Im Rahmen meiner Arbeit in der Patientenschulung, aber auch bei meinen Seminaren in der betrieblichen Gesundheitsförderung, versuche ich, Betroffenen und Interessierten Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sie Ihre Gesundungsprozesse positiv beeinflussen können. Schwerpunkte meiner Arbeit sind Übungen aus dem bewegten, als auch aus dem stillen Qi Gong.
Die Geschichte des Qi Gong ist weit über 4000 Jahr alt und tief verwurzelt mit der medizinischen Tradition Chinas. Die ersten Anmerkungen zum Thema Qi Gong findet man im Buch „Huangdi Neijing“ (Der gelbe Kaiser – Klassiker der inneren Medizin ca. 200 v.u.Z.). In diesem Werk gehen die Autoren davon aus, dass es im Sinne eines langen und gesunden Lebens notwendig ist, für einen Zustand der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu sorgen, damit wir auf unser Qi (= unseren Energiehaushalt) Einfluss nehmen können.
Um diesen Zustand zu erreichen, bedarf es dreier Voraussetzungen:
Jeder von uns atmet etwa 22000x am Tag. Doch wie bewusst nehmen wir den Atem wahr? Der Atem ist für uns etwas Selbstverständliches, etwas so Banales, dass uns nicht bewusst ist, wie wichtig das Atmen für unser physisches wie psychisches (Wohl-)befinden ist. Ohne Atmen gibt es kein Leben. Die Atmung verbindet unser Inneres mit dem Äußeren und sie beeinflusst viele Steuerkreisläufe im Körper, einschließlich unseres Gehirns.
Hier ein paar Beispiele dafür:
Vielen Menschen ist wahrscheinlich schon aufgefallen, dass sie manchmal über die rechte Nasenseite und manchmal über die linke Nasenseite besser atmen können. Die Wissenschaftler bezeichnen dies als den „Nasenzyklus“. Dieser Wechsel findet bei jedem von uns in gewissen Zeitabständen statt.
Verantwortlich dafür ist ein Schwellkörpergewebe, mit dem der Naseninnenbereich ausgekleidet. Des Weiteren fand die Wissenschaft heraus, dass dieses erektile Nasengewebe den Gesundheitszustand einer Person widerspiegelt. Es entzündet sich bei Krankheit oder bei verschiedensten Ereignissen, die unser inneres Gleichgewicht stören.
Neurowissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass wir über das Atmen sogar Einfluss auf unsere Hirnfunktionen und auch unser muskuläres System nehmen können.
Atmen wir über die rechte Nasenseite, wird unser Sympathikus stimuliert. Diese Atmung funktioniert wie ein „Gaspedal“:
Atmen wir über die linke Nasenseite wird der Parasympathikus stimuliert. Diese Atmung funktioniert, wie ein „Bremspedal“:
Interessanter Weise werden diese Ideen in fernöstlichen Gesundheitsschulen schon seit vielen Jahrzehnten zum Einsatz gebracht. Sowohl im Qi Gong, wie auch im Yoga, gibt es spezielle Atemtechniken, bei denen in einem vorgegebenem Rhythmus, mal über die rechte, mal über die linke Nasenseite eingeatmet wird, um bestimmte „Energiezustände“ auszulösen.
Beim Atmen geht es aber nicht nur um den oben angeführten Nasenzyklus, sondern auch noch um einige andere wichtigen Faktoren:
Und genau zum Thema Training der Zwerchfellmuskulatur habe ich hier noch eine spezielle Qi Gong Atemübung angeführt.
Sie sehen, es gibt viele Gründe, sich mit dem Atmen zu beschäftigen und es muss nicht immer Bewegung sein, die wir zum Einsatz bringen müssen, wenn es um eine Verbesserung unserer Gesundheit geht.
Für alle die mehr zu diesem Thema oder generell zum Thema Qi Gong erfahren wollen, schauen Sie bei meinen Reisen vorbei:
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