22.02.2019Teilen

Unterwegs in Nepal: Eine Reise zu sich selbst mit Yoga, Meditation und Wandern

Ich konnte es kaum glauben, als ich aus dem Flugzeug stieg und mir die vertrauten Eindrücke auf mich wirken ließ. War ich wirklich in meinem lang ersehnten Nepal? Vor 7 Jahren war ich bereits in diesem außergewöhnlichen Land und seitdem hatte es mich nicht mehr losgelassen.

Aber sollte diese Reise nach Nepal meinen Erwartungen standhalten? Hatte ich den beiden Teilnehmerinnen zu viel versprochen, die ich vor dieser Reise am Telefon beraten hatte? Ich war dabei, es herauszufinden, als Puskal unser nepalesischer Guide mich mit einem ansteckenden Lächeln abholte.

Die Fahrt durch die wuselige Stadt weckten viele Erinnerungen und als wir in den wunderschönen Garten des Vajra Hotels eintauchten, war es wie eine Ruheoase mitten in Kathmandu. Hier verbrachten wir die ersten Tage, um Yoga und Meditation zu praktizieren und uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen. Über den Dächern von Kathmandu, mit tollem Blick auf Swayambhunath gab Puskal in dem schönen Yoga-Shala Hatha Yoga.

Haben Sie schon einmal Lach-Yoga gemacht? Ich kann nur sagen, es war absolut befreiend, aber als Puskal während der Meditation die Klangschale seiner Großmutter einsetzte, brachten mich die Töne in eine so tiefe Entspannung, die ich vorher noch nicht kannte.

Doch das sollte noch nicht alles sein, was mich in den ersten Tagen im Kathmandu-Tal in eine andere Welt eintauchen lies. Während wir die Sehenswürdigkeiten Swayambhunath, Pashupatinath, Bodnath, Durbar Square und Bhaktapur in einer Langsamkeit erkundeten, mit Puskals unerschöpflichen Wissen über Götter und Kultur, musste ich immer wieder feststellen, wie wir im Westen regelrecht durchs Leben rennen.

Puskal hatte eine so wunderbare Art uns drei Frauen absolut zu entschleunigen, es hatte schon eine nahezu magische Wirkung.

Nepal Reisebericht Nadine Annapurna Massiv

Überrascht wurden wir von einem schönen, privaten Hauskonzert im Hause von Achyut Ram Bhandari, wo wir von seiner Tochter und seiner Frau bekocht wurden und ein köstliches, typisches Dal Bhat zu uns nahmen. Die orientalischen Klänge der Sitar und Tabala rundeten den Abend ab.

Am nächsten Tag ging es nach Patan. Hier konnte man am Durbar Square noch die Auswirkungen des schweren Erdbebens von 2015 sehen. Viele der Tempel verstecken sich noch hinter Gerüsten und waren nur zum Teil wiederaufgebaut. Die fünfte Nacht verbrachten wir in einer der schönsten Newar-Städte im Sweet Home Bhaktapur. Auch hier konnte man in den Nebenstraßen die Folgen sehen. Der Durbar Squarein Bhaktapur hingegen ist mit seinen wunderschönen Schnitzereien wieder sehr gut hergestellt bzw. hat z.T. dem Beben Stand gehalten.

Die Fahrt am siebten Tag nach Phokara sollte lang und holprig werden. Durch den Monsoon und die Straßenarbeiten rund um Kathmandu brauchten wir über 7 Stunden, aber in Phokara wurden wir auch gleich entschädigt. Vom schönen Mount Kailash Resort konnte man schon die Spitzen des Annapurna-Massivs erhaschen.

Und diesem sollten wir in einer leichten, mehrtägigen Wanderung ganz nahe kommen. Begleitet von lauten Zirkaden, freundlichen Bergbewohnern und traumhaften Wetter nahmen wir die wunderschöne Landschaft in uns auf. Diese Berge haben einfach etwas Magisches. Und wenn wir dachten, dass wir nach 6 Stunden wandern keinen Sinn mehr für Yoga hätten, da war gerade das sanfte, aber doch intensive Hatha Yoga von Puskal genau das Richtige, um dem Muskelkater entgegenzuwirken. Eine weitere Belohnung auf unserer Wanderung war die Einladung bei einer Bauernfamilie. Ob es die Strapazen waren, die Landluft oder ob einfach die Köchin ein ganz besonderes Rezept für das Dal Bhat hatte, das Essen bei diesem süßen nepalesischen Ehepaar war einfach köstlich.

Zurück in Pokhara genossen wir eine dreistündige Ayurveda-Massage und konnten noch einmal die ganzen Eindrücke auf uns wirken lassen.

Und so ging die Zeit trotz Entschleunigung schnell vorbei und eines wollten wir drei Frauen von dieser Reise mitnehmen – achtsamer durchs Leben gehen. Puskal Karki hatte es geschafft, nicht nur sein Land uns auf besondere Weise näher zu bringen, sondern auch eine Reise zu uns selbst zu unternehmen. Und ich weiß eines, ich komme wieder nach Nepal!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Nadine Zangerle