21.01.2017Teilen

Interview mit Yogalehrer Werner Haas

Was ist Kaschmir-Yoga und gibt es eine kurze Übung im Alltag, um wieder zur Ruhe zu finden? Im Interview mit NEUE WEGE erzählt Yogalehrer Werner Haas, was für ihn das besondere an Yoga ist und wie er dazu gekommen ist.

Lieber Werner,
seit wann übst du Yoga und wie kam es dazu, dass du Yogalehrer geworden bist?

1986 lernte ich in meiner ersten Fastenwoche Hatha-Yoga kennen. Wir übten die sogenannte „Rishikesh Reihe“ (eine aufeinander abgestimmte Reihe von klassischen Asanas). Seit dieser Zeit begleitet mich der Yoga mit seinem breiten Übungsspektrum. Nach Jahren des Übens bei verschiedenen Yogalehrern entschloss ich mich, um intensiver in die Thematik des Yoga einzutauchen, zu einer Ausbildung als Yogalehrer. Im Rahmen der Ausbildung wurden sieben „Vorstellstunden“ verlangt, in denen bestimmte Themen besonders hervorgehoben wurden. Um die Vorstellstunden vorzubereiten, übte ich mit Freunden den Unterricht. Nach bestandener BDY/EYU und GGF Yogalehrerprüfung entwickelten sich im Laufe der Jahre die fortlaufenden Yogakurse. Bis heute fasziniert mich der Yoga.

 

Was fasziniert dich besonders am Yoga?
Besonders spricht mich das sogenannte Kaschmir-Yoga an. Durchaus kann man hier von 3 Ebenen sprechen:

Ebene 1

  • Die Asanas werden lange gehalten.
  • Während der Ausübung von Asanas werden Pranayama (Atemübungen) integriert.
  • In jeder Unterrichtssequenz fließt klassisches Pranayama mit ein. Ebenso Kapalabhati und Bhandas sowie Mudras.

Ebene 2:   Dieser Bereich umfasst alle mentalen Techniken:

  • Meditation
  • Arbeiten mit kreativen Imaginationen
  • Konzentration auf den Übergang zwischen zwei Atemzügen
  • Konzentration auf den Übergang zwischen zwei Gedanken

Die Arbeit mit der Leere (Sunja) und dem Raum

Bio-Hotel Ifenblick Werner Haas Gruppe Wanderung

Ebene 3:  In dieser Ebene geht es um noch mehr Gedankenstille oder Gedankenleere. Hier werden keine Techniken mehr angewandt. Man kann sagen, dass diese Ebene eine Gnade, ein Geschenk ist.

 

Was ist das Besondere an deinem Yogaunterricht?
Durch diese Art der Yogapraxis, die auch gleichzeitig die Texte von Patanjali berücksichtigt, entsteht ein ganz positiver Ansatz. Sie kann zu Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, innerer Stille und innerem Frieden führen. Dieses dann mit nach außen in die Welt zu nehmen, alles als Eins anzuerkennen und zu erfahren, kann auch ein Ergebnis der Yogapraxis sein.

 

Du hast auch Meditation, Heilfasten und Fußreflexmassagen in deinem Programm. Verknüpfst du dein Wissen darüber mit deinem Yogaunterricht?
Durch die langjährige Leitung von Heilfastengruppen ist es mir möglich, Ernährungshinweise und Reinigungstherapien mit in den Unterricht, wenn gewünscht, bzw. angebracht, mit einzubeziehen.

 

Wohin gehen deine nächsten Reisen mit NEUE WEGE?
Im Jahre 2017 führen uns die Yoga-Urlaubsreisen zum einen in die Berge nach Balderschwang im Allgäu, ins Bio-Berghotel „Ifenblick“ vom 22. bis 29. Juli.
Im Herbst erwartet uns ein Spätsommer auf Sardinien, das „Hotel Galanias“ mit Strand/Strandyoga und Meer vom 30.09. bis 07.10.2017.
Beide Hotels durfte ich 2016 schon kennenlernen. Auf beide Reisen freue ich mich jetzt schon sehr.

 

Hast du eine Übung für unsere Leser, die jeder selbst zu Hause praktizieren kann, um sich zu entspannen?
Wenn das tägliche Leben etwas zu turbulent wird und man möchte zur Ruhe kommen, hier eine kleine Hilfe:

  • Den Atem beobachten – wie er kommt – wie er geht.
  • Vom Wunschgedanken her die Ausatmung verlangsamen, so dass die Ausatmung etwa doppelt so lange geschieht, wie die Einatmung dauert.
  • Innerlich folgende Affirmation sprechen: Einatmend schenke ich meinem Körper Ruhe – Ausatmend lächele ich. Ich verweile im gegenwärtigen Moment und weiß, es ist ein wundervoller Moment.

Etwa 3 bis 5 Minuten im Sitzen oder auch im Liegen ausführen.

 

Vielen Dank, Werner, für das interessante Interview!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Werner Haas