In diesem November startet unsere spannende und inspirierende Online-Ayurveda-Seminar Reihe mit Win Silvester, in der er über die wohltuende und kraftvolle Wirkung des Ayurveda berichtet. Wertvolle Tipps und der Einblick in die tiefen Geheimnisse der jahrhundertealten Heilkunst inklusive.
Als Spross einer alten südindischen Heilerfamilie, könnte man denken, dass ihm sein Weg als zukünftiger Ayurvedacoach bereits in die Wege gelegt wurde. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Der heutige Gesundheits- und Mentalberater vieler internationaler Topathleten, hatte durchaus nicht von Beginn an damit gerechnet, diesen Weg zu beschreiten und unter anderem als Ayurveda-Referent an der renommierten Rosenberg-Akademie tätig zu sein.
Wir durften ihm ein paar persönliche Fragen stellen. Mit seinen Antworten gewährt er einen kleinen privaten Einblick in seinen Werdegang und erzählt, was ihm der Ayurveda bedeutet.
Lieber Win, bitte erzähle uns doch etwas mehr, über deine allererste Erfahrung mit Ayurveda. Was hat Dich so fasziniert bzw. was fasziniert Dich so am Ayurveda, dass Du die Heilkunst in den Mittelpunkt Deines Lebens gestellt hast?
Mein erster bewusster Berührungspunkt mit Ayurveda war im Jahre 2004 eine Rasayana-Kur an der Rosenberg Europäischen Akademie für Ayurveda. Es war eine intensive Woche voller wunderbarer Erfahrungen, Erkenntnisse und Einsichten in mich selbst, das Leben und die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist. Es gab hervorragendes Essen, Yoga, Impulsvorträge und Einzelkonsultationen. Was waren meine Highlights?
- Zu verstehen, dass jeder eine individuelle Konstitution hat, die besondere Eigenschaften mit sich bringt, Stärken und Anfälligkeiten
- Zu erleben, dass die Ernährung einen unmittelbaren Einfluss nehmen kann auf unser Denken und Fühlen.
- Heißes Wasser am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.
Ich wusste direkt nach der Kur, dass ich mehr erleben und mehr erfahren wollte über diese Gesundheitslehre. Dennoch dauerte es nochmal drei Jahre, bis ich mich für das Basis-Studium Ayurveda ebenfalls in Birstein anmeldete. Hier war die Teilnehmergruppe so warm verbunden und herzlich, dass ich mich spontan entschied, mit dieser Gruppe das gesamte Medizin-Studium zu absolvieren. Das Highlight war das Abschluss-Praktikum in Indien (Nadiad, Gujarat) am J. S. Ayurveda College unter der Leitung von Prof. Dr. S. N. Gupta. Hier begleiteten wir einen Monat lang Patienten und erlebten selbst hautnah, wie kraftvoll und erfolgreich der Ayurveda in der Behandlung unterschiedlichster Krankheiten sein kann.
Auf dieser Reise nach Indien erfuhr ich auch, dass mein Großvater ein Heiler gewesen war. Mit dem Ayurveda-Medizin-Studium und meiner Arbeit als Ayurveda-Gesundheitscoach schloss sich also ein generationenübergreifender Kreis.
Wie hat Ayurveda Dir ganz persönlich in deinem Leben weitergeholfen?
Ayurveda hat mir in meiner Tätigkeit als Gesundheitstrainer und Mentalcoach geholfen, meine Klienten umfassender und ganzheitlicher zu unterstützen. Der Ayurveda mit seinem tiefen Verständnis des Lebens, der Psychologie und der Ganzheitlichkeit des Menschen bildet das Fundament. Welche Kräfte wirken in uns? wie können wir Emotionen erklären? Wie beeinflussen Körperhaltung, Ernährung und Verdauung psychische Prozesse? Wie können wir über den Geist die Selbstheilungskräfte mobilisieren? Was ist der Mensch im Kern? Diese Fragen beantwortet der Ayurveda und gibt dadurch Halt in einer immer komplexer werdenden Welt.
Welche Erfahrung hast Du als besonders inspirierend in Erinnerung?
In der westlichen Welt, speziell in Deutschland haben wir relativ wenig Körperkontakt. In Indien ist es selbstverständlich. Aus ayurvedischer Sicht wollen alle unsere Sinne, so auch die Haut mit dem Tastsinn regelmäßig genährt/genutzt werden. Das ist der Grund, warum gerade bei uns so viele Menschen den Ayurveda lieben für seine wohltuenden Manualtherapien wie Massagen, Ölgüsse und Kräuterstempel-Anwendungen. Liebevoll berührt zu werden bringt uns näher zu uns selbst, beruhigt den Geist und bringt Frieden. Dies habe ich mehrfach erlebt, zunächst in meiner ersten Kur 2004 und dann immer wieder im Rahmen verschiedener Ausbildungen. Das Öl nährt nicht nur die Haut oder den Körper sondern verleiht tiefen mentalen Frieden. Das Sanskrit-Wort für Öl ist „sneha“. Doch „sneha“ hat noch eine zweite Bedeutung: Liebe. Öl verbindet, genau wie die Liebe, es nährt genau wie die Liebe und beiden bringen uns näher zu uns selbst.
War es anfangs auch schwierig für Dich, Ayurveda komplett in deinen westlichen Alltag zu integrieren und wie ist es Dir gelungen? Stellt es Dich ab und zu immer noch vor Herausforderungen?
Ayurvedische Routinen in den Alltag zu integrieren ist ein Prozess. Ich habe aus meiner ersten Kur nur beibehalten, jeden Morgen ein Glas warmes Wasser zu trinken. Ansonsten habe ich mich genauso ungesund weiterernährt, wie vorher. Im Studium habe ich die Bedeutung ayurvedischer Supplements kennengelernt und das berühmte Chyavanprash in meine Frühstücksroutine integriert. Mein Frühstück ist meistens ein Glas warme Milch mit einem Löffel Chyavanprash, dem ayurvedischen Muß aus der Amla-Frucht, angereichert mit zahlreichen Kräutern, Extrakten, Ghee und Honig. Es hat dann wieder eine ganze Weile gedauert, ayurvedisches Kochen zu integrieren und die Tagesroutinen zu optimieren. Es funktioniert noch nicht 100%, aber es wird in kleinen Schritten besser. Das entspricht auch der ayurvedischen Empfehlung, schlechte Angewohnheiten nicht von jetzt auf gleich aufzugeben. Wir sollten es in kleinen Schritten tun, um den Körper nicht zu überfordern.
Welches ist dein ayurvedisches Lieblingsrezept?
Wenn ich auf Sri Lanka bin, liebe ich Rice and Curry: Reis mit Dhal und verschiedenen Gemüsen. Das reicht mir schon, um glücklich zu sein.
Dein ultimativer Tipp gegen den inneren Schweinehund:
Streicheln, liebhaben und trotzdem jeden Tag einen kleinen Schritt in die richtige Richtung tun. Wenn wir nur dann etwas tun, wenn wir uns gerade danach fühlen, werden wir sehr unbeständig sein. Wenn wir unser Handeln von unserem Fühlen entkoppeln, werden wir frei.
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