05.09.2019Teilen

Reisebericht: Zwei Wochen im Paradies - Ayurvedakur in Kerala

Ein Blick aus dem großen Fenster über die Terrasse in den Garten. Palmen halten schützend ihre grünen Blätter über die grüne Wiese, ein Streifenhörnchen springt vergnügt von einem Stamm zum nächsten und am Horizont glitzert das Meer in der Sonne. Bei diesem Anblick wusste ich, ich war in Kerala im Sitaram Beach Retreat angekommen.

Es lagen zwei entspannte Wochen vor mir, die ich in vollen Zügen genießen konnte. Alle, die ich traf, vom Gärtner bis zu den Doktoren, schienen sich von Herzen zu freuen, dass ich hier war. Mit diesem beschwingten Gefühl ging ich zu meiner ersten Konsultation. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nicht wusste was mich erwartet, war es doch meine erste Ayurveda-Kur überhaupt. Dr. Vignesh zusammen mit der Junior-Ärztin begrüßten mich herzlich und meine Aufregung war von der ersten Sekunde an verflogen. Ich wusste, ich bin in guten Händen und kann mich ganz auf meine Kur einlassen. Und das tat ich dann auch.

Schon am selben Nachmittag schlenderte ich zu meiner ersten Anwendung und wurde von zwei wunderbaren Therapeutinnen angestrahlt. Sie führten mich in einen gemütlichen kleinen, mit Bildern geschmückten Raum. „Please sit down, Madame. A prayer first.“, sagte eine der beiden und führte mich zu einem Hocker. Eine Kerze tauchte den Raum in ein sanftes warmes Licht und die beiden begannen zu singen. Im Anschluss segneten sie mich mit der Wärme der entzündeten Flamme. Für eine Sekunde fühlte ich mich wie in einem Bollywood Film und musste schmunzeln. Dann zog ich mich rasch um und durfte mich voller Vorfreude auf die Liege legen. Die beiden Therapeutinnen fingen an, mich mit warmem Öl zu massieren. Ich spürte, wie sich mein ganzer Körper immer weiter entspannte und sich meine Gedanken beruhigten. Was für eine Wohltat nach dem langen Flug!

Ayurveda Kur Indien Kerala Sitaram Beach Retreat Anlage

Die Tage gingen in einem ähnlichen Rhythmus vorüber. Morgens Yoga, dann die alltägliche Konsultation und entweder am späten Vormittag oder am Nachmittag die wunderbaren Massagen und Behandlungen. Ich hatte sogar das Glück, alle drei Senior Ärzte kennen zu lernen, da Dr. Vignesh für ein paar Tage unterwegs war. Dr. Jobin ist ein aufgeweckter, junger Ayurveda-Arzt. Während der Konsultation haben wir viel gelacht und es wurde deutlich, dass er ein großes Wissen rund um Ayurveda hat. Besonders fasziniert hat mich die erfahrene Ärztin Dr. Baghavati. Aufmerksam ließ sie sich von meiner Junior Ärztin erklären, wie mein bisheriger Behandlungsverlauf war und was meine momentanen Schwachstellen sind. Sie schaute mich an, fühlte meinen Puls und fing an, zusätzliche Massagen und Medikamente zu verordnen. Kein Wunder, dass man ihr liebevoll nachsagt, sie hätte einen Röntgen-Blick. Dr. Baghavati ist eine wirklich kompetente und herzliche Frau. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte!

Anfangs hatte ich Respekt vor manchen Behandlungen bei einer Panchakarma-Kur, wie Vamana (künstliches Erbrechen) oder Vasti (Einlauf). Doch das Gefühl, das man danach hat, diese Leichtigkeit und Freiheit im Körper und Geist, ist einmalig. Ich bin froh, dass ich mich auf alles eingelassen habe und kann es jedem nur empfehlen! Ich war vom ersten bis zum letzten Tag in guten Händen. Eine der drei Junior Ärztinnen war bei diesen Behandlungen immer unterstützend an meiner Seite und ich habe mich behütet und gut betreut gefühlt. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung, die es mir ermöglich hat, alles loszulassen und mich nur auf meine Heilung zu konzentrieren.

In meinen freien Stunden kam ich mit anderen Gästen ins Gespräch, lauschte den Vögeln im Garten und spazierte am Strand direkt vor der Haustür entlang. Momente, die ich stets in Erinnerung behalten werde und gerne an diese wunderbare, entspannte Zeit zurückdenken werde. Schon nach diesen zwei Wochen fiel mir der Abschied schwer. Doch ich weiß, ich werde wiederkommen und freue mich schon jetzt auf die ganzen strahlenden Gesichter, die Massagen mit warmem Öl und das wunderbar leichte ayurvedische Essen!

Namaste und bis ganz bald,
Simona