20.01.2020Teilen

Meine erste Ayurveda-Kur in Indien

Zum ersten Mal eine Ayurvedakur! Zum ersten Mal Indien! Zum ersten Mal mit einem Airbus A380 geflogen! Zum ersten Mal einen Blog Artikel schreiben…

Da das Jahr 2018 gesundheitlich nicht mein Jahr war, war mein Vorsatz für 2019 alles für meine Gesundheit zu tun. Nachdem ich mich mit Basenfasten, der Traditionellen Chinesischen Medizin und diversen Gesundheits-Seminaren auseinandergesetzt hatte, bin ich auch auf Ayurveda gestoßen. Dieser ganzheitliche Ansatz gefiel mir sofort. Also stand fest: Das möchte ich ausprobieren und zwar möglichst in Indien. Da war ich ja noch nicht. Dann erhielt ich auch noch die Empfehlung, mich bei dem Veranstalter NEUE WEGE zu informieren. Gesagt, getan und gebucht. So stand fest, dass ich Weihnachten nicht unter dem Weihnachtsbaum weilen werde, sondern am Strand unter Palmen.

Und dann ging es auch schon los. Frühmorgens in Cochin angekommen, wurde ich namentlich am Flughafen begrüßt und als einziger Gast in einen Wagen verfrachtet. Ich kam mir vor wie ein VIP Gast. Die Fahrt zum Resort löste bei mir ein erstes Erstaunen aus. Wie kann der Verkehr hier nur funktionieren? Sofort stand für mich fest: Hier möchte ich nicht selber fahren. Ich konnte kein wirkliches System erkennen, lediglich, dass der Blinker hier eine Hupe ist.

Als ich im Nattika Beach Resort ankam, kam ich in eine Oase der Stille. Was für ein Gegensatz zu dem Tumult, den ich auf der Hinfahrt erlebt hatte. Die freundliche Rezeptionistin begrüßte mich mit einem „Namaste“ (meine erste indische Vokabel), einer Blumenkette und einem Kokosnuss-Getränk. Reichlich mit Unterlagen beladen, wurde ich zu meiner Unterkunft begleitet. Es ging vorbei an dem offenen Restaurant und einer liebevoll gepflegten Parkanlage.

Mein Zimmer war ein Traum mit Blick auf das Meer. Nachdem ich mich häuslich eingerichtet hatte, musste ich auch sofort die Hängematte im Garten vor meinem Zimmer ausprobieren. Beinahe wäre ich im Land der süßen Träume gewesen… Doch am Nachmittag ging es dann auch schon los: Ich hatte meine ersten Arztgespräche. Nachdem ich meine ganze Krankengeschichte offenbart hatte, stand fest, dass ich ein Vata-Kapha-Ungleichgewicht habe, aha. Meine Ernährung, die Medikation als auch meine Anwendungen wurden darauf ausgerichtet, dieses Ungleichgewicht zu mildern. Dann folgte die erste Anwendung: Eine Entspannungsmassage mit reichlich wohlriechendem Öl. Was tat dies gut!

Zum Schluss wurde ich in einen Kittel gestopft, der in den nächsten zwei Wochen ein wichtiges Bekleidungsstück wurde. Auf Wolken schwebend ging es zum Zimmer zurück. Abendessen stand an. Mit meinem Ernährungsplan bewaffnet, ging es zum Buffet. Was darf ich essen und was nicht: Finger weg von Pitta, keine Kräutertees nach 18 Uhr, Verhältnis zwischen Vata und Kapha beachten... Ohne diesen Plan wäre ich die ersten Tage echt aufgeschmissen gewesen. Aber mir offenbarte sich eine ganz neue Geschmackswelt. Ich war begeistert. So viel Abwechslung und interessante Gerichte und das ganz ohne Fleisch.

Meine erste Nacht war leider nicht sehr erholsam. Die Matratze war zu hart und ab 3 Uhr begrüßte mich jeder Knochen persönlich. Kaum sagte ich dies der Rezeption, wurde sofort Abhilfe geschaffen. Ich bekam eine weitere Matratze aufgelegt und kam mir wie die Prinzessin auf der Erbse in einem indischen Boxspringbett vor. Aber somit hatte ich dann einen wirklich erholsamen Schlaf. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Mitarbeiter im Resort waren genial. Davon können wir uns im deutschen Dienstleistungssektor gerne eine Scheibe abschneiden.

Meine Tage waren dann gut durch getaktet: Morgens zuerst ein warmes Wasser auf nüchternen Magen, um 7:45 ging es zum einstündigen Yoga, dann tägliche Arztgespräche und anschließend zum Frühstück. Zur Erholung habe ich mich dann unter Palmen auf eine Liege an den Strand gelegt und tiefenentspannt auf das Meer geschaut und geschaut und geschaut… Gelegentlich bin ich ins Wasser gesprungen oder an dem wunderschönen langen Strand spazieren gegangen. Regelmäßig ließen sich auch Delfine in Strandnähe blicken. Was für ein Paradies! Am späten Nachmittag ging es zu den Behandlungen: Vierhändige Ölmassagen, Ganzkörpergüsse mit warmen Kräuterwasser oder Reismilch, Öl-Güsse über die Stirn, warme Kräuterstempel, mit denen auf meine Muskulatur geklopft wurde. Ich habe es genossen und es zeigte schnell positive Wirkung. Nach den Behandlungen habe ich mich für das Abendessen fertig gemacht und danach bin ich nur noch todmüde in mein Prinzessinnenbett gefallen.

So verging ein Tag nach dem anderen wie im Flug. Zwei Ausflüge in die nähere Umgebung konnte ich auch einbauen. So besuchte ich den Guruvayur Sri Krishna Tempel. Während ich die dortigen Tempelelefanten fotografierte, fotografierten die Inder mich. Ich war ja auch weit und breit die einzige Europäerin. Mein anderer Ausflug ging in eine indische Mall. Was für ein Kontrastprogramm!

Die zwei Wochen sind so schnell verflogen. Mit der Erkenntnis, dass ich ein Pitta-Kapha-Typ bin, bin ich jetzt wieder in Deutschland, aber nicht ohne zwei ayurvedische Kochbücher und vielen indischen Gewürzen. Die Behandlungen wirken immer noch nach. Ich bin tiefenentspannt und laufe mit einem leichten Grinsen auf den Lippen durch die Gegend. Ich danke den MitarbeiterInnen des Nattika Beach Resorts für die hervorragende Betreuung sowie NEUE WEGE für die tolle Organisation. Eines steht für mich fest: Ich werde wiederkommen - Namasté!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Christine U.