05.05.2022Teilen

Reisebericht Deutschland: Entschleunigung in den Ammergauer Alpen

Yoga, Wandern und vom Alltag abschalten verbinden sich auf dieser Reise auf abwechslungsreiche Art und Weise. Bad Kohlgrub ist ein Ort mit Herz und Tradition, der uns gemeinsam mit den vier Stunden Yoga am Tag alle wieder weiter und offener gemacht hat für das, was uns trägt. Die wunderschöne Landschaft der Ammergauer Alpen hat uns alles angeboten, was es an Wettermöglichkeiten so gibt: Starke Regengüsse, Gewitter über See, Wilde Wolken und auch gaaaaaaanz viel Sonnenschein und wärmende Frühlingstage, die die Seele erfreuten!

Überall sind uns bei den Spaziergängen und Wanderungen in der lieblichen Landschaft Kraftorte begegnet, die uns eingeladen haben, unseren Geist zur Ruhe zu führen. Schritt für Schritt sind wir uns selbst wieder näher gekommen, konnten verschlossene Seelenräume behutsam mit den Atem- und Yogaübungen öffnen. In dem Rahmen der festgelegten Yogazeiten und freien Auszeiten entstand ein Schutzraum für individuelle Bedürfnisse, der das Abschalten vom Alltag leicht machte.
Die ersten zwei Tage waren von Entschleunigung geprägt, weil es regnete – der riesengroße Ess- und Aufenthaltsraum bietet für jeden Geschmack eine gemütliche Ecke zum Lesen, Erzählen, Tee- oder Kaffeetrinken. Viele von uns haben sich nur ein wenig in der nahen Umgebung von Bad Kohlberg bewegt und konnten einfach ausruhen, in Ruhe ankommen bei sich selbst und das tolle Essen genießen.

Die Yogaeinheiten habe ich so aufgebaut, dass die achtsame Ausrichtung und Präzision in den Asanas zwar Raum hatte, aber das nach innen spüren das Wesentliche der Praxis war. Es begann mit Schulter-Nacken-Übungen und der Öffnung des Herzraumes, so dass sich Anspannungen lösen konnten. Tag für Tag wurden dann einzelne Asanas vertieft, gemeinsam erforscht und verstanden, so dass viele Aha-Erlebnisse bei den Teilnehmenden entstanden. Die Herzöffnungen sorgten zunehmend für lächelnde Gesichter und entspanntere Nackenmuskulatur, so dass immer mehr Freude aus dem Herzen sich ausbreiten konnte.

Unsere Gruppe war sehr harmonisch und jede/r konnte für sich frei entscheiden, ob gemeinsam mit den anderen oder allein/ als Paar etwas unternommen wird. So fuhr einer bei herrlichstem Wetter bis zur Zugspitze und hatte fantastische Aussichten auf eine traumhaft schöne Bergwelt. Andere sind in die Sauna gegangen und haben das Gewitter genossen, wieder andere sind gemütlich von Lädchen zu Lädchen gezogen und haben Mitbringsel gesammelt: Die Schokoladenmanufaktur in Murnau besucht, um den Staffelsee spaziert, das Kloster Ettal besichtigt, eine E-Bike Tour genossen usw.. 
Die Highlights waren unsere gemeinsamen Wanderungen – einmal durch die stille Moorlandschaft vor wolkenumwobenen Berghängen auf Pfaden zu schreiten, die eine Biodiversität sichtbar machten, die uns alle sehr berührt hat. Unsere Rundwanderung durch das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas führte uns durch eine einmalige Flora und Fauna: viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden im größten Alpenrandmoor Mitteleuropas ein Refugium. Das Murnauer Moos liegt am Nordrand der bayerischen Alpen, südlich von Murnau und Staffelsee.

Einen Tag später startete eine kleine Gruppe auf der sonnigen Seite des „Hörnle“ den Aufstieg zum „Hausberg“. Die drei Hörnlegipfel werden über kleine und am Mittleren und Vorderen Hörnle auch steile Pfade erklommen. Aber wir wurden mehr als belohnt mit traumhaftem 360°-Panoramablick auf die Zugspitze, das Ammergebirge und das Voralpenland. Immer wieder trifft man auf Info-Stationen zur Entwicklung der Berge und zur alpinen Fauna und Flora und kann dabei ausgiebig entspannen und einmalige Ausblicke genießen. Solche Ruhe-Inseln laden zu ganz besonders achtsamen Auszeiten ein.

Und am letzten Tag genossen wir eine gemütliche Wanderung vom Hotel aus um den Soier See in Bad Bayersoien, mit Barfußpfad, Moor- und Kneipp-Anwendungen und viel Freude an gemeinsamen Yoga-Übungen. Auf einem wunderschönen Weg rund um den Moorsee konnten wir die unterschiedlichsten Untergründe mit unseren Füßen erfühlen: Eckige Kiesel, feiner Sand, kantiger Rindenmulch oder kühles Nass sind nur vier beispielhafte Elemente, mit denen die sonst in bequemen Schuhe steckenden Füße auf dem Barfußpfad rund um den Soier See konfrontiert wurden.
Ein fröhlicher Abschlussabend mit Yoga-Geschichten und Gesang bei Klavier- und Gitarrenbegleitung von Johannes ließ tief in den Herzen aller Beteiligten eine dankbare Berührbarkeit schreiben.

Machen Sie sich auf den Weg und entdecken Sie diesen schönen Ort in hinreißender Lage, begeben Sie sich auf eine Yoga-Reise zu sich selbst!

Hoffentlich treffen wir uns persönlich auf einer meiner nächsten Neue Wege Reisen!
Ich freue mich auf Sie!

 

Zu Anke Rebetje

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Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Yogalehrerin Anke Rebetje