20.11.2016Teilen

Reisebericht: Yoga und Meditation im Hotel Estalagem

Am Morgen des 13. Oktober startete ich bei gries grauem Wetter und leichtem Nieselregen in Berlin. Mein fester Vorsatz: Ich möchte meine Yogagruppe in Madeira in eine Zeit der Verwandlung führen. Dreizehn Frauen und ein Mann durften also gespannt sein. Nach vier Stunden Flug empfing mich die Insel am Flughafen in Funchal mit strahlender Sonne. Auf der Küstenfahrt zum Hotel Estalagem in Ponta do Sol wurde ich das erste Mal verzaubert: Der Atlantik glitzerte in unendlicher Schönheit. Jede Kurve, jeder Atemzug war ein Ankommen in einer Welt aus Wärme, Blumen und Meer.

Der erste Abend begann mit einer Lichtmeditation. An den folgenden Tagen praktizierten wir täglich vier Stunden Yoga. Asanas und Meditationen waren immer einem bestimmten Thema gewidmet: „Ankommen“, „Loslassen“, „Auftanken“, „Achtsamkeit“ und so weiter. So begannen wir am Morgen gegen 8 Uhr auf der Terrasse direkt über dem Atlantik und ließen uns durch den Sonnenaufgang inspirieren. Am späten Nachmittag praktizierten wir unser Programm in einer lichtdurchfluteten Yogahalle mit Blick in einen wohlgestalteten Garten. So gewannen meine Teilnehmer mehr und mehr Sicherheit in den Übungen, und fast unmerklich begann die Verwandlung. Die Schultern wurden weicher, die Hüfte lockerer, das Lächeln breiter. So manche Last konnte abgeworfen werden. Der Feueratem entfachte Wärme im Sonnengeflecht und Naukasana, das Boot, ließ die Bauchmuskeln wachsen.

Portugal Madeira Hotel Estalagem Pool Pool Swimmingpool

Auch das Designhotel Estalagem zeigte sich von seiner besten Seite. Nicht nur stilvolle Möbel ließen uns verweilen, sondern auch unser tägliches Dinner an einer langgestreckten Tafel war eine große Freude am Abend. Egal ob vegetarische Kost, Fleisch- oder Fischvariationen – jeder fand sein Lieblingsessen heraus. Unsere Schweizerin freute sich täglich über das „Schokimus“ mit karamellisierten Nüssen. Gemeinsam trugen leibliche Genüsse, körperliche Übungen und Meditationen zu einem klaren Geist und einem flexiblen Körper bei. Die Verwandlung war vollkommen.

Mit unermüdlicher Geduld verfeinern und beseelen wir jede Zelle, wenn wir täglich zum Angriff übergehen, um die sonst brachliegenden und zur Erstarrung verurteilten Fähigkeiten zu erschließen und wieder lebendig zu machen.“ – so formulierte es Sir Yehudi Menuhin, der Yogaschüler von B.K.S. Iyengar war. Ganz in diesem Sinne brachten Harmoniumklänge eine neue Schwingung in den Körper, und so fuhren meine Schüler nach sieben ausgefüllten, sonnigen Tagen reich beschenkt und angefüllt mit neuen Ideen in die Heimat, die uns mit schlichtem Grau und Temperaturen im einstelligen Bereich empfing.

Ich kann nur Danke sagen an NEUE WEGE für diesen spirituellen Ort mit einer neuen wunderbaren Yogahalle und an die Gruppe, die trotz der Unterschiede in den Yogakenntnissen stets achtsam und fröhlich jede Yogaeinheit umsetzte. Jeder verwandelte sich auf seine Weise, aber in einem waren alle gleich: Die Gesichter entfalteten sich, das Lächeln wurde strahlender und der Gang aufrechter. Ein wahres Geschenk für mich als Yogalehrerin – deshalb verneige ich mich mit einem fröhlichen Namasté und freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Kurs.

Rosemarie Elisabeth Worseck

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Rosemarie Worseck