30.09.2017Teilen

Madeiras eindrucksvolle Wasserkanäle – Entlang der Levadas

Ein Begriff, der untrennbar mit Madeira verbunden ist - Levada. Schaut man sich die geologischen Gegebenheiten der Insel einmal genauer an, stellt man schnell fest, dass sie in zwei Teile geteilt wird. Eine Gebirgskette zieht sich von Ost nach West über die gesamte Insel. Das hat zur Folge, dass sie eine natürliche Barriere gegen die Nord- und Nordostwinde bildet. So entstehen ein niederschlagsreicher Norden und ein trockener Süden. Hier kommen die Levadas ins Spiel. Levadas sind künstliche Wasserkanäle, die Wasser aus dem feuchten Norden der Insel zu den landschaftlichen Anbaugebieten im Süden leiten. In der regenarmen Zeit zwischen April und Oktober wird so gut wie jedes bewirtschaftete Feld durch diese Wasserkanäle bewässert.

 

Die Geschichte der Levadas auf Madeira

Die Levadas sind tief in der Geschichte der Insel verankert. Bereits 40 Jahre nach der Besiedlung Madeiras im 15. Jahrhundert wurde deutlich, dass ein Bewässerungssystem essentiell für eine erfolgreiche Bewirtschaftung der Felder an den flacheren Hängen im Süden ist. So bestimmte Prinz Ferdinando Männer, die sich um die Verteilung des Wassers kümmern sollten. Im 17. Jahrhundert wurde das entstandene Kanalsystem weiter ausgebaut und versorgte Zuckerrohrplantagen und Wassermühlen mit ausreichend Wasser. Die Kanäle wurden meist in großen Höhen und an steilen Hängen angelegt, wofür oftmals arabische und afrikanische Sklaven herangezogen wurden. Das Wissen der Mauren war für die Entwicklung und den Bau der Kanäle durchaus entscheidend, da sie sehr bewandert auf dem Gebiet der Bewässerungstechniken waren.

Im Laufe der Zeit entstanden mehrere tausend Kilometer künstlich angelegte Bewässerungskanäle, die die großen Wassermengen aus den Quellen der Berggipfel entlang an Hängen, durch Täler, über Brücken und durch Tunnel in die Täler zu den Feldern ableiten.

 

Nutzung der Levadas auf Madeira heute

Auch heute noch haben die Levadas eine große Bedeutung auf Madeira. Es werden insgesamt drei Elektrizitätswerke mit dem fließenden Wasser betrieben, bevor es dem eigentlichen Zweck zugeführt wird, nämlich der Bewässerung der Felder im Süden der Insel.

Da das Wasser in einem gleichmäßigen Tempo fließen soll, müssen die Kanäle ständig gewartet werden. Daher sind alle Wasserkanäle entweder auf der sogenannten Levadamauer oder einem Pfad neben dem Wasserlauf begehbar. Dank der geringen Steigung entlang der Läufe sind Wanderwege entstanden, die für Jung und Alt gleichermaßen geeignet sind. Über die Fußwege gelangt man ins Innere der Insel und taucht in die unberührte Landschaft Madeiras ein.

Eine Levada-Wanderung entlang dieser Kunstwerke gehört zu jedem Madeira Besuch dazu!

 

Unser Tipp: Genießen Sie die angenehm warmen Temperaturen im Frühling und Herbst und entdecken Sie die einzigartige Natur Madeiras auf einer Wanderung entlang der Levadas!