05.09.2016Teilen

Reisebericht: Rundreise und Ayurveda-Kur auf Sri Lanka

Da bin ich... Es hat eine Weile gedauert, aber hier kommen nun die ersten Eindrücke und Erlebnisse von der "Perle des Indischen Ozeans" wie Sri Lanka auch genannt wird.
Die Rundreise durch Sri Lanka war super. Von Colombo aus ging es direkt los zum ersten Reiseziel Richtung Pollonawura.

Bekanntlich heißt es ja "der Weg ist das Ziel". Der Weg allerdings und der dazugehörige Verkehr waren zeitweise gewöhnungsbedürftig. Überholt wird grundsätzlich nur, wenn noch mindestens einer mit überholt. Aus einer Spur werden dann ganz schnell dreispurige und mehr Fahrspuren. Vom Linksverkehr mal ganz abgesehen.

Am Straßenrand können Gemüse und Obst aller Art gekauft werden. Sehr lecker ist vor allem der Saft einer frischen gelben Kokosnuss, Bananen, Mangos, Papaya und so eine Art Lychees. Lecker!!!

Und ganz wichtig: es ist kuschelig warm. Ich hatte bisher noch nicht einmal kalte Hände. Und das hat was zu heißen - trotz Regenzeit ist auch die Luftfeuchtigkeit gut zu ertragen. Es sind durchschnittlich zwischen 25 und 31 Grad. So viel zu den existenziellen Rahmen-Parameter :-)

Am ersten Reiseziel habe ich einen Nationalpark besucht, der für seine hohe Anzahl wildlebender Elefanten bekannt ist. Am späten Nachmittag versammeln sich diese an den Wasserlöchern. Es war BEEINDRUCKEND. Große Familien, kleine Familien mit Baby und ohne Babys. Trotz der vielen Jeeps, die unterwegs waren, waren es tolle Eindrücke, die ich nicht missen wollte!

Sri Lanka Barberyn Reef Ayurveda Kuren Yoga

Am nächsten Tag ging es gleich früh morgens nach Sigiraya. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Granitfelsen, der am Fuß die Winterresidenz und oben auf dem Plateau des Felsens die Sommerresidenz eines der vielen Könige beherbergt hat. Der Zahn der Zeit hat allerdings nicht sehr viel von den Bauten übrig gelassen. Der Aufstieg zum Plateau umfasst 1.202 stufen. Auf halber Strecke kommt man an einer Wandmalerei, der sogenannten "Wolkenmädchen" vorbei. Dafür, dass die Farben allerdings mehr als 1.000 Jahre alt sind, sieht die Wandmalerei noch sehr farbenprächtig aus.

Der weitere Aufstieg wird dann mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt!

Zu den bereits genannten Palästen gehört auch eine alte Königsstadt, die wesentlich besser erhalten ist. Es ist erstaunlich, mit welchen technischen Möglichkeiten schon damals ganze Städte gebaut wurden. Vor allem die kunsthandwerklichen Fähigkeiten sind immer wieder beeindruckend.

Am Ende der Tour gab es noch zwei riesige Buddha-Stauen zu bewundern, die direkt aus dem Granitfelsen gehauen wurden. Der Ort wird noch heute von den Gläubigen aufgesucht. Sie dienen also nicht nur als Touristen Attraktionen.

Der Buddhismus ist mit Ausnahme des Nordens allgegenwärtig. Jedes noch so kleine Dorf hat seine eigene Buddha-Statue und einen Tempel. In den größeren Orten sind zum Teil sehr große Statuen zu bestaunen. Vollmondtage sind übrigens für die Buddhisten heilige Tage. An diesen Tagen sind in der Regel die Geschäfte geschlossen. In den Tempeln wird abends eine Zeremonie gehalten, zu der die Teilnehmer Opfergaben in Form von Blumen oder Essen mitbringen.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Dambulla. Es handelt sich hier um ein altes Kloster, das in den Fels gehauen wurde. Auch hier ist Fitness angesagt. Das Kloster muss mit unzähligen Stufen erklommen werden. In den 5 Höhlen haben diverse Könige über die Jahrhunderte diverse Buddha-Statuen gestiftet und die Wände entsprechend mit Malereien schmücken lassen. Der Ort hat eine gewisse Faszination an sich. Ich habe nach der Besichtigung der Höhlen eine Weile einfach nur auf ein paar Stufen gesessen und den Ort und die Umgebung auf mich wirken lassen. Nachmittags habe ich einen ayurvedischen Kräuter- und Gewürzgarten besucht. Interessant war es, zu den uns bekannten Kräutern und Gewürzen auch mal die entsprechenden Sträucher und Bäume zu sehen und zwar in natura und nicht nur in getrockneter form in einem Gewürzglas. Auch die vielfältigen Wirkungsweisen und Kombinationen untereinander fand ich ausgesprochen interessant.

Die Natur ist wunderschön. Ich habe immer ganz begeistert aus dem Fenster geschaut. Der Fahrer mit dem ich unterwegs war, muss schon geglaubt haben, dass ich ein Schweigegelübde abgelegt habe :-)))))).

Am 4. vierten Tag (die Zeit verging so schnell) ging es zur zweitgrößten Stadt Sri Lankas - Kandy.
Im hiesigen Tempel wird die wichtigste Reliquie aufbewahrt. Ein Zahn Buddhas. Im "Zahntempel" findet jeden Abend eine "Puja" statt. Die Gläubigen können dann im Rahmen einer festgelegten Reihenfolge einen Blick auf die Gold Stupa werfen, in der die Reliquie aufbewahrt wird.

Bei Nacht ist der Tempel mit den unzähligen Gläubigen eine Augenweide. Auch hier habe ich die Gelegenheit genutzt an einem stillen Plätzchen die Stimmung aufzunehmen. Es war herrlich.

Tags darauf ging es in die Berge, um einen Blick auf die Teeplantagen zu werfen, für die die Insel ebenfalls berühmt ist. Allerdings ist es hier merklich kühler. Der Blick über die Berghänge mit den Plantagen war herrlich. Zumal mir bisher der Wettergott wohlgesonnen war. Im Rahmen der Besichtigung einer Tee-Fabrik konnte genaueres über die Produktion von Tee in Erfahrung gebracht werden. Die Verständigung erfolgt fast ausschließlich in Englisch. Aber auch deutsch ist auf Nachfrage möglich - nicht immer aber doch überraschend häufig.

In den Bergen gibt es reichlich Wasser, so dass auch wunderschöne Wasserfälle zu sehen sind.

Von Kandy aus ging es wieder runter in die Ebenen. Der Besuch eines wunderschönen botanischen Gartens soll dabei nicht unerwähnt bleiben. Herrliche wunderschöne alte Bäume. Ich bin hier so um die 2 Stunden "lustgewandelt". Der lustigste Baum war ein sogenannter Kanonenkugelbaum. Sieht total witzig aus. Die Früchte haben etwa die Form und die Größe von Kanonenkugeln und hängen büschelweise am Baum. Was es nicht alles gibt!

Der nächste Stopp war der Yala-Nationalpark. Dieser wird zwar immer wieder hochgelobt, da man Bären und Leoparden sehen kann, aber... ich habe leider nichts davon gesehen. Dafür gab es reichlich Krokodile, Wasserbüffel, Pfaue und Adler zu sehen!

Die Rundreise hat sich damit dem Ende geneigt. Am letzten Tag - auf dem Weg zum Resort - habe ich noch eine Mondstein-Mine besucht und eine Boots-Safari auf einem Fluss mitgemacht.

Sri Lanka hat über die Jahrhunderte eine bewegte Geschichte mit diversen Eroberern (Inder, Portugiesen, Engländer... um nur die wichtigsten zu nennen) und jeder hat seine Spuren hinterlassen. Es gibt daher viel zu entdecken!

So schön die Rundreise auch war, aber auch dieses Land hat seine Schattenseiten. Das Einkommen der meisten Menschen ist weiterhin niedrig. Die Umweltverschmutzung ist auch hier ein Thema, Plastik sowieso! Aber die Menschen sind durchweg freundlich, hilfsbereit und sehr kinderlieb.

So schnell ist die Zeit verflogen... nun beginnt das nächste Abenteuer: die Ayurveda-Kur im Barberyn Reef.

 

Wer glaubt, dass es sich beim Ayurveda um einen Wellnessurlaub handelt... weit gefehlt.
Der nachstehende Zeitplan zeigt einen durchschnittlichen Behandlungstag - zumindest was meinen Plan betrifft:

  • Um 6.00h aufstehen für die erste Medizin - danach kann man sich natürlich wieder ins Bett legen :-)))
  • Ab 6.00h wird auch Yoga angeboten - auf freiwilliger Basis (Gott sein Dank!!)
  • Ab 6.30h-9.00h Frühstück
  • Um 9.15h Akupunktur
  • Von 10.00h bis 11.30h normal Treatment - genaueres siehe weiter unten
  • Anschließend duschen zum entölen!!
  • Von 12.00h bis 14.00h Lunch
  • Um 15.00h abholen der täglichen Ration Medizin
  • Um 16.00h einnehmen der zweiten Medizin
  • Um 18.00h einnehmen der dritten Medizin
  • Ab 18.30h Dinner
  • Um 21.00h einnahmen der vierten Medizin

Man ist in der Tat den ganzen Tag irgendwie beschäftigt. Es ist kaum zu glauben…

 

Das normale Treatment gestaltet sich wie folgt:

Kopfmassage inkl. der Öhrchen - im Sitzen (Göttlich) - mit Öl

Rückenmassage - im Sitzen (sehr entspannend) - mit Öl

Gesichtsmassage - im Liegen (ein Traum) - mit Öl

Synchron Ganzkörpermassage vom großen Zeh bis zum Hals (himmlisch) - mit Öl

Anschließend geht es in den Herbal-Garden. Dort wird man in Kräuter-Pasten eingepackt und ruht eine Weile.

Zum Abschluss geht es ins Herbal-Bad. Dort kann man sich in der Dusche mit einem Papaya-Mus das erste Öl abwaschen. Danach geht’s ab in die Badewanne. Mit dem angenehm warmen Kräuterwasser wird man mit einer Schöpfkelle vom Hals bis zum Fuß regelmäßig übergossen.

Wer dann noch nicht tiefenentspannt ist, ist selber schuld. Ich habe es jedenfalls bisher fast jeden Tag genossen.

Es ist kaum zu glauben, aber die Treatments sind für den Körper anstrengend. Spätestens um 22.00h werden im Resort die "Bürgersteige hochgeklappt".
Die jeweiligen Special-Treatments sind abhängig von den jeweiligen Beschwerden, die am ersten Tag mit dem zuständigen Arzt bzw. Ärztin besprochen werden.

Jeden 3. bzw. 4. Tag findet aus diesem Grund eine Consultation mit dem Arzt statt, um das weitere Vorgehen, Fragen oder aufgetretene Beschwerden zu besprechen.

Ein Erlebnis wert ist auf jeden Fall der Cleaning-Day, der in der Regel am 4. Tag stattfindet. Ich saß zusammen mit zwei weiteren Mädels und der Ärztin am Tisch, um das Prozedere zu besprechen. Die Ärztin fragte dann reihum ganz salopp, wie denn wohl so der Stuhlgang am heutigen Morgen war. Ein Thema was in unserer "Welt" nicht unbedingt so im Plauderton besprochen wird. Man lernt sich hier irgendwie ein bisschen auf eine andere Weise kennen :-). Wir haben es mit Humor getragen.

Der anschließende Kräutercocktail war eine Herausforderung für den Magen. Ansonsten war die Wirkung durchschlagend. Weitere Details werden an dieser Stelle nicht verraten!!!!!!!!

Es gibt durchaus Tage, da fühle ich mich sozusagen "dauer-babbisch". Abhängig vom Treatment am Nachmittag (nicht jeden, der Stress wäre nicht auszuhalten :-) ) und den jeweiligen Außentemperaturen kommt man aus dem Zustand ständig irgendwo kleben zu bleiben nicht raus.

Jeder Gast hat sein eigens für ihn zusammengestelltes Öl. Auch die tägliche Medizin wird auf jeden einzelnen abgestimmt. Die Behandlung ist in der Tat sehr individuell abgestimmt. Auch wenn die Schilderungen humoristisch dargestellt sind, von Wellness ist das meilenweit entfernt. Um als ayurvedischer Arzt zugelassen zu werden, ist eine umfangreiche 6 jährige Ausbildung notwendig.

Ganz wichtig das Essen: Es ist sensationell lecker... mit der ein oder anderen Ausnahme versteht sich. Zum Frühstück und Lunch gibt es immer Buffet. Dinner wird serviert, mit Ausnahme von Mittwoch und Samstag. An diesen Tagen gibt es ebenfalls "freie Auswahl".

Das Essen wird immer von drei Ernährungs-Beraterinnen betreut. Wer glaubt hier essen zu können wonach ihm gerade der Sinn steht... weit gefehlt. Jeder Gast hat an seinem Sitzplatz ein Kärtchen mit seinen persönlichen "Besonderheiten". Das Kärtchen ist allerdings für den Gast nicht lesbar, da es in der landestypischen Schrift verfasst ist. Ob da ein gewisses Kalkül dahinter steckt... wer weiß!

Kaffee und Alkohol wird generell nicht serviert auch nicht in homöopathischen Dosen. Auch Pizza und Lasagne fällt aus. Aber dafür gibt es jeden Tag Fisch. So als kleines Trostpflaster. Der Nachtisch reduziert sich im Wesentlichen auf Obst und heimische Leckereien.

Zu trinken gibt es Herbal-Tea und Saft. Es gibt so ungewöhnliche Lebensmittel wie roter Reis, Holzapfel, Schlafbananen, rote Bananen und so vieles deren Namen einfach unaussprechlich sind. So manches ist Geschmackssache, aber auf jeden Fall interessant zu probieren. Papaya gibt es für alle Lebenslagen: Als Saft, im Curry, als Gesichtsmaske als Shampoo und sicherlich noch vieles mehr.

Im Hintergrund ist immer das Rauschen des Meeres zu hören. Herrlich! Ich habe ein Zimmer mit tollem Meerblick!

Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt. Es gibt noch so viel zu erzählen. Aber es muss ja auch noch ein bisschen was für zu Hause übrigbleiben.

Ich komme jedenfalls tiefenentspannt nach Hause, beantrage einen Kinderausweis und werfe meine Brille weg :-))))

In diesem Sinne

humoristische Grüße

Bettina

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Bettina S.