30.12.2015Teilen

Reisebericht: "What a perfect day" bei Ayurveda im Manaltheeram in Kerala

Seit gestern Abend schüttete es wieder in Strömen bei meiner Reise ins Manaltheeram. Bis 9 Uhr geschlafen, Frühstück, 10-12 Yogakurs, wie immer heftig, die atmen nur durch die Nase (ein und aus). Der Meister hat mich mehrmals beim Ausatmen durch den Mund erwischt, die ersten Male meinte er: "Inhale and exhale only through your nose", beim 3. Mal sagte er: "Open your mouth only when you eat!"

Nach 2 Stunden Yoga glücklich direkt zur Behandlung, vierhändige Ölmassage, Schwammklopfen, Facial und Ölguss auf die Stirn. Um 2 war ich fertig, der Regen war vorbei und die Sonne strahlte vom Himmel.

Es folgte ein kleines Mittagessen und gut 5-6 Km der Beachroad entlang, nach der Überquerung eines Flusses, hat auf einmal das "richtige" Indien begonnen. Ich hatte das Gefühl, der erste Weiße nach Abzug der Engländer zu sein. Kinderscharen umringten mich beim Teetrinken in einem echten foodstall, hab mit den Kindern gesungen, indian women gave me a lot of friendly "Hallos". Sie quatschten mich auf Malayalam, das ist die Sprache hier in Kerala, an und berührten mich auch. Die Kinder betteln immer noch um Kugelschreiber, ich halte das aber eher für eine Kommunikationseröffnung. Auch Mütter fragten um "pen please".

Ein unberührtes Fischerdorf, in Goa gibt es so etwas gar nicht. Nichts lässt erahnen, dass 5 Km weiter 2 Touristenresorts sind. Auch der horizontweite Strand, gefühlte 1.000 Fischerboote, soweit das Auge reicht, alle zum Fischen und nicht für Touristenfahrten.

Es ist das Gute an dieser Art von gehobenen Tourismus: sehr gute Lage, geschätzte 95% der Turisten verlassen die Hotelanlage nie (!!) und von den restlichen 5% sind die wenigsten bereit, so weit zu latschen und mit dem Tuctuc fährt man nicht ins Nirgendwo.

Kurz vor Sonnenuntergang mit dem Tuctuc zurück, ins Meer, again I was caught by the waves because I didn't watch carefully enough, sitze jetzt im Finsteren vor der Hütte und schreibe diesen Text.

In einer Stunde Abendessen in hoffentlich angenehmer Runde. Grace und Agnes sind von der sehr dunkelhäutigen, ca. fünfundvierzigjährigen Particia aus Barbados und der umwerfend reizenden Nicole aus Zürich, 30 Jahre alt, nicht wirklich begeistert. Arschwin, ich weiß nicht, ob man den so schreibt, er heißt jedenfalls so, ist leider heute abgereist. Er ist 82 Jahre, sieht aus wie 70, mein Kompliment: "Oh, you are 82, you really looks like 81", erregte viel Freude. Geboren wurde er in Bombay und lebt in Southampton, GB. Er ist gebildet, fürchterlich hilfsbereit, redet viel und hat für jede Frage oder jedes Problem eine Antwort oder Lösung. Ich mochte ihn, die Frauen hatten mit seiner Art keine richtige Freude. ...no good vibrationes.

Es gehen gerade die Räuchermänner durch, 2 Inder, die mit Rauchgefäßen in die Hütten kommen, um die Miskitos zu vertreiben. Sie klopften gerade bei Claire, meiner Nachbarin. Sie empfängt die beiden mit viel Tamtam so übertrieben freundlich, als würde sie die Queen - Claire really loves the Queen - hereinbitten. Jetzt kommen sie zu mir.

Ab ins Restaurant, heute Flöte und Tablas live, um 10h ins Bett zum Lesen. Oh what a perfect day, tomorow it's my last day.
 

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Kommentare

NEUE WEGE schrieb am 30.12.15 um 16:22 Uhr:

Vielen Dank, Herr Stockhammer, für diesen spannenden Reisebericht von Ihrer Ayurveda-Kur im Manaltheeram Ayurveda Beach Village in Kerala. Wir freuen uns, dass Sie Ihre Zeit genießen und die indische Kultur kennenlernen konnten.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Franz Alfred Stockhammer