14.08.2023Teilen

Reisebericht Spanien: Vollkommenheit auf der Yoga-Finca

PURNAM – (bzw. pūrṇam) ist ein Sanskrit-Wort und bedeutet Fülle, Ganzheit oder Vollkommenheit. In Bezug auf Yoga erinnert uns das Purnamada-Mantra daran, dass die eigene immer vorhandene Fülle und Lebenskraft immer vorhanden ist. Mit der Rezitation des Friedensmantras haben wir jeden Tag die Morgenpraxis begonnen und es gibt wohl keinen passenderen Ort als die Yogafinca Son Mola Vell auf Mallorca, um sich auf allen Ebenen zu stärken und die Fülle des Lebens zu genießen.

Die Vegetation des Gartens berührt die Sinne schon direkt nach dem Aufstehen. Ich habe noch den intensiven Duft des frisch geernteten Salbeis in der Nase und wie oft glitten meine Finger durch die Rosmarin-Beete, um den wunderbaren Geruch aufzunehmen. Einer gelben Super-Zitrone habe ich täglich beim Wachsen zugesehen und zum Ende der dritten Woche durften wir noch rechtzeitig vor meiner Abreise die ersten Blüten der Frangipani bewundern.

Natürlich durfte auch auf dem morgendlichen Weg in die Yoga-Shala ein „Guten Morgen“ an die drei Maultiere Tom, Bübchen und Finya nicht fehlen, was auch unsere Yogakatze Chilli motivierte, mich direkt dabei zu begleiten, den Raum für die Gruppe vorzubereiten.  Von 8 Uhr bis 9.30 Uhr durften meine Yogis dann an sechs Tagen die Vielseitigkeit des Yoga kennenlernen und in der Praxis erfahren, welche ganzheitlichen Qualitäten uns die verschiedenen Haltungsgruppen vermitteln möchten. Die Asanas wurden mit entsprechenden Atemtechniken unterstützt bzw. ausgeglichen.

Nach der physischen Arbeit wartete schon das Frühstücks-Buffet und hielt jeden Tag eine neue leckere Überraschung bereit, die es zu probieren galt. Gut gestärkt, war es im Anschluss Zeit für Entspannung nach Belieben an einem schattigen Plätzchen auf dem Finca-Gelände, am Pool oder bei einer gebuchten Massage. Wer einen Strandausflug bevorzugte, wurde ganz bequem in eine der nahegelegenen Badebuchten gefahren und gönnte sich eine Abkühlung im Meer. Spektakuläre Ausblicke und Fotomotive bietet die kleine Wanderung von der Cala Romantica entlang der Steilküste in die Cala Falco, die nur zu Fuß erreichbar ist und auch während der Hauptsaison ein stilles Plätzchen bleibt.

Hatte sich inzwischen nach diesen Aktivitäten ein kleiner Hunger eingestellt? Zurück auf der Finca wartet auf Wunsch ein Snack aus der Küche oder frisch gebackener Kuchen mit Café oder Tee. Am großen Tisch auf der Terrasse ergaben sich hierbei unter den Gästen immer sehr nette Unterhaltungen und Gespräche über das Erlebte.

Alle gemeinsam trafen sich dann um 17 Uhr zur zweiten Yoga-Einheit wieder. Eine neue Erfahrung war für einige Teilnehmende, dass man mit einer Atemübung den Körper kühlen kann und das Rollen der Zunge eine genetische Veranlagung ist.  Großer Beliebtheit erfreute sich für die Abendpraxis unter den Teilnehmer*innen der Yogische Schlaf, auch Yoga-Nidra genannt. In dieser Tiefenentspannung wird ein gedankenloser Zustand, vergleichbar mit der Wirkung eines traumlosen Schlafes und ein Gefühl des absoluten „Losgelöst-Seins“ erlebt. Hierbei konnte es schon mal passieren, dass Finca-Katze Chilli sich auf einer der Matten gemütlich ausstreckte und schnurrend ein Nickerchen genoss.

Wer noch nicht den Aushang der täglich wechselnden Speisekarte gelesen hatte, durfte sich für das 4-Gang-Menü des Abendessens überraschen lassen und auch während meiner drei Wochen staunte ich immer wieder aufs Neue, welche Vielfalt man mit vegetarischen Speisen auf die Teller zaubern kann. Weiss, rosé oder rot? Ein regionaler Mallorca-Wein mit Bio-Prädikat rundete den Genuss ab und bot Gelegenheit auf die wunderbare Zeit anzustoßen.

Wie im Vorjahr war mein persönliches Highlight wieder eine Vollmond-Nacht. Nach ersten Zweifeln, ob er sich noch blicken lassen würde, zeigte sich der Supermond am Abend des 1. August dann doch in seiner ganzen Fülle und Kraft. Die von ihm ausgehende Energie war für uns alle spürbar und Bestätigung für so viele besondere Momente, an denen es an nichts fehlte. 

 

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NEUE WEGE Yogalehrerin Birgit Reuter