15.08.2015Teilen

Von neugierigen Kühen und erfolgreichen Sonnengrüßen

Ich habe diese Reise nun schon sehr oft geleitet, kenne alle Wanderwege, die besten Wettervorhersagen für diese Gegend, die Räumlichkeiten, die Leitung und Mitarbeiter des Hotels.... Und doch gibt es immer wieder die große Unbekannte vor jeder Reise: Wie wird diese Gruppe sein?

Schon bald stelle ich fest: Genusswandern ist für diese Teilnehmer wirklich Programm – sie sind gemütlicher unterwegs, als ich es von anderen TeilnehmerInnen kenne. Und das ist auch gut so. In den ersten Tagen klettert das Thermometer auf dreißig Grad. Wir nutzen diese letzten Sonnentage und planen unsere größeren Wanderungen gleich für den Anfang der Woche. Am Sonntag laufen wir uns erst einmal ein, nachdem wir den Tag mit ersten sanften Yogaübungen im sonnigen Seminarraum des Bio-Beghotel Ifenblick mit herrlichem Bergblick und einem ausgiebigen Frühstück begonnen haben. Eine wichtige Erkenntnis des Tages: Nicht alle in der Gruppe pflegen ein entspanntes Verhältnis zu neugierigen Kühen, die sich unsere Mittagsbrotzeit einmal aus der Nähe ansehen wollen.

Pünktlich zum Abendessen treffen auch die beiden noch fehlenden Teilnehmerinnen ein und wir lassen uns gemeinsam das Landzungenmenü schmecken. Die Stimmung ist ausgelassen und es wird viel gelacht. Die Chemie zwischen den Gruppenmitgliedern stimmt. Prima – beste Voraussetzungen für eine tolle Urlaubswoche!

Strahlender Sonnenschein erwartet uns auch am Montag. Eigentlich wollte ich meiner Lieblingstour zum Hochschelpen noch ein oder zwei Tage warten, entschließe mich aber angesichts der Wetterprognose doch für den heutigen Tag. Nach dem schweißtreibenden Anstieg werden mit herrlichen Ausblicken auf die Berglandschaft belohnt. Wir sitzen direkt unterm Gipfelkreuz, genießen das Panorama und lassen es uns die mitgebrachten Brote schmecken, bevor wir uns an den Abstieg machen. Zwischendurch führt uns der Weg immer wieder durch den würzig riechenden Wald und an hüfthohen Ameisenhaufen vorbei. Schade, dass es dieses Jahr nur sehr wenige Früchte an den üppig wachsenden Blaubeerbüschen gibt! Am Abend runden wir den Tag mit sanften Yogaübungen ab – schließlich haben wir uns schon tagsüber mächtig angestrengt.

Am Dienstag sind wir flexibel: Nachdem für den frühen Nachmittag Regen angesagt ist, verschieben wir unsere morgendliche Yogasession auf später und laufen frühzeitig auf halber Höhe des Gelbhansekopfes in Richtung Lenzenalp. Wir passieren mehrere Almen und haben immer wieder einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es zurück auf die Hotelterrasse, um den köstlichen hausgebackenen Kuchen zu genießen, bevor sich der Himmel zuzieht und die ersten Regentropfen fallen. Frisch gestärkt geht es in eine ausgiebige Yogaeinheit, in der wir endlich mit den Vorbereitungen auf den Sonnengruß beginnen. Offenbar müssen wir da aber noch ordentlich üben: Am nächsten Morgen ist von der Sonne nichts zu sehen, und die Temperaturen sind während des nächtlichen Regens um 20 Grad gefallen.

Wir lassen uns aber nicht die Laune verderben, sondern strengen uns weiter an, um die Sonne doch noch milde zu stimmen. Ganz erfolglos sind wir nicht – immerhin bleibt der Rest des Tages trocken. Während es einen Teil der Gruppe zum Shoppen nach Oberstdorf zieht, gehen die anderen gemütlich spazieren oder nutzen die Zeit, um endlich in den mitgebrachten Büchern zu schmökern.

Der nächste Tag ist ein besonderer: Wir haben ein Geburtstagskind! Wir überraschen sie mit einem Ständchen und einem Gedicht über die Begegnung mit der Kuh am ersten Tag.

Trotz Regen zieht es auch heute fast alle nach draußen, und wer im Hotel bleibt, genießt die frisch instandgesetzte Sauna und den Pool.

Und ehrlich gesagt bin ich auch ganz dankbar für den Regen. Die Natur braucht ihn dieses Jahr ganz besonders dringend und sowohl der Scheuenwasserfall als auch der Bolgenach ist fast ausgetrocknet, so dass unsere geplante „Wasserwanderung“ für den Freitag ohne die Regenfälle sehr sehr unspektakulär gewesen wär.

Und nach zwei ausgiebigen Regentagen, die die Bäche wieder aufgefüllt haben, hat das fleißige Üben von Sonnengrüßen doch noch Früchte getragen: Am Freitag lacht die Sonne von einem wolkengetupften blauen Himmel und wir brechen nach dem Frühstück in Richtung Hittisau auf. Die Luft ist klar und wie frisch gewaschen. Wir unternehmen eine herrliche Wanderung entlang der Engenlochschlucht, einem Tobel, der nach den Regenfällen nun beeindruckende Strudel und kleine Wasserfälle zu bieten hat. Auf der Holzbrücke treffen wir ein junges Hochzeitspaar, das in voller Montur vor malerischer Flusslandschaft für den Fotografen posiert. Die ein oder andere kann der Versuchung nicht widerstehen und taucht bei der nächsten Rast ihre Füße in das eiskalte Wasser. Herrlich!

Eine so schöne Woche braucht einen würdigen Abschluss, und so treffen wir uns nach dem Abendessen noch einmal zum Mantra-Singen im Seminarraum. Danach heißt es Abschied nehmen, denn die ersten brechen bereits früh am Samstagmorgen auf. Eine wunderbare und erlebnisreiche Woche ist wie im Flug vergangen!

 

 

Reisetipp: Kommen Sie mit auf eine nächste Reise mit Diana Becker in das Hotel Estalagem auf Madeira.

 

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Diana Becker
NEUE WEGE Yogalehrerin Diana Becker