28.02.2018Teilen

Interview mit Yogalehrerin Gina Lacirignola

Auf ihrer 6-monatigen Reise durch Indien hat sie viel erlebt, kündigte ihren Job als Reiseleiterin und wirdmete sich ihrer neuen Faszination zu Ayurveda. Ayurveda & Yoga gehören für sie zusammen und in ihrem Yoga-Unterricht lässt sie auch immer wieder ihr Wissen aus ihren ayurvedischen Ausbildunge mit einfließen. Yogalehrerin Gina Lacirignola ist ganz neu im NEUE WEGE Team und begleitet Sie im September zum ersten Mal auf Ihrem Yoga-Urlaub auf Sardinien im Hotel Galanìas. Mehr über Gina, ihren Stil und Gedanken erfahren Sie im Interview:

Liebe Gina,
seit wann übst du Yoga und wie bist du zu Yoga gekommen?

Ich übe Yoga seit ca. 2003, wobei die Art des Übens sich stark verändert hat, seit ich meine Lehrer Leopoldo Chariarse und Ruth Offermann-Seifert gefunden habe. Von einem sehr körperbetonten Yoga führte mich die Reise in mein Inneres und somit in die Verbindung mit Allem, was sichtbar und nicht sichtbar ist.

Gibt es etwas, was du an Yoga besonders schätzen gelernt hast?
Yoga hilft mir, in Krisen des Lebens das Gleichgewicht zu bewahren und so manchem, was mich damals aus der Fassung gebracht hätte, mit Gleichmut zu begegnen.

Du bist neben Yogalehrerin auch Kosmetikerin und bietest Ayurveda-Massagen ein. Lässt du dein Wissen über die anderen Bereich in deinen Yoga-Unterricht einfließen und wie würdest du deinen Yoga-Stil beschreiben?
Yoga und Ayurveda sind eine sehr heilsame Verbindung. Sie entspringen dem gleichen System – Samkhya. Die Philosophie ist die Basis der Praxis: der Praxis des Yoga im feinstofflichen Sinne und der Praxis des Ayurveda / der Gesunderhaltung des Körpers im grobstofflichem Sinne.

In meinem Unterricht spiegelt sich das folgendermaßen wieder:

Italien Sardinien Hotel Galanìas Yogahalle

Der ayurvedischen Babymassage geht immer eine kleine Yoga-Praxis voraus, um die Aufmerksamkeit der Mamas auf sich und ihr Baby zu bringen. Zu Beginn des Kurses machen wir gemeinsam eine Dosha-Bestimmung der Babys, da sich in den ersten Lebenswochen die Grundkonstitution noch feststellen lässt. Eventuelle spätere Ungleichgewichte können so in Zukunft leichter ausgeglichen werden. Durch die Bestimmung des Doshas kann jede Mama feststellen, welcher Rhythmus und welches Öl dem Baby gut tut.

Im Yoga für die Frauen in der Schwangerschaft machen wir ab und an eine richtige „Wohlfühlstunde“. Die Frauen verwöhnen sich gegenseitig mit einer Nacken-Schultermassage oder wir machen gemeinsam eine Fußmassage, wobei die Frauen lernen, sich selbst zu massieren. Reinigungsübungen, wie Neti (die Nasenspülung) stehen selbstverständlich auch auf dem Programm, genau wie Empfehlungen für bestimmte Öle zur Selbstanwendung.

Bei dem Mama-Baby-Yoga vereint sich alles: Yoga für Mama und Baby mit anschließender ayurvedischer Babymassage und Mantra-Singen. Die Tipps aus dem Ayurveda (z.B. bei Neurodermitis) fließen mit ein.

Im September dieses Jahres habe ich ein Wochenend-Seminar bei der GGF gegeben mit dem Thema „Yoga und Ayurveda“. An diesem Wochenende haben die Teilnehmer/innen gelernt, welche Yoga-Übungen (Asanas, Pranayama, Kriya, Mudra, Meditation) für welchen Dosha-Typ geeignet sind, und welche Übungen ausgleichend wirken, falls ein Ungleichgewicht besteht.

Am Ende des Seminars war jeder in der Lage, für sich selbst einen individuellen Plan zu erstellen.

Sind dir auf deinem Weg Yogalehrende begegnet, die für dich eine besondere Inspirationsquelle sind bzw. waren?
Leopoldo Chariarse und Ruth Offermann-Seifert inspirieren mich durch ihre Bildsprache und den immer mitschwingenden Appell, die warme Distanz zu allem zu wahren. Gastfreundschaft und Freude sind ihnen wichtiger als dogmatische und starre Yoga-Praxis. Die Herzensenergie steht hier klar im Mittelpunkt, wobei die Festigkeit und Stabilität Grundvoraussetzung sind, um diesen Weg zu gehen.

Tanja Sailer inspiriert mich durch ihre sehr strukturelle Unterrichtsweise und die Aufforderung, die Komfortzone auch mal zu verlassen.

Im September begleitest du deine erste Reise mit NEUE WEGE nach Sardinien in das Hotel Galanìas. Wem empfiehlst du diese Reise und worauf freust du dich am Meisten?
Die Reise empfehle ich jedem, der bereit ist, über die körperlichen Übungen hinauszugehen. Dabei ist es nicht notwendig, schon erfahren im Yoga zu sein. Das wichtigste ist die Offenheit.

Ich freue mich sehr darauf, die Teilnehmer/innen eine Woche mit einer Intensität zu begleiten, die in dieser Form, an diesem wunderschönen Ort im Alltag nicht möglich ist.

La dolce vita bedeutet für mich auch das außergewöhnliche Angebot an köstlichen Speisen – das Buffet des Hotels Galanìas lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Auch darauf freue ich mich ganz Besonders.

Hast du noch eine Yoga-Weisheit oder Yogaübung, die du unseren Bloglesern mitgeben möchtest?
Übung zum Chakren-Ausgleich:

Setze Dich in einen bequemen meditativen Sitz mir aufgerichteter Wirbelsäule.

Spüre den Atem, wie er ein- und ausströmt in seinem natürlichen Rhythmus. (eine Weile)

Komm mit der Aufmerksamkeit zum Steißbein und lass den Atem von hier aus mit der Einatmung die Wirbelsäule entlang nach oben fließen bis zum letzten Halswirbel und vielleicht sogar bis über den Scheitel hinaus. Ausatmend fließt der Atem den gleichen Weg wieder hinab bis zum Steißbein und Du verwurzelst Dich über das Steißbein und die Sitzbeinhöcker mit dem Boden.

Einatmend die Wirbelsäule entlang hinauf die Weite und die Freiheit spüren und ausatmend die Wirbelsäule entlang hinunter verwurzelnd. (Einige Male nach eigenem Ermessen wiederholen)

Mit einer Ausatmung im unteren Bereich des Körpers bleiben und die Festigkeit hier spüren.

Den Atem betrachten, wie er ein- und ausströmt in seinem natürlichen Rhythmus.

Wenn für Dich der richtige Moment gekommen ist: mit einer Einatmung langsam die Augen öffnen.