26.05.2014Teilen

Nyingtobling feiert 15. Geburtstag - Reisebericht von Markus Hegemann

Vor mehr als 15 Jahren wurde Nyingtobling, der Garten der Zuversicht, in Dharamsala am Wohnsitz des Dalai Lama gegründet. Die Parlamentarierin des tibetischen Exilparlaments, Nawang Lhamo, hatte mich mit ihrem Herzenswunsch ein Heim für die behinderten Kinder und Jugendlichen im tibetischen Exil zu gründen, beeindruckt. So gründete ich mit einigen anderen zusammen einen Verein, Maitreja e.v., zur Förderung behinderter Tibeter, den ich bis heute leite. Er trägt seither, hauptsächlich unterstützt von NEUE WEGE und einigen seiner vielen Reisegästen nach Dharamsala und zu den Heiligen Stätten Nordindiens die Hauptverantwortung für die finanzielle Ausstattung des Projekts.

Im "Garten der Zuversicht", wie der Dalai Lama ihn nannte, sollen tibetische Jugendliche Fähigkeiten erlernen, die ihnen helfen, ihren Lebensunterhalt eigenständig zu bestreiten. Neueste Errungenschaft der unermüdlich für das Projekt als Präsidentin tätigen Nawang Lhamo ist ein Therapiepool, um im Wasser die Bewegungskoordination zu verbessern, eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung und ein Spielfeld, auf dem Ballspiele ausgetragen werden können.

Welch ein Anblick bei der feierlichen Einweihungszeremonie durch Kelsang Rinpoche: Fast 50 Schüler und 12 MitarbeiterInnen standen mit Ihren Gebetsschals vor der Kulisse der noch schneebedeckten 4000 er des indischen Himalayas Spalier, als der hohe Mönch die feierlichen Gebete und Mantras zur Einweihung der Spielstätten intonierte. Sehr gerührt war ich, als Nawang Lhamo in ihrer Rede in der großen Gebetshalle von Nyingtobling den Spendern dankte, die all das möglich gemacht haben und im Raum bei uns allen eine große Verbundenheit und Dankbarkeit für das Erreichte aufkam. Was mich wirklich immer wieder bewegt, ist der Geist des Mitgefühls und der Liebe, aus dem heraus vor Ort diese großartige Integrationsarbeit geleistet wird.

Menschen mit verschiedensten Behinderungen leben mit ihren Lehrern, Pflegern und BetreuerInnen wie in einer großen Familie zusammen. Vielleicht ist die individuelle Förderung auf der kognitiven Ebene nicht ganz so lehrbuchmäßig wie bei uns in Europa, dafür findet auf der Herzensebene eine wirkliche Bindung statt, die eine Gemeinschaft ermöglicht, in der zusammen gelernt, gelacht, getanzt, gelebt wird. Das ereignet sich in einem sehr entspannten, Sicherheit vermittelnden Raum, der von einer wirklich großartigen Persönlichkeit, Nawang Lhamo, geschaffen wurde und jeden Tag getragen wird.

Meine Familie und ich reisen nach vielen besonderen Tagen voller berührender Ereignisse und Begegnungen bereichert und voller guter Vorsätze nach Hause. Ich freue mich sehr, dass wir zu diesem wunderbaren Projekt beitragen können und so viel Unterstützung von unseren Gästen und Reiseleitern erhalten.

Ganz herzlichen Dank dafür,
Ihr Markus Hegemann

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Markus Hegemann