08.11.2022Teilen

Kundenreisebericht Indien: Studienreise Yoga - Ein Lebensweg

Schließe die Augen und sage das Wort „Indien“ – Erinnerungen werden wach, laden ein, rufen nach „mehr“ und verpflichten. Und so begann das Abenteuer „Indien 2022“ wahr zu werden. Doch um die Schönheit Indiens auch wirklich sehen zu können, machten sich Maria Okle und Bernhard Frindt gemeinsam mit acht weiteren Personen wieder einmal auf den Weg nach Indien, bereit einzutauchen in ein Land, dessen Zauber man nicht widerstehen kann.

Die Studienreise „Yoga-ein Lebensweg“ führte uns erneut, begleitet von der uns seit Jahren lieb gewonnenen Lisa Thole, durch Tamil Nadu in Südindien. Indiens südlichster Staat Tamil Nadu ist berühmt für seine großartigen Tempelanlagen. Als besondere Highlights gelten die dravidischen Tempelbauten, deren riesige, häufig bunt verzierten Eingangstürme, die sogenannten Gopurams, schon von Weitem zu erkennen sind. Lisa führte uns zu den wohl schönsten und bedeutendsten Tempeln Tamil Nadus. Genannt seien der Nataraja Tempel in Chidambaram, der Brihadesvara Tempel in Thanjavur, der Arunachalesvara Tempel in Tiruvannamalai sowie der zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Tempelbezirk in Mahabalipuram. Behutsam machte sie uns mit der beeindruckenden Architektur der Bauten, der indischen Mythologie und der hinduistischen Götterwelt vertraut.

Dabei ließen das Miterleben traditionell gelebter Rituale und eine spürbare spirituelle Atmosphäre bei uns Ehrfurcht aufkommen. Spirituelle Energie, ausgehend von den „geistigen Vätern“ (Philosophen und Yogis) werden von den Menschen in Südindien spürbar lebendig gehalten. Aufenthalte in verschiedenen Ashrams und Gespräche mit dort lebenden Menschen wie Ma Devaki und Devdip, lieferten uns den Beweis. Aber schon zu Beginn unserer Reise bekamen wir in Auroville von Lisas Mutter Ela Thole auf sehr lebendige Weise eine umfassende Einführung zum Thema „Indische Götterwelt“. Mit dem abendlichen Besuch des Irumbai Tempels begann Ela, uns all dies vor Ort fein dosiert darzulegen.

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Was Ela begann, führte Lisa in den oben beschriebenen Tempelanlagen in ebenso beeindruckender Weise weiter. Auroville, eine geplante internationale Stadt, zeigt sich grün und sauber, leise und gediegen. Das geistige Zentrum von Auroville bildet das Matrimandir mit seiner goldenen Kuppel. Am „Viewing Point“ ruhten unsere Augen auf diesem großartigen Bauwerk, während Lisa uns ausführlich über das Leben und Arbeiten der Menschen in Auroville berichtete. In vielfältiger Form konnten wir dies auch sehen und erleben, z. B. beim Essen in der „Solar Kitchen“, beim Kaffee auf der Dachterrasse, beim Einkaufen im Visitor Center oder der legendären Bakery.

Angelika Ehrle und Selvi erzählten über ihre wertvolle Arbeit in der von ihnen geleiteten Einrichtung für behinderte Kinder. Auch Lisas Arbeitsplatz als Bestatterin in Auroville durften wir kennenlernen. Lisa nahm uns erzählend gekonnt mit auf ihren Arbeitsweg, angefangen von der Vorbereitung eines Verstorbenen bis zur Verbrennungs- bzw. Beerdigungszeremonie. Welch ein einfühlsamer und würdevoller Umgang mit Verstorbenen! Dafür gebührt Dir, liebe Lisa, Respekt und Dank.

Ela holte uns aber noch einmal zurück in ihr Wohnzimmer, wo sie uns mit der Philosophie des „Integralen Yoga“ von Sri Aurobindo in beeindruckender Form vertraut machte. Die Begegnung mit solch einem Ort wie Auroville und deren Menschen wird sicherlich bei allen von uns nachhaltig Wirkung zeigen.

Endlich war es dann so weit – unser Besuch bei COPE, einem Kinderhilfsprojekt in Muthukulam, welches wir seit Jahren in vielen Bereichen unterstützen. Pater Jesu mit seinem gesamten Team und eine strahlende „Kinderschar“ sorgten für einen herzlichen Empfang, der uns alle emotional sehr berührt hat. Wiedersehensfreude, Dankbarkeit und freundschaftliche Verbundenheit machten für alle Beteiligten diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Eine Präsentation zu all den Projekten sowie der Besuch verschiedener Arivahams im Laufe des Tages führte uns vor Augen, welch wertvolle Arbeit COPE, allem voran Pater Jesu und sein Team, für diese armen Menschen leistet. Die St. Fathima Middle School präsentierte sich an diesem Tag farbenfroh wie immer. Strahlende Kinder mit Rosen in den Händen, stolze Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne sowie ein fürsorgliches Team verwöhnte uns mit einem atemberaubenden Tanzprogramm. Als wir später die Kinder am Tor verabschieden durften, konnten wir hautnah deren Freude am Schulbesuch, Respekt und Dankbarkeit spüren. Die Begegnung mit unseren lächelnden Patenkindern – inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen - und deren Mütter bzw. Großmutter war ebenfalls wieder ein bewegender und gleichzeitig dankbarer Moment. Dank und Respekt gebührt auch einem wunderbaren Küchenteam, das nicht nur uns, sondern auch die an diesem Tag anwesenden Kinder und Erwachsenen mit köstlichen Speisen verwöhnt hat. Pater Jesu, Rani und der örtliche Pfarrer sorgten bei der Essensausgabe selbst für unser Wohl.

Gut gestärkt und emotional reich beschenkt nahmen wir dankbar Abschied von unseren Patenkindern und all den Menschen in Muthukulam. Erwartungsvoll fuhren wir dann nach Muthanampatty, um in der neu errichteten St. Antony Church an einem Dankgottesdienst teilzunehmen. Von den Dorfbewohnern überaus freundlich empfangen, betraten wir ehrfurchtsvoll dieses Gotteshaus. Staunen ließ uns ein sehr gut gelungenes Bauwerk mit einer schlichten, farblich stimmigen und edel wirkenden Einrichtung. Ein bewegender Dankgottesdienst für alle Sponsoren rund um Bernhard und Maria bildeten den Abschluss eines unvergesslichen Tages bei indischen Freunden. Zur Feier des Tages beteiligten wir uns anschließend noch bei der Verköstigung der Dorfbewohner vor ihrer Kirche. Unter dem hell erleuchteten Kreuz der St. Antony Church hieß es nun Abschied nehmen von lieb gewonnenen Freunden – Pater Jesu, Rani, dem gesamten Team, dem örtlichen Pfarrer, allen Menschen rund um Muthanampatty und ganz besonders den Kindern, die uns einen Tag lang ihr schönstes Lächeln geschenkt haben. Sichtlich gerührt nahmen wir voneinander Abschied mit dem Wissen, dass es die außergewöhnliche Arbeit und das Engagement von Pater Jesu und seinem Team zu würdigen und weiterhin zu unterstützen gilt.

Maria und Bernhard haben es gewagt, nach Corona wieder mit einer Gruppe nach Indien zu reisen. Aber Corona hin oder her, wir erlebten zwei unbeschwerte Wochen ohne Masken, mit engen Kontakten und vielen Berührungen. Mit besonderen Yogastunden verwöhnten uns die beiden am Fluss in Thanjavur, am Fuße des heiligen Berges Arunachala und am Golf von Bengalen.

Herzlichen Dank Euch beiden für all die schönen Momente, die liebevolle Unterstützung und verantwortungsvolle Begleitung im Vorfeld sowie während der Reise. Danke, sagen wir Lisa, die uns mit fundiertem Wissen, langjähriger Erfahrung und ihrer spürbaren Liebe zu diesem Land Südindien auf eine wunderbare Art und Weise nähergebracht hat. Dank gebührt auch Ela, die uns in Arati willkommen geheißen hat, für ihre sicherlich nachhaltig wirkenden Vorträge über die „Indische Götterwelt“ sowie den „Integralen Yoga“. Ein herzliches Dankeschön für einen unvergesslichen Tag in Muthukulam und Muthanampatty geht auch an Pater Jesu und sein Team, an deren Gastfreundschaft wir noch lange denken werden. Danke an alle, die diese Reise ermöglicht haben.

So wie die Fischer am Golf von Bengalen abends die Boote und Netze einholen, so begannen wir uns von Indien zu verabschieden. Das Meer rauscht, die abendliche Dämmerung taucht die Küste in ein bläulich schimmerndes Licht - der perfekte Abschluss einer ereignisreichen Reise. Endgültig Abschied von Indien nahmen wir auf der Dachterrasse des Vedagiriswarar Tempels in Tirukalikundram. Im Abendlicht stiegen wir über steile Stufen wieder hinab, begleitet von Bildern eines zauberhaften Landes mit unfassbar schönen Tempelanlagen, Frauen in farbenfrohen Saris und einer Geräuschkulisse, die unsere Ohren als eigene Sprache wahrnehmen.

All das sind Dinge, die Indien ausmachen – Farben verzaubern, Gerüche machen neugierig, Geräusche nehmen uns mit.
 

Reisen nach Indien

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Kundin Elisabeth F.