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Uschi Ostermeier - Achtsamkeitsmeditation bei der Gartenarbeit

Achtsamkeitsübung: Haus- und Gartenarbeit als Meditation

Vor einigen Jahren sind wir in mein Elternhaus eingezogen. Da gibt es auch einen alten Gemüsegarten, der seit ca. 20 Jahren total verwildert ist, seit meine Eltern ihn nicht mehr bewirtschaftet haben. Ich wusste nie, was ich damit anfangen soll. Einen Teich anlegen, weil wir so viel unterwegs sind und für einen Garten sowieso keine Zeit haben? Ihn an den restlichen Garten als Rasen anschließen? Wie auch immer, es war klar, dass es viel Arbeit sein würde. Ein Bagger müsste kommen, was wegen der Anfahrt in Hanglage nahezu unmöglich ist. Oder ein paar Männer müssten den Garten um- oder ausgraben. Jedenfalls ist die ganze Zeit nie etwas geschehen.

Jetzt in der Zeit der Krise dachte ich, so ein Gemüsegarten wäre schon etwas Feines. Wer weiß, ob wir diesen Sommer verreisen können? Es ist Ausgangssperre und wir können nur noch zum Einkaufen, zum Arzt, in die Apotheke, etc. Wie glücklich sind wir jetzt in dieser Zeit über das Haus und den Garten. Plötzlich hatte ich die Idee: ich fange jetzt einfach an. Mit verschiedenen Gartengeräten, die noch von meinem Vater im Geräteschuppen standen, habe ich angefangen, die Erde umzugraben. Unglaublich viel „Unkraut“ mit tiefem Wurzelwerk hat sich da angesammelt. Bald merkte ich: das ist ja gar nicht so schlimm. Schon am ersten Tag habe ich ungefähr einen Quadratmeter geschafft. Die Erde ist locker und fühlt sich total gut an. Wie wird es hier eines Tages wachsen!

So arbeite ich jetzt jeden Tag ein wenig im Garten, jeden Tag ein kleines Stück, ca. 1 qm.

Ich freue mich jeden Tag darauf, wenn ich endlich mit allem im Haus fertig bin und in den Garten kann. Zuerst grabe ich mit der Gabel die groben Stücke aus. Dann knie ich auf dem Boden und löse das alte Wurzelwerk aus der Erde. Es ist wie eine Meditation. Ich bin ganz bei mir, vergesse die Zeit. Ich bin dankbar für diese fruchtbare Erde, den schönen Garten und die Tätigkeit an der frischen Luft.

Am Ende betrachte ich immer ganz stolz mein Werk: schon wieder ein Stück geschafft!

Und ich freue mich auf morgen.

Vielleicht gibt es auch in Ihrem Heim einen Bereich in der Wohnung, im Keller oder irgendwo eine Arbeit, die Sie immer nur als Berg vor Ihnen gesehen haben. Etwas, das nicht zu bewältigen ist. Spüren Sie genau hin. Vielleicht ist jetzt die Zeit, einfach anzufangen - oder es ganz loszulassen und nichts zu tun.

Das Wichtigste in dieser Zeit: achtsam sein und gesund bleiben!

Uschi Ostermeier