11.07.2018Teilen

Frühling am Meer: Yoga Urlaub an der Algarve – Reisebericht

Während der Frühling sich im März in Deutschland noch komplett versteckt hatte, konnte man ihn im Süden Portugals bereits erahnen. Ich hatte mich für einen Mietwagen am Flughafen Faro entschieden, da ich schon sehr früh am Morgen landete und ein Hotel-Transfer deshalb ähnliche Kosten verursacht hätte. Eine halbe Stunde Autobahn, dann geht es noch kurz über Land und weiter in kleinen verzweigten Sträßchen direkt zu der hübsch angelegten Hotelanlage am Meer.

Ein paar Regentropfen ließ ich noch hinter mir und erreichte das Suites Alba Resort bei leichtem Sonnenschein morgens um 10:00 Uhr.

Ich konnte noch nicht auf mein Zimmer, durfte aber bereits das exquisite Frühstücksbuffet genießen. Hier fehlte es, wie auch an den anderen Tagen, an nichts. Frischgepresster Orangensaft, Eierspeisen, frische Früchte (Orangen!) und Joghurt, regionale Wurst- und Käsesorten und nicht zu vergessen die kleinen, süßen portugiesischen Backwaren. In den folgenden Tagen konnte man bereits draußen sitzen beim Frühstück und Meerblick genießen – wunderbar.

Das Suites Alba Resort ist malerisch an einem der schönsten Teile der Algarve gelegen, direkt vom Hotel ist man in einer Minute an den Klippen und kann den Ausblick aufs Meer genießen. Die einzige Entscheidung, die man treffen muss, ist, ob man rechts oder links herum wandern möchte. Auf beiden Seiten entdeckt man immer wieder hübsche Klippenwege und Buchten. Oft findet sich auch ein Weg hinunter in die kleinen Buchten (Achtung: feste Schuhe anziehen!) und ist dann dort oft für sich alleine.

Strand, Ruhe, Meer (in welches man bereits Ende März kurz hineinspringen konnte). So kann man stundenlang wandern, lesen, sich entspannen. Vom Tourismus merkt man hier nicht viel, allerdings war der Karfreitag der ausgemachte Ausflugstag der Einheimischen, die sich zum Picknicken am Strand trafen.

Yoga Urlaub Portugal Algarve

Am Abend traf ich zum ersten Mal auf meine Yoga-Gruppe, lauter liebe Menschen aus den unterschiedlichsten Gegenden in Deutschland, manche alleine, manche zu zweit angereist, mit mehr oder weniger Yoga-Erfahrung. Unsere Yogalehrerin Christine, mit einem reizenden bayrischen Akzent ausgestattet, war mir gleich sympathisch.

Am nächsten Morgen startete dann der Kurs, pünktlich um 7:30 Uhr. Es war noch nicht warm genug, um draußen Yoga zu machen. So trafen wir uns in einem Raum mit Meerblick, der für Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt wird – eine Art Glaskasten. Leider konnte hier die Temperatur nicht einfach geregelt werden, morgens zum Sonnenaufgang war es noch sehr frisch, nachmittags dann dank der Sonne auf einer Seite ziemlich heiß. Die Hotel-Angestellten waren sehr bemüht um uns und installierten Heizer und Klimaanlagen und wir passten unsere Kleidung entsprechend an.

Christine leitete alle Übungen sehr gut an, sodass es auch Anfängern möglich war, gleich mitzumachen und baute immer am Gelernten auf. Auch Mantra-Singen, Atemübungen und Entspannung kamen nicht zu kurz. Und ich muss sagen, dass ich, obwohl ich durchaus trainiert bin, nach dem dritten Tag doch alle meine Körperteile ein bisschen spürte. Fünf Stunden Yoga am Tag macht man eben zu Hause nicht…

Sehr gut gefallen hat mir bei den Yoga-Einheiten, dass Christine auch immer die mentale Bedeutung einer Übung erklärte, (z.B. „Krieger – ich schaue nach hinten, Loslassen, ich schaue nach vorne, was kommt auf mich zu, ich zentriere mich, ich bin in meiner Mitte"), so kam für mich neben der sportlichen Seite auch ein gutes Stück Seelen-Massage dazu, die ich nach einem Schicksalsschlag und hartem Winter so gut gebrauchen konnte. Ich konnte wieder ein Stückweit positiv in die Zukunft schauen. Lieben Dank dafür, Christine.

Zum Hotel lässt sich sagen, dass die Anlage sehr schön ist, mit vielen Blumen, liebevoll gepflegt. Die Zimmer sind im Kolonialstil eingerichtet, als Appartements, immer zwei Doppelzimmer teilen sich ein Bad und Küche. Ich muss sagen, dass ich den Einzelzimmer-Zuschlag etwas teuer finde, da man ja eben sein Bad nicht ganz für sich hat. Wäre ein Appartement nach Standard mit vier Personen belegt, so müsste man für Morgen- und Abendtoilette schon sehr organisiert sein, um sich nicht in die Quere zu kommen.

Zur Anlage gehört noch ein sehr hübscher Infinity-Pool, an dem man auch windgeschützt liegen kann und eine Wellness-Anlage mit Sauna und Dampfbad. Das Abendessen wurde nicht in Buffetform, sondern als Menü gereicht. Hier konnte man pro Gang zwischen zwei Varianten wählen, bei Unverträglichkeiten oder Unwilligkeiten wurden auch Sonderwünsche umgesetzt. Oft gab es regionale Fisch-Spezialitäten, sehr lecker, hochwertig und hübsch angerichtet. Und zwischen den Gängen blieb viel Zeit, sich mit den Mitreisenden zu unterhalten.

Viel zu schnell ging die Woche vorbei und der Mietwagen (der sich übrigens als überaus wichtig für kleine Einkaufstouren gezeigt hatte, denn der nächste Supermarkt ist 10km entfernt) hat uns wieder nach Faro gebracht.

Es war eine wundervolle Reise für mich, welche für mich ein Aufblühen im wahrsten Sinne des Wortes ermöglichte. Und – wie von allen zu Hause Gebliebenen gewünscht – brachte ich den Frühling mit nach Deutschland.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Andrea W.