05.06.2016Teilen

Reisebericht: Yoga an der Lykischen Küste

"Denn gestern ist nur noch ein Traum"...

Acht Tage Yoga-Urlaub sind vergangen wie im Traum. Für mich zum fünften Mal, dass ich mit Neue Wege und Werner Haas an die Lykische Küste gereist bin.

Eine Landschaft und Umgebung empfängt mich, die alle meine Sinne beglückt und mich einlädt im hier und jetzt zu sein:
Dem Meer, Türkis und blau, beim Glitzern zusehen, beim Rauschen lauschen, dem Wind, der durch Laubbäume und Palmen streicht, Steinkauz und Waldkauz, dem Muezzin, den Fröschen, den Bienen im blühenden Baum, Blütenduft tief einatmen, den Blick in der Weite des Meeres und des Himmels schweifen lassen, in den Bergen und auf unterschiedlichsten Felsenstrukturen auf Wanderung schicken oder in Blätter- und Blütenfarben und Formen versinken lassen, Sonnenwärme auf der Haut spüren, Meereskühle, sich vom Wind streicheln oder zerzausen lassen, die Katze, streicheln, die mir um die Beine streicht, unter den nackten Füßen Sand spüren, Steine, kleine, große, immer wieder einen aufheben, schönste Handschmeichler, köstliche Marmelade, Käse, Brot, frisches Obst und Gemüse, mit denen ich morgens und abends verwöhnt werde...

Begegnungen mit Schildkröten, Hühnern, Igeln, Enten, Hunden, Katzen, Schmetterlingen, Fischen, Delphinen, Fledermäusen, Begegnungen mit freundlichen, offenen Menschen, denen, die hier leben und arbeiten, und denen, die wie ich ihren Urlaub hier verleben. Mystisch wirkende Orte wie das alte Olympos, Ruinen in Felsen, Wildnis, rechts und links des Flusses entdecken, Chimeira, der alten Steintreppe hinauf folgen zu den aus der Erde schlagenden Flammen...

Christian, der das Arcadia Hotel leitet, bot uns zusätzlich geführte Wanderungen, auf denen er viel von Landschaft, Natur, Land und Leuten zu berichten weiß. Selda war als einfühlsame und gut ausgebildete Masseurin sehr geschätzt. Gemeinsam machten wir eine Bootsfahrt entlang der Küste, von Bucht zu Bucht, sahen Delphine springen, Felsen und Höhlen verschiedenster Form, Farbe und Struktur, schwammen, sonnten, rieben uns mit Heilschlamm ein.

Und dann Yoga. Sechs Tage beginne ich mit Yoga, bevor uns unter Bäumen das leckere Frühstück erwartet, am späten Nachmittag wiederum Yoga, danach weiß gedeckte Tische am Strand, Blumen und ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Abendessen mit traditionellen türkischen Gerichten.

Zum Ende der ersten Yogastunde gibt es ein Ritual, mit dem Werner uns ab- und hinein holt, mit dem, was wir mitbringen: Themen, die uns beschäftigen, Wünsche, Ängste, Hoffnungen. Jeder teilt so viel mit, wie sie oder er möchte. Die Stunden sind so aufgebaut, dass sowohl "mitgebrachte" Ehemänner ohne Vorerfahrung (und einer mit Hexenschuss angereist) schon zu überzeugten Yogaschülern wurden, als auch diejenigen, die schon lange Yoga praktizieren, begeistert sind.

Und auch ich staune, nach nun mehr schon zwölf Jahren Yogaunterricht, jedes Mal wieder. Diesmal zum Beispiel über die völlig neue Qualität der Asana "Hund, der in die Zitronenbäume schaut" (in diesem Jahr haben wir einen rundum verglasten Yogaraum). Werner gelingt es durch verschiedenste Varianten der Asanas jedem von uns das seinem Körper gemäße zu ermöglichen. Intensiviert werden die Asanas dadurch, dass wir sie nach und nach länger halten und mit Pranayama (Atemübungen) kombinieren. Anschaulich, verständlich, ruhig und auch immer ein wenig humorvoll führt er uns alle in die Haltungen und Übungen hinein. Er erklärt Wirkungsweise, Yoga-Philosophie, gibt Gelegenheit Fragen zu stellen und bezieht Wünsche ein.

Einige Worte und Zitate begleiten manche von uns durch die ganze Woche (und bestimmt darüber hinaus), weil sie tief berühren. Die Stunden, enden mit Pranayama, Sitzen in Stille, Mantrasingen, Shavasana- und mit gutem Appetit und Vorfreude auf das gemütliche, gemeinsame Essen am Strand.

Zum Abschluss der Yoga-Woche verabschiedet uns Werner wiederum mit einem kleinen Ritual und jeden mit seinem selbst gewählten Engel (was immer jeder Einzelne sich darunter vorstellt) zur Unterstützung seines Herzenswunsches, bevor wir alle zurück reisen, nach Hause, mich mit dem festen Wunsch im nächsten Jahr wieder zu kommen. Zum sechsten Mal.

"Denn Heute, richtig gelebt, verwandelt jedes Gestern in einen glückseligen Traum"

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Dagmar Hagmann