31.01.2020Teilen

Bericht über unseren Ayurveda-Kur im Sitaram Beach Retreat

Nach einer einwöchigen Rundreise „Faszinierendes Kerala“ (sehr zu empfehlen) sind wir, meine Frau und ich, im Sitaram Beach Retreat angekommen. Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld in Bezug auf Ayurveda etwas skeptisch war und ohne die Überzeugungskraft meiner Frau wäre ich wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, derartige Behandlungsmethoden auszuprobieren.

Kurz zu der Hotelanlage: Sie liegt direkt am Strand, an dem wir kilometerlang entlang der Küste laufen konnten. Diese Spaziergänge haben wir – wann immer es nur möglich war – sehr genossen. Die Einheimischen, die wir unterwegs getroffen haben, waren meist freundlich und oft an uns  „Fremden mit den weißen Gesichtern“ interessiert. So kam es immer wieder zu interessanten Gesprächen. Die Hotelanlage selbst entspricht den  hohen Anforderungen an eine angenehme und komfortable Unterkunft (wir würden nach unserer weltweiten Erfahrung mit Hotels in jedem Fall vier Sterne geben) mit vielen traditionellen Elementen aber dennoch auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Anlage ist sehr gepflegt, die Exotik der Tropen kommt jedoch voll zur Geltung mit schönen Blumen, Schmetterlingen, immer wieder bunten Vögeln und sogar Eidechsen.

Die Verpflegung im Satvika Restaurant („the slow food vegetarian restaurant“) war hervorragend. Die vegetarischen Mahlzeiten wurden für jeden Gast nach Absprachen mit dem Arzt individuell zubereitet. Da wir viel bewusster und langsamer gegessen haben, haben auch kleinere Portionen ausgereicht. Wenn wir dennoch etwas mehr brauchten, war ein Nachschlag immer möglich. Manches Gericht war sicherlich für uns ungewöhnlich aber es hat immer gut geschmeckt und es gab bei uns auch keine unangenehmen Nachwirkungen, was wir leider oft bei Restaurants in Deutschland erleben. Im Gegenteil: Ich habe noch nie so ein gutes Bauchgefühl gehabt, wie während des Aufenthaltes in Sitaram.

Nun zur unserer Ayurvedakur: Noch am Ankunftstag wurde von einer Ärztin, nach einem ausführlichen Gespräch, eine Eingangsdiagnose gestellt und die erste Untersuchung durchgeführt. Ebenfalls haben wir gleich eine intensive ayurvedische Massage bekommen: Sie wird immer im „Doppelpack“, das heißt von zwei, manchmal sogar von drei Masseuren durchgeführt. Dabei werden männliche Kurgäste stets von Männern und weibliche Kurgäste von Frauen massiert. Am nächsten Tag und allen Folgetagen fand vormittags eine ärztliche Konsultation mit Dr. Vignesh statt. Dabei wurden von ihm stets eine Pulskontrolle und andere Untersuchungen durchgeführt, verbunden  mit einem Gespräch über das aktuelle Wohlbefinden. So konnte die Diagnose laufend aktualisiert sowie die daraus resultierenden Behandlungsmethoden angepasst werden. Somit erfolgten die täglichen ayurvedischen Behandlungen für jeden Kurgast nach einem individuellen Behandlungsplan. Die manuellen Therapien – dazu gehören Massagen, Kräuterstempel, Kräuterbäder, Ölgüsse, etc. – werden nach ärztlicher Absprache durch die Gabe ayurvedischer pflanzlicher Medikamente und Heilmittel ergänzt.

Wir waren in den ersten Tagen noch ziemlich müde, dann ging es uns aber immer besser. Wir haben die täglich angebotenen Yogastunden mit Atemübungen und Meditation regelrecht genutzt. Die erste Yogastunde um 6 Uhr in der früh hat uns dabei am besten gefallen, obwohl wir beide keine Frühaufsteher sind. Wir haben an diesem Rhythmus im Sitaram mit der Zeit immer mehr Gefallen gefunden. Es war auch möglich einen persönlichen Yogatrainer zu bekommen um individuelle Schwerpunkte bei den Übungen zu setzen. Ein Erlebnis war auch das Lach – am Anfang ungewohnt, aber sehr wirksam!

Insgesamt hat sich unser Gesundheitszustand deutlich gebessert, so dass wir uns bereits kurz nach unserer Rückkehr nach Deutschland entschieden haben, diese Ayurveda-Kur im Sitaram im nächsten Jahr im März zu wiederholen.

Der Preis erscheint zunächst relativ hoch, doch wir sind von der Wirksamkeit der Kur überzeugt. Viele Elemente und Anregungen haben wir in den Alltag in Deutschland übernommen. Dazu gehört auch die gesündere Ernährung (mehr vegetarisch), mehr gezielte Bewegung und mehr Yoga. Wir profitierten einfach von dem Gesamtpaket, auch z. B. von Vorträgen die Dr. Vignesh regelmäßig gehalten hat (ca. zweimal die Woche).

Daher würden wir einen Aufenthalt im Sitaram Beach Retreat jedem, der uns nah steht, empfehlen. 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Grzegorz W.