06.01.2018Teilen

Namasté Nepal: Climate Trek Helambu – Reisebericht

Vier Jahre waren vergangen seit meinem letzten Besuch in Nepal. Ich freute mich unglaublich auf die Zeit im Land der hohen Berge, auf die allgegenwärtige Spiritualität und liebenswürdigen Menschen!

Und diesmal wartete eine ganz besondere Begegnung auf mich. Der Climate Trek Helambu – eines unser NEUE WEGE-Projekte, für welches wir im Zusammenschluss des "forum anders reisen und atmosfair seit über 2 ½ Jahren viele Spendengelder gesammelt haben, um die Region nach dem verherenden Erdbeben 2015 beim Aufbau zu unterstützen. Und so ist seitdem dieser sehr besondere, nachhaltige Trek im Aufbau. Ich war sehr gespannt, auf das, was uns erwarten würde und wie die Entwicklung vorangeschritten ist.

 

Die ersten Tage in Kathmandu

Aber erst einmal stand das trubelige Kathmandutal im Fokus der ersten Tage. Wir wohnten im tibetischen Teil, Bodhnath, mit seinem riesigen Stupa und den vielen buddhistischen Klöstern. Ein Ort, der unzählige Pilger anzieht und mich immer wieder durch seine unglaublich tolle Energie fasziniert. Hier trafen wir auch unsere Reisegruppe „Buddhismus Hautnah verstehen“, welcher wir uns für ein paar Tage anschließen durften und so von der großen Kenntnis und Verbundenheit mit Nepal unserer Reiseleiterin Minka Hauschild profitieren konnten. So besuchten wir zum Beispiel die Women's Foundation, welche großartige Dinge für Frauen tut, sie unterstützt auf dem Weg zu mehr Selbständigkeit und eine tolle Werksatt betreibt, in welcher Frauen Wolle zu feinen Stoffen verarbeiten. Ein Vortrag eröffnete uns einen Einblick in die großartige Arbeit, welche Frauen für Frauen dort leisten.

Nepal Reisen Trekking Climate Trek Himalaya Swayambunath Stupa

Aber dann ging es auch schon los und wir freuten uns auf unseren Trek. Eine vierstündige Jeepfahrt brachte uns an den Startpunkt. Durchatmen, die wundervolle Natur genießen, weit weg von allem sein und Kraft tanken, ganz den eigenen Rhythmus finden. Wann hat man schon mal die Gelegenheit dazu bei unserer Lebensweise – hurra!

 

Climate Trek - Langtang-Nationalpark & Helambu

Begleitet wurden wir von unserem Freund Raju Duwadi, wessen Agentur seit vielen Jahren unser vertrauter Partner für Nepal und Tibet ist. Komplett wurde unser Team dann durch Robin, unseren Träger, der immer einen lustigen Spruch parat hatte und mit einer Leichtigkeit unser Gepäck trug, die uns immer wieder zum staunen brachte.

Sechs Tage erwanderten wir das Gebiet des Langtang-Nationalpark und des Helambu auf dem Climate Trek. Durch Bambus und Rhododendrenwälder führte unser Weg erstmal stetig bergan. Gewundene Pfade und Stufen brachten uns so den Gipfeln des Himalayas immer näher. Die Anstrengungen wurden durch einzigartig schöne Ausblicke auf die Reisterrassen und schneebedeckten Berge sehr reich entlohnt. Das Spiel der Wolken und grandiose Sonnen auf- und Untergänge tauchen die Landschaft in ein wundervolles Licht und lassen die Schneeberge leuchten. Der Trek ist sehr abwechslungsreich, flache Passagen entlang wilder Flüsse und plätschernder Wasserfälle bieten ein sehr genussvolles Wandern. Immer wieder treffen wir auf liebevoll geschmückte Stupas, bunte Gebetsfahnen flattern im Wind und Manisteine säumen den Weg. In den Dörfern herrscht noch eine sehr traditionelle Lebensweise, welche von der Landwirtschaft geprägt ist. Als sehr schön empfunden habe ich, dass die Strecken sehr moderat sind, man viel Zeit für Pausen hat und die Tagesziele schon am frühen Nachmittag erreicht. Wir haben diese Entschleunigung sehr genossen.

 

Climate Trek - Nachhaltigkeit

Ziel unserer Zeit war es auch, das Gespräch mit den in das Projekt involvierten Lodge-Besitzern zu suchen, zu schauen was bereits umgesetzt wurde und woran es noch hapert, wo weitere oder andere Unterstützung erforderlich ist. Weitere Schulungen in Sachen Nachhaltigkeit, welche natürlich ein entscheidendes Kriterium bei unserem Projekt darstellt, sind ein ganz wichtiger Punkt. Und wie geht es den Menschen, den Dorfgemeinschaften? Wo doch dieser Tag vor nunmehr über zweieinhalb Jahren plötzlich alles geändert hat. Die Zerstörung dieser Region durch das Erdbeben ist noch allseits sichtbar und es gibt noch viel zu tun, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, wenn auch bereits einiges passiert ist.

Ich bin sehr froh über die Möglichkeit durch unser Projekt mehr Menschen in diese wunderschöne Region Nepals bringen zu können, um eine Verbesserung für die Bevölkerung dort zu erreichen. So haben sich ganz besonders die Gespräche mit den Menschen bei mir eingeprägt. Besonders am Abend, wenn alle gemeinsam im Wohnraum sitzen und die Hausherrin ein köstliches Abendessen auf dem die Stube wärmenden, knisternden Feuer zubereitet. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen, welche auch Demut in mir hervorrufen. Was ist eigentlich wirklich wichtig im Leben, worauf kommt es an? Ich glaube wir „Wohlstandsmenschen“ verlieren gerne mal den Blick hierfür und ich bin froh, ihn durch diese Reise mal wieder etwas schärfen zu können.

 

Namo Buddha Resort

Am siebten Tag nehmen wir Abschied, unser Jeep bringt uns wieder sicher zurück ins Kathmandutal, wo wir ein paar Tage im herrlich gelegenen Namo Buddha Resort entspannen, bevor unsere letzte Etappe uns noch mal nach Kathmandu verschlägt. Im Blumengarten des Hotel Vajra genießen wir die Zeit und erklimmen einen letzten Berg, um am frühen Morgen die Atmosphäre am berühmten Swayambunath-Stupa in uns aufzusaugen und den Blick über das Tal zu genießen.

 

Auf Wiedersehen Nepal, wir kommen sicher bald wieder!

Reisen in Nepal

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Asien-Expertin Angelika Sturtz