22.12.2016Teilen

Reisebericht: Ayurveda-Kur in der Villa Safira auf Sri Lanka

Im Flieger bist du noch in unserer Welt. Frankfurt, Dubai, Colombo haben mehr als Ähnlichkeiten. Das überraschend gute Flugzeugessen ist kaum im Magen, da sitzt du schon im Taxi, auf einer fast zwei Stundenfahrt.

Von einem Highway geht es runter, in von tausenden von Tuk Tuks belebte Straßen. Gut, dass ich nicht selber fahren muss. Nicht der Linksverkehr ist das Problem, sondern dieses abenteuerliche Fahren, das immer (!) mit dem Fehler des Anderen rechnet. Es wird viel gehupt, aber niemand wird aggressiv. Selbst dem zum Straßenbild gehörendem Hund passiert nichts.

Sri Lanka scheint ein riesiges Straßendorf entlang einer wunderbaren Küste, die für unsere Verhältnisse nur zu viel Müll kennt. Wenn du von der Küstenstraße abfährst, bist du umgeben von exotischen großen und kleinen Pflanzen, Palmen, Tempeln, reichen und weniger reichen Häusern, mitten in die Landschaft reingebaut.

Die Menschen sind bescheiden. Niemand scheint wirklich arm zu sein, aber die Verhältnisse sind sehr einfach. Sie erinnern mich an ein Leben bei uns, auf dem Dorf, in meiner jüngsten Jugend. Überall gibt es kleinste einfache Geschäfte, wo vom Ziegelstein, über Gewürze, Trockenfisch, Sandalen, Kokosnüssen und Bananen alles verkauft wird, was nur vorstellbar ist.

Bald erfährst du, dass das Gesundheitswesen bis zur Herzoperation für jeden Menschen unentgeltlich ist. Du erfährst, dass Bildung für jeden Menschen des Landes kostenlos angeboten wird.

Du biegst in einen schmalen Weg voller Steine und roter Erde ein. Nach 200 Metern stehst du in der Villa Safira. Von nun an hast du in einem Haus mit nur vier Gästezimmern, dein tägliches köstliches ayurvedisches Essen, mehr als zwei Stunden Massagen, immer anwesende, aber wenig aufdringliche ärztliche Begleitung, deinen Pool, dein eigenes Strandgrundstück mit einem Yogaangebot an einem wilden Meer. Und die Menschen des Hauses! Sie sind immer da, hilfsbereit, aufmerksam, liebevoll! Sie lachen dich immer an. Das ist kein aufgesetztes Lachen. Es ist so echt wie bei der Mehrzahl der Bevölkerung, die dich grüßt, anlacht und dir sogar die Hand schüttelt.

Dieser Urlaub ist ein Urlaub von der Hektik, rasenden Schnelligkeit, Verfremdung und Funktionalität unserer Welt.

Und selbst Tag und Nacht sind anders. Du siehst Affen, Pfaue, Streifenhörnchen, Eisvögel oder kleine Warane. Und du hörst sie in der Nacht. Dagegen können die Tagesstunden vollkommen still sein, als ob die Tiere dann ruhen. Selbst die Vorbeter oder Sänger der Tempel und Moscheen sind zu anderen Zeiten zu hören als das Läuten unserer Glocken.

Und dazu ist es im November immer, mal angenehm, mal etwas stärker warm. Du gehst in angenehm lockerer Kleidung, oft barfuß, auch im Kopf.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Walter Hövel