31.05.2016Teilen

Reisebericht: Eine Woche Yoga-Urlaub in der Finca Son Verd

Mallorca Urlaub einmal anders- In diesem Jahr wollte ich unbedingt einen absolut alternativen, entspannten Urlaub mit viel Sonne und Natur, sowie ausgewogener Ernährung möglichst fernab vom Massentourismus des "Ballermann" oder ähnlichen Vergnügungsvierteln auf Mallorca verbringen.

Unter dem Slogan "Bewusst gesund natürlich reisen" wurde ich fündig bei dem Veranstalter NEUE WEGE und buchte eine Woche Urlaub auf einer Yoga-Finca im Inneren der Insel. Das Motto lautete " Lebensfreude - Algeria de la vida" und ich startete erwartungsvoll und nicht ohne gewisse Vorkenntnis in Yoga-Technik meine Reise.

Am Anreisetag trudelten nach und nach 9 Teilnehmer auf dem großen Gelände der von Olivenbäumen und mediterranem Flair umgebenen Finca Son Verd ein, wo wir uns nach erfolgtem Einchecken an einem großen Tisch im Freien zum Abendessen erstmalig alle gemeinsam einfanden. Etwas vorsichtig beschnuppernd traf man sich aus vielen Teilen Deutschlands, schließlich würde man die Woche sehr intensiv gemeinsam verbringen.

Es stand einiges auf dem Programm: Yoga in zwei Abschnitten von je 1 1/2 Std., Strandausflüge, ein Marktbesuch, Ausritt, Mantren und Meditationen. Die Finca, 400 Jahre alt, besaß mit vielen rustikalen Ecken eine ganz eigene Ausstrahlung, ein Ort, der einen schnell den Alltag vergessen ließ. Wenn nachts dort die Sterne vom klaren Himmel leuchten und tagsüber Schafe und Vögel zu hören sind, baut man in der Tat Stress ab. Sogar die massenhaft summenden Bienenschwärme gehören spätestens am dritten Tag zur Gewohnheit und - da alles friedliebende Völker - kein Problem.

Die Erkundung des riesigen Geländes mit Kerstin machte der Gruppe richtig Spaß. Eine Naturidylle mit vielversprechendem Erholungseffekt. Hängematten luden zum Träumen ein .... Zwei spanische Köchinnen sorgten mit familiärem Bemühen um das leibliche Wohl und kochten und backten täglich frisches Gemüse und spanische Traditionsgerichte - rein vegetarischer Art.

Überhaupt wuchs die kleine Gruppe rasch freundschaftlich zusammen und man fand immer wieder Zeit für kleine Gespräche und einen Erfahrungsaustausch vor oder nach den Mahlzeiten. Es wurde sehr viel gelacht und erzählt und langsam bekam die vom Veranstalter gepriesene Ansicht, dass es beim mallorquinischem Licht leichter fallen würde, den Alltag mit Abstand zu betrachten, Gewissheit.

Als der geplante Pferdeausritt wegen ungünstiger Wetterbedingungen ausfallen musste, fanden wir schnell ein Alternativ-Programm und erkundeten einen in der Nähe gelegenen Ort mit reizender Strandbar, um die Seele baumeln zu lassen. Schon fast sehnsüchtig nach der von Buddhas geschützten Finca kehrten wir wieder zurück. Wenn dort die Zeit still zu stehen scheint und die beiden Katzen sich genüsslich im Innenhof räkeln, die Wärme des Tages sich noch in den alten Mauern speichert und aus dem Yoga-Raum leise Gesänge ertönen, dann konnte draußen die Welt im Chaos versinken, hier waren wir in Sicherheit!

Als nach heftigem Gewitter plötzlich kurz der Strom ausfiel und bis zum Ende der Woche kein Internet-Zugang möglich war, ertrugen wir es mit gelassener Ruhe. Nach anfänglichen Fragen "Hast Du ein Netz“? "Nein, .... du" ? überließen wir uns völlig dem Gefühl, nun endgültig von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Eine empfehlenswerte Erfahrung.

Der Abschied am Ende der Woche fiel nicht gerade leicht. Nicht zuletzt durch die erfahrene und liebevolle Begleitung unserer Lehrerin Katharina Malu-Peters hatte die Gruppe von neun unbekannten Menschen sich zu Gleichgesinnten entwickelt, die alle bereit gewesen waren, ihr Herz für Dinge zu öffnen, die im alltäglichen Leben manchmal viel zu kurz kommen. Achtsamkeit mit Mensch und Natur, Gleichklang von Körper, Seele und Geist während der wundervollen Yoga-Stunden ob drinnen oder draußen - und sich auf etwas Neues einzulassen.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Stefanie Diefenthal