25.05.2017Teilen

Weltreligion Buddhismus

Buddhismus: Die Religion ohne Gott

Der Buddhismus unterscheidet sich wesentlich von anderen Glaubensgemeinschaften. Er ist eher als philosophische Weltanschauung zu betrachten, der mit seinen eigenen Werten und Regeln zahlreiche Kulturen beeinflusst hat. Die Lehre Buddhas ist eine so genannte Erfahrungsreligion, mit dem Ziel selbst „Buddha-Natur“ zu erlangen. Im Buddhismus wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch sein wahres Selbst erkennen kann. Den Weg zu Erkenntnis zeigt Buddha auf. Dabei macht er nur wenige Vorschriften, ermutigt seine Anhänger vielmehr zur Selbsterfahrung und fordert zur stetigen Überprüfung seiner Lehren auf. Im Zentrum der Lehren stehen die „Vier edlen Wahrheiten“, in denen sich Buddha mit dem Leiden auseinandersetzte. Er fragte, was Leiden ist, wie es entsteht, wie es überwunden werden kann und auf welchem Weg.

"Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen" - Buddha

Dabei erkannte Buddha, dass der ewige und leidvolle Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt – Samsara – nur durchbrochen werden kann, wenn man kein Karma mehr erzeugt. Erst dann kann man ins Nirwana eintauchen. Nirwana bedeutet „erlöschen“ und meint das Ende aller falschen Vorstellungen vom Dasein und das Ende aller Anhaftungen: das Ende allen Leidens. Aus Sicht des Buddha kann das Ende allen Leidens – Glück – nur bedingt erlangt werden, in dem man sich an äußeren Dingen orientiert. Glück muss von innen heraus entwickelt werden, durch gezielte Geistesschulung. So können durch Meditation und weitere Praktiken innere Haltungen wie Mitgefühl, Güte, Geduld und Weisheit erfahren und ausgeübt werden.

Der als Siddhartha Gautama im heutigen Nepal geborene Buddha lehrte im 5. Jahrhundert vor Christus in Südindien. Seine Lehren verbreiteten sich in unterschiedlichen Ländern in verschiedenen Auslegungen. Heute gibt es drei Hauptströmungen des Buddhismus: Theravada (kleines Fahrzeug), Mahayana (Großes Fahrzeug) und Vajrayana (Diamantweg). Der Buddhismus hat circa 500 Millionen Anhänger und ist die viertgrößte Religion der Erde.

Am weitesten verbreitet ist die Glaubensrichtung in Tibet, Thailand, Taiwan, Japan, Südkorea, Vietnam, China, Laos, Myanmar, Sri Lanka, Bhutan, Kambodscha und der Mongolei.