09.09.2016Teilen

Reisebericht: Yoga am Strand auf Baltrum

Bereits vier Tage vor Beginn meines Yogaseminars reiste ich nach Baltrum. Vom Bahnhof Norden ging es weiter mit dem Bus bis zum Fährhafen Neßmersiel. Dort setzte ich mit der letzten Fähre um 20.30 Uhr nach Baltrum über. Eine Freundin aus Luxemburg, die auch eine Teilnehmerin meines Yogaseminar war, begleitete mich. Während unserer Überfahrt erlebten wir einen atemberaubend herrlichen Sonnenuntergang und eine frische Meeresbrise, die uns umgab, machte mir deutlich, dass es an die Nordsee geht. Unterwegs konnte man viele Seehunde beobachten, die sich faul auf einer Sandbank niedergelassen hatten. Schon von Ferne machte der Anblick der roten Backsteinhäuser, deren warmes Licht eine heimelige Atmosphäre ausstrahlte, einen Eindruck, als könnte man hier heimkommen. Nachdem wir unser Gepäck zu uns genommen hatten, zogen wir unsere Rollkoffer hinter uns her Richtung Naturhotel Baltrum. Hier begrüßte uns Herr Noppen und trug unseren schweren Koffer in unser Zimmer. Da die Zeit doch schon recht fortgeschritten war und wir eine lange Reise hinter uns hatten, fielen wir beide hundemüde ins Bett.

Naturhotel Baltrum Edith Kirsch Yoga

Nach dem Frühstück zog ich mit meiner Freundin dann los, die Insel zu erkunden. Es war hier wirklich wie ein Eintauchen in eine andere Zeit, in eine andere Welt, ohne Autos, wenig Fahrräder, nur Pferdefuhrwerk, Natur pur! Bald merkten wir auch, dass hier die Uhren langsamer gehen, das tat wohl. Zunächst ging es durch die Dünen, direkt zum Strand. Vor uns der weite, weiße Sandstrand und das weite Meer! Die sommerlichen Temperaturen luden uns zu einem langen Strandspaziergang ein, natürlich barfuß und gut eingecremt mit Sonnenschutzöl und Kopfbedeckung, da die Sonnenstrahlung sehr intensiv war. Noch war mir das Wasser zum Schwimmen etwas zu kühl, das sollte sich jedoch später ändern. Nach und nach entdeckten wir das Zentrum der Insel, es lag im Westdorf. Hier gab es auch Einkaufsmöglichkeiten und alles was man so braucht. Das idyllisch gelegene Kleinod Cafe´Kluntje entdeckten wir im Ostdorf, wo auch das Naturhotel lag. Leckerer Kuchen, die feinsten Torten, köstlicher Kaffee und Tee und vieles mehr wurde hier angeboten. Oft musste man Schlange stehen, ehe ein Platz frei wurde. Auch für meine Seminarteilnehmenden wurde das Kluntje ein netter Aufenthaltsort. Diese konnte ich dann am Samstagabend vor dem Abendesse begrüßen und ihnen
schon einige wichtige Dinge über mein Seminar und auch über die Insel erzählen.

Meine SeminarteilnehmerInnen waren 11 Frauen und ein Mann unterschiedlichen Alters und mit den unterschiedlichsten Yogaerfahrungen. Ihre Vorstellungen, Erwartungen, und Wünsche forderten mich. Den einen waren 2 volle Stunden Yoga am Morgen ohne Frühstück zu lang und auch die Abendeinheit, andere fühlten sich über- oder unterfordert, manche fühlten sich abgelenkt, wenn wir draußen übten. So war es dennoch für mich eine spannende Woche, die Übenden immer wieder zu motivieren, sich auf eine sowohl sanfte, meditative als auch kraftvolle Übungsweise einzulassen. Als besonderes Highlight bot ich an zwei Tagen, an denen es besonders warm war, an, morgens am noch leeren Sandstrand Yoga zu üben. Der Weg dorthin konnte ganz meditativ und bewusst gegangen werden. Den weichen Sand unter der Haut zu spüren, den Duft des Meeres, die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut, all dies konnte die Sinne öffnen. Leider war es am zweiten Morgen danach schon sehr bald zu heiß geworden, so dass wir dann im Raum weiter übten. Der Yogaraum war sehr schön, hätte aber für 12 Yogaübende und einer Lehrerin größer sein können. Für dynamische Übungsreihen wie Sonnengrüße und um sich kraftvoll auszudehnen am Morgen wäre mehr Platz wünschenswert. Am heißesten Tag der Woche bot ich eine Yogastunde auf einer schattigen Wiese vor dem Hotel an und beendete dann die zweite Stunde mit entspannenden Haltungen in der Rückenlage im Raum. Auch dies war eine gute Erfahrung

Zwischen den Übungszeiten war das Abhängen am Strand gefragt; einige hatten Strandkörbe gemietet und genossen diese. Die hochsommerlichen Temperaturen animierten viele, sich eine Abkühlung im Meer zu holen und zu schwimmen. Die Wassertemperatur betrug immerhin 20 Grad und da traute auch ich mich hinein ins Wasser und genoss die Erfrischung!

Für das leibliche Wohl sorgte Herr Noppen. Er bereitete uns ein vielfältiges, leckeres Frühstück und zauberte ein köstliches Abendessen hin, das aus drei Gängen bestand, mit der Auswahl Fisch oder vegetarisches Gericht. Das Essen nahmen wir an Vierer Tischen ein, was immer auch ein Gespräch in kleinen Gruppen ermöglichte.
Zur weiteren Entspannung und zum besonderen Wohlgefühl trugen auch die angenehmen Massagen und Wellness-Behandlungen von Frau Anke Große-Wilde bei.
Außerdem gab es in dieser Woche noch ein besonderes kulturelles Ereignis: das Baltrum-Festival. Junge Musiker der Essener Philharmonie veranstalteten 3 wunderschöne Konzerte am Abend. Einige der Teilnehmerinnen erfreuten sich mit mir zusammen an der klassischen Musik.

Ich bin überzeugt davon, dass diese Yogareise für die meisten meiner Seminarteilnehmenden sehr erholsam und wohltuend war. Auch für mich war diese Yogareise auf dieser Auto- und lärmfreien Insel ein Stück Paradies! Immer wieder konnte ich mich durch die verschiedensten Herausforderungen in Gelassenheit und Achtsamkeit üben und empfinde dabei viel Dankbarkeit für alle Erlebnisse und Erfahrungen. Nach der Abschlussrunde bekam ich einige schöne Dankesworte zu hören und ein tolles Geschenk überreicht. Auch dafür danke ich nochmal.

Die Insel Baltrum ist ein idealer Ort zum Innehalten, zum Loslassen und zum Entspannen! Dies war ja das Thema meines Yogaseminars.
Ich kann mir vorstellen, dass ich dort nochmal eine Yogareise mit NEUE WEGE begleiten werde!

Nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Edith Kirsch

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Edith Kirsch