22.06.2016Teilen

Interview mit Yogalehrerin Janina Proßowsky

NEUE WEGE im Interview mit Yogalehrerin Janina Proßowsky

 

Liebe Janina, wie bist du zum Yoga gekommen und was hat dich dazu bewegt Yogalehrerin zu werden?

Meine Mutter hat sich sehr für Yoga interessiert und hat dann auch sehr passioniert als Kinderyogalehrerin gearbeitet. Sie hat viele Bücher geschrieben, wie man kindergerecht Yoga üben kann, und hat Yoga als Unterrichtsfach in einer Kreuzberger Grundschule, in der sie als Vorschullehrerin gearbeitet hat, eingeführt. Noch heute bildet sie Kinderyogalehrer/innen aus.
Über sie habe ich Yoga schon sehr früh kennengelernt, sie hatte viele interressante Yogabücher in ihrem Regal und sie hat mich dann auch zu Seminaren z. B. bei Anna Trökes und anderen Yogalehrern mitgenommen.
Ich hatte in dieser Zeit viel Ballett getanzt und empfand Yoga u.a. als sehr angenehmen Ausgleich zum sehr leistungsorientierten Tanztraining.
Yogalehrerin geworden bin ich dann nach meiner Ausbildung zur staatl. geprüften Gymnastiklehrerin in Indien. Das hat sich einfach bei einem Aufenthalt in Indien bei Freunden von mir ergeben. Ich hatte überlegt, wie ich meine Zeit in Indien (Bangalore) gut nutzen kann, und habe dann die Yogauniversität, das Vivekananda Ashram im Internet gefunden.
Als ich wieder in Deutschland war, 2004 habe ich dann begonnen Yoga zu unterrichten und mich dann bis heute immer weiter gebildet.

Dein Schwerpunkt liegt auf Vinyasa Flow Yoga. Warum hast du dich gerade für diesen Stil entschieden?

Mir gefallen eigendlich alle Yogastile. Doch im Laufe der Zeit habe ich mich für Vinyasa Flow Yoga als Unterrichtsstil entschieden, oder es hat sich eher von allein dahin entwickelt, da dieser Stil am besten zu mir passt.
Es ist ein Yogastil, in dem weich, fließend und dynamisch geübt wird. Diese Art des Übens kombiniert mit der Atmung ist ähnlich wie Tanzen und ist für mich von daher die inspirierenste Art des Yogaübens.

Du sagst auch, dass du verschiedene Elemente mit in deine Yogapraxis einbeziehst. Welche sind das?

Mit verschiedenen Elemente meinte ich wohl alle die Dinge, die ich bei meinen unterschiedlichen Lehrern gelernt habe, und dann in meine eigene Unterrichtssprache und -praxis übersetzt und umgesetzt habe, aber ab und an beziehe ich auch Bauchmuskelübungen aus dem Pilates oder auf Reisen auch Ansätze aus dem Ayurveda mit in den Unterricht ein.

Wie kombinierst du Yoga mit in deinen Alltag?

Ich empfinde es als sehr wichtig vorurteilsfrei zu handeln und zu denken und 'aus dem Bauch heraus' bzw. intuitiv zu leben und zu entscheiden.
In Berlin unterrichte ich nun schon seit vielen Jahren jeden Tag Yoga und auch Pilates und ich begegne sehr vielen unterschiedlichen Menschen. Ich denke, dass jeden Tag so vielen Menschen zu begenen und auch mit deren Vorurteilen und Erwartungen mir gegenüber konfrontiert zu sein, meine wahre Yogapraxis ist.
Es ist einfach immer wieder sehr wichtig, sich selbst gegenüber treu zu bleiben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, das was man selbst für sich als hilfreich verstanden hat und dieses zu vermitteln und zu teilen mit dem Wunsch, im besten Falle, anderen in irgendeiner Weise vom Nutzen zu sein.

Du bist nun das zweite Jahr bei NEUE WEGE mit dabei. Was ist für dich das Besondere an
einer NEUE WEGE Reise?

Ich liebe NEUE WEGE Reisen, weil sie mir den organisatorischen Hintergrund für meine Reisen bieten und besonders schöne Orte und Hotels auswählen. Es ist sehr angenehm, als selbständige Yoga-Pilateslehrerin, als 'Alleinkämpfer' gewisser Maßen, das Gefühl zu haben in einem Team aufgehoben zu sein, auch wenn man nur aus der Ferne zusammen arbeitet.
Alle Mitarbeiter/innen des Teams habe ich als sehr freundliche und interressierte Menschen kennengelernt und auch hatte ich die Möglichkeit auf einem Treffen andere nette und interressante Yogalehrer/innen kennen zu lernen.

Hattest du schon ein besonderes Erlebnis auf einer NEUE WEGE Reise, das dich besonders
geprägt hat oder wo du dich gerne dran erinnerst? Wenn ja, welches?

Ich empfinde jede Reise als eine komplett neue Erfahrung, da ich bisher immer neue Gruppen mit mir meist unbekannten Teilnehmer/innen hatte. Es sind glaube ich eher alle Eindrücke und Erfahrungen zusammen, die mich bis jetzt prägen und ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe durch NEUE WEGE Reisen mit Gruppen zu reisen und mich in meiner Arbeit als Yoga- Pilateslehrerin weiter zu entwickeln, denn die Arbeit mit einer Gruppe eine ganze Woche lang ist doch eine andere als das normale Unterrichten im Alltag.
Dafür bin ich NEUE WEGE sehr dankbar :)

Zum Abschluss: Hast du noch eine einfache Übung für uns, die man gut in den Alltag
integrieren kann? Oder vielleicht auch eine Yoga-Weisheit die du uns gerne mitgeben
möchtest?

Vielleicht würde ich Anfängern im Yoga raten: einfach immer mal wieder auf den Atem achten und schauen, ob man auch zwischendurch mal tief und bewusst durchatmet :)
...für diejenigen, die schon länger Yoga praktizieren und sich auch mit den Lehren bzw. der Philosophie beschäftigen, finde ich es wichtig, immer mal wieder zu überprüfen, ob man das was man im Namen der Philosophie sagt auch wirklich so fühlt und meint oder ob es nur erzählt wird, weil die Worte schick und tiefsinnig erscheinen...und man denkt das gehört zum Yoga dazu....
Ich denke, ehrlich bleiben und sich auch einzugestehen, dass man vielleicht doch nicht alles wirklich begriffen hat, bringt einen manchmal einer Erkenntnis viel näher.

Vielen Dank für das Interview!

Janina Proßowsky

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Janina Proßowsky