17.08.2022Teilen

Interview mit Ayurveda Identity Coach Anke Pachauer

Anke Pachauer ist Ayurveda Identity Coach und arbeitet mit unterschiedlichen Menschen in vielfältiger Weise zusammen. Ihre Motivation liegt darin ihre KlientInnen darin zu unterstützen, ihre ureigene Natur zu erkennen, anzunehmen und ganzheitlich nach innen und außen zu leben.

Um Ihnen einen genaueren Einblick in Ankes Arbeit und ihrer Person zugeben, haben wir Ihr einige Fragen dazu gestellt.

Liebe Anke, erzähle uns bitte mehr über deine allererste Erfahrung mit Ayurveda. Wie war Dein Weg zum Ayurveda?

Meine ersten Berührungspunkte mit Ayurveda hatte ich so Anfang 2000: der Klassiker „Ayurveda-Massage im Urlaub“. Ganz lange fand Ayurveda dann vor allem als Wellness-Methode in meinem Leben statt. Abseits der Anwendungen und ein wenig Beschäftigung mit den Doshas, bin ich nicht wirklich tiefer eingestiegen, geschweige denn zum Kern vorgedrungen. Aber es hat mich auch nicht losgelassen.

2013 bin ich dann zufällig, auch wieder im Urlaub, in einem Kochkurs von Volker gelandet und ab da hat es sich etwas verändert. Sicher auch deshalb, weil ich parallel dazu eine Ausbildung zur „Integrativen Farb- und Typstylistin“ gemacht habe und mich dadurch zu dieser Zeit intensiv mit den Themen Individualität und Identität und auch den Chakren beschäftigt habe. Ich weiß noch, dass Volker damals etwas über die Natur des Menschen erzählt hat und das hat, im Einklang mit dem, was ich gerade in der Ausbildung erfahren hatte, sofort angedockt.

Was fasziniert Dich so am Ayurveda?

Was mich am Ayurveda fasziniert ist die Tatsache, dass der Mensch in seiner ureigenen Natur und Einzigartigkeit gesehen und behandelt wird und dass man, wenn man die Prinzipien verstanden hat, selbst ganz viel für die eigene körperliche und geistige Gesundheit und eine gute Balance im Leben tun kann.

Individualität und Selbstwirksamkeit sind für mich elementar (dafür sorgt schon mein unabhängigkeitsliebender Schütze-Aszendent) und ich kenne keine andere Wissenschaft, die dies auf allen Ebenen – körperlich, seelisch und psychisch - so perfekt vereint.

Wie hat Ayurveda Dir ganz persönlich in deinem Leben weitergeholfen?

Gerade in den letzten Jahren, in denen ich immer tiefer in die Philosophie eingetaucht bin, hat mir der Ayurveda geholfen, mich selbst besser zu verstehen, meine Eigenheiten anzunehmen und mir das Rüstzeug gegeben, mit dem ich mir, wenn nötig, selbst helfen kann, wenn ich mal aus der Balance gerate.

Auch durch Ayurveda habe ich rückblickend verstanden, warum mich viele Rückschläge nicht umgepustet haben, sondern ich das trotzdem stemmen konnte. Bei mir ist es, grob gesagt, der Kapha-Anteil, der mich in solchen Situationen geerdet hält und die Vata-Natur, die mir die kreativen Lösungen bietet. Darauf kann ich mich verlassen und mir ist mittlerweile sehr bewusst, was ich brauche, sowohl im Innen als auch außen. Ich bin in so vielen Bereichen viel entspannter geworden und kann meine eigenen Anteile – und auch die der anderen – viel besser annehmen.

Du bist Ayurveda Identity Coach. Was kann man sich darunter vorstellen?

Mit dem Ayurveda Identity Coaching ist das natürlich zusammengewachsen, was ich seit Jahren schon in unterschiedlichen Bereichen umsetze.

Als Identity Coach helfe ich Menschen dabei, ihre Identität von innen heraus zu entfalten, wiederzuentdecken, überhaupt erst einmal zu finden oder neu auszurichten. Wenn man mal an diesem Punkt steht, wo man sich nicht bewusst ist, wer oder wie man eigentlich ist, was man wirklich braucht und will, ob das Leben, das man sich eingerichtet hat überhaupt (noch) zu einem passt, oder auch bei gravierenden Lebensveränderungen, hilft der klare Blick auf die individuellen Stärken und natürlichen Vorzüge, die sicht- und erlebbar da sind. Manchmal nur nicht für einen selbst.

Der Ayurveda hilft mir zudem dabei, aus der Vogelperspektive ganzheitlich auf alle Aspekte, die der Mensch für seine individuelle Balance braucht, zu blicken. Da geht es dann konkret nicht mehr nur um den richtigen Auftritt bei der Business-Veranstaltung, sondern der Blick weitet sich und stellt auch die Frage, ob denn das Business und der Job passend sind, sprich zur Balance beiträgt. Oder auch die Lebensgewohnheiten, wie Bewegung, Ernährung, Beziehungen, Wohnumfeld, etc. ein gutes Leben, wie es das Svastha beschreibt, unterstützen oder doch der Natur dieses Menschen widersprechen.

Wie verbindest Du Ayurveda und Coaching? Was sind Deine Schwerpunkte?

Ich arbeite im Einklang mit meiner Natur, schöpfe aus meiner Kreativität und behalte dabei eine gute Erdung, ich gebe Wissen und gelebte Erfahrung weiter, nutze und kombiniere unterschiedliche Methoden und Werkzeuge - aus meinem Studium, meiner Berufspraxis im Unternehmen, dem Auftritts-Coaching, der Yoga Praxis oder dem Ayurveda -, gemäß meiner praktischen Erfahrung und so, wie sie für meine KundInnen am besten funktionieren. Aus dem Werkzeugkasten des Lebens kann ich mich bedienen und den Menschen das mitgeben, das ihnen hilft, selbstwirksam zu werden.

Ich arbeite dabei, gemäß dem Ayurveda, sehr individuell und multi-dimensional. Alles hängt zusammen. Deshalb findet man bei mir auch keine Standard-Methoden oder die 5-Schritte Lösung für alle, sondern ich berücksichtige immer die individuelle Natur des Menschen und dessen Umfeld. Ich suche mit meinen Kunden und Kundinnen nach den ersten kleinen Schritten, die ihnen helfen, ihr Leben mit Ihrer Identität in Einklang zu bringen und das ist nichts, was man im Voraus verpacken oder als Komplett-System implementieren kann. Das ist maximal individuell und ein Prozess, der Zeit braucht. Der dafür aber nachhaltig wirkt!

Mein individueller Ansatz beinhaltet Gespräche, tiefgehende Fragen, Visualisierungen und kreative Übungen, wie Vision Boards oder auch die Übertragung der Persönlichkeit in das Auftreten.

Was ist Coaching für Dich?

Coaching ist ein interaktives Miteinander. Um im Bild zu bleiben: Als Kutscher (Coach) nehme ich zwar die Zügel in die Hand und lenke die Kutsche, aber der Gast (KundIn) gibt das Ziel vor. Er oder sie findet auch die Problemlösung. Meine Aufgabe ist es dabei nicht, das Problem oder die Problemlösung zu liefern, sondern Gedanken aufzugreifen und zu vertiefen, Impulse zu geben und bei der Lösungsfindung zu helfen. Dass ich als Coach die Lösung parat habe, widerspräche ohnehin dem Ayurveda, denn mein eigener Lösungsansatz ist ja ohnehin ganz individuell und würde nur zu einem Teil zu meinen KundInnen passen.

Deshalb ist auch bei standardisierten Gruppen-Coaching-Programmen immer wichtig, dass den Teilnehmer:innen bewusst ist, dass es nur ein (manchmal wichtiger) Aufbruch sein kann, der zum Weg zur individuellen Lösung führen kann. Dieser darf dann allerdings noch beschritten werden.

Coaching ist für mich auch immer mit Kreativität und Freiheit verbunden. Jeder meiner KundInnen braucht etwas anderes – andere Werkzeuge, eine andere Geschwindigkeit, andere Aspekte von mir (mal etwas business-lastiger oder auch mal „fürsorglicher“), mich in der Rolle der Zuhörerin oder der Erzählerin, usw. Deshalb ist für mich die Nähe zum Leben und zum Menschsein immer wichtig.

Aufgrund meines Lebenslaufs habe ich das Glück, dass ich sehr nah am Leben beraten und coachen kann. Ich habe zwar eine fundierte Ausbildung, etliche Weiterbildungen und kenne die Theorien auch aus meiner Lehrtätigkeit an der Universität, aber ganz ehrlich: die gelebte Erfahrung sowohl im Business als auch im Privaten ist mein Vermögenswert. Und das ist Ayurveda pur.

Im November findet das „Ayurveda und Identität“ Retreat auf unserer Finca Son Mola Vell auf Mallorca statt. Was erwartet einen bei dieser Reise? Worauf freust Du Dich am meisten?

Ich freue mich total auf die unterschiedlichen Charaktere in der Gruppe und die Energie, die daraus entsteht. Das finde ich persönlich immer am spannendsten. In unseren Ausbildungen im Rahmen der Volker Mehl Ayurveda Akademie oder den Menüabenden in unserer Weinbar Acht erleben wir regelmäßig die Energie der Gruppe, die jedes Mal anders ist.

Ganz besonders freue ich mich auch darüber, dass Volker und ich das Retreat zusammen an so einem wunderschönen Ort machen können. Alleine die Umgebung wird schon dazu beitragen, den Alltag ganz schnell hinter sich zu lassen und sich innerlich mit positiver Energie aufzuladen. Wir beide tragen dazu bei, was wir können. Wir nehmen unsere Teilnehmer:innen mit auf eine Reise nach innen. In dieser Woche werden sie viel über die Philosophie, die Rituale und die Geschmäcker des Ayurveda erfahren, sie werden sich ihrem Wesenskern nähern und sich mit den Fragen „wer bin ich wirklich und was brauche ich (nicht mehr) in meinem Leben?“ beschäftigen. Sie lernen, dass weniger tatsächlich mehr ist und werden erste Schritte zu mehr Verbindung mit dem eigenen Selbst gehen. Dazu machen wir täglich Yin Yoga und Meditationen mit ihnen, die sie dabei unterstützen, sich selbst und ihre Bedürfnisse zu fühlen, ihr Herz zu öffnen, notfalls loszulassen und den Stand im Leben zu festigen. Wir werden außerdem zusammen kochen und uns ganz praktisch mit individuellen Farb- und Stilthemen beschäftigen.

Das wird eine intensive Woche mit großen Schritten hin zum wahren Wesenskern und ein ordentlicher Booster für das Selbstbewusstsein.
 

zum Profil von Anke Pachauer

zum Ayurveda und Identität Retreat

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Kursleiterin Anke Pachauer