05.01.2021Teilen

Tipps zur ayurvedischen Ernährung - einfach lecker

Die 7 wichtigsten Ernährungstipps im Ayurveda
Die Hauptpunkte für eine gesunde Ernährung lassen sich im Ayurveda an wenigen Faktoren einfach und allgemeingültig beschreiben. Entscheidend ist wann, in welcher Manier, mit welchem Gefühl, wie viel und natürlich was Sie essen. Außerdem spielt eine Rolle wie Sie Ihr Essen zubereiten und verschiedene Lebensmittel kombinieren. Schließlich, wenn wir uns die unterschiedlichen Dosha-Typen anschauen, spielen diese auch eine Rolle dabei, was jeder Person individuell bekommt oder nicht.
Zunächst mögen diese Faktoren etwas kompliziert klingen, doch durch einfache Variationen mit Gewürzen, kleine Alternativen an Zutaten oder dem Umstellen der Essenszeit, lässt sich beinahe jedes Gericht passend zur ayurvedischen Philosophie umwandeln.

Grundlegend beim Thema Ernährung ist: gehen Sie entspannt an die Sache. Nichts ist absolut und dogmatische Verhaltensweisen mit Zwang, Verzicht und Verboten sind das Gegenteil von ayurvedisch. Testen Sie die Empfehlungen zuerst aus, die Ihnen am leichtesten erscheinen und versuchen Sie diese an mindestens 4 von 7 Tagen beizubehalten. Das ist bereits ausreichend für eine Anpassung der Gewohnheit.

Um es für den Einstieg möglichst einfach zu halten, haben wir Ihnen die 7 grundlegenden ayurvedischen Ernährungstipps für eine gesunde Verdauung zusammengetragen. Sie lassen sich auch besonders gut als Vorbereitung auf eine Ayurvda-Kur in den Alltag integrieren:

Ayurveda Gewürze

1. Warmes Wasser am Morgen und über den Tag
Starten Sie den Tag mit einer großen Tasse warmem Wasser! Es wird etwa ein Liter empfohlen, wem das zu viel ist, der kann mit einer kleineren Menge beginnen. Das warme Wasser kann vom Körper besonders gut aufgenommen werden und er entgiftet damit leichter. Die Darmperistaltik wird durch die Flüssigkeit angeregt und der Darm entleert sich, sodass er bereit ist neue Nahrung aufzunehmen. Bei einer Ayurveda-Kur trinken Sie am Tag ca. zwei Liter reines Wasser, das 20 bis 30 Minuten lang abgekocht wurde. Eine Thermoskanne hält das Wasser warm, so dass Sie es schluckweise möglichst heiß über den ganzen Tag verteilt trinken können. Das Köcheln verbessert den Geschmack und Struktur des Wassers und Zugaben wie Ingwer oder Zitronensaft sorgen für Varianten.

2. Gekochte Speisen bevorzugen
Warme und gegarte Lebensmittel sind leichter verdaulich als Rohkost und verbrauchen somit weniger Energie bei der Verdauung. Bei schonender Zubereitung können die Nährstoffe leichter aufgenommen werden als bei schwer verdaulicher Rohkost. Während Ihrer Kur werden Ihnen fast alle köstlich gewürzten Speisen warm serviert.

3. Eisgekühlte Getränke und Rohkost reduzieren
Ähnlich wie warme Speisen, helfen warme oder zimmerwarme Getränke der Verdauung. Eisgekühltes muss vom Körper erst auf Körpertemperatur gebracht werden, bevor es aufgenommen werden kann und verbraucht dadurch viel Energie. Halten Sie sich daher lieber an Wärmeres. Rohkost wie Früchte ist nicht immer gut bekömmlich, gerade wenn sie mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden. Deshalb empfiehlt Ayurveda sie kurz anzudünsten. Wenn Sie Früchte und Gemüse frisch und roh mögen, lieber auf nüchternen Magen verzehren.

4. Drei regelmäßige Hauptmahlzeiten am Tag inkl. Zwischenpausen
Laut Ayurveda sind drei Mahlzeiten mit einem Abstand von 4–6 Stunden zueinander besser bekömmlich für den Körper als viele Zwischenmahlzeiten und Snacken. Warum? Essen wir in genügend großem Abstand, kann unsere Verdauung sich mit voller Energie der aktuellen Mahlzeit zuwenden bis sie damit fertig ist und neue Nahrung aufnehmen kann. So sparen wir Energie und nehmen Nährstoffe besser auf. Dabei gibt es ein paar Grundregeln:

a. Warmes Frühstück unterstützt die Verdauung
Gerade am Morgen ist die träge Kapha-Verdauung vorherrschend. Ein leichtes, warmes Frühstück gibt Ihnen die nötige Energie für den Start in den Tag. Essen Sie nur so viel wie Sie Hunger haben. Ob das klassische süße Porridge oder herzhafte Varianten mit Kichererbsen- Crêpes, warme Smoothies oder geröstetes Brot – es gibt viele Alternativen.

b. Mittagessen als größte Mahlzeit
Wie im Kapitel mit der Dosha-Uhr deutlich wird: zwischen 10 und 14 Uhr ist Pitta-Zeit und unsere Verdauung damit am stärksten. Das Agni lodert hoch. In diesem Zeitraum können wir am meisten essen und am besten Verdauen – vorausgesetzt der Körper ist nicht noch mit einem zu schweren Frühstück beschäftigt. Auch schwere Kombinationen wie tierische Eiweiße und Kohlehydrate oder Rohkost sind hier am besten zu verdauen.

c.) Abendessen leicht, wenig und früh genug vor dem Zubettgehen
Abends sind gedünstetes Gemüse, Suppen oder gut verdauliche Kohlehydrate wie Kartoffeln oder Dinkel empfehlenswert. Essen Sie am besten vor 19:30 Uhr zu Abend, damit Ihr Körper genug Zeit hat vor dem Schlafengehen die Hauptverdauung zu beenden.

5. Je frischer & saisonaler die Lebensmittel, desto besser
Frische Produkte am besten aus der Region enthalten am meisten Nährstoffe und versorgen uns mit viel Prana – Lebensenergie. Saisonale Lebensmittel haben zudem genau die Nährstoffe, die wir vermehrt zur jeweiligen Saison brauchen. Stark Verarbeitetes hat laut Ayurveda wenig Prana, ist daher weniger nährend.

6. Essen Sie abwechslungsreich
Ein Trick um sich abwechslungsreich zu ernähren, ist darauf zu achten, möglichst alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, zusammenziehend) über den Tag verteilt zu essen – süß, sauer, salzig, scharf, bitter, zusammenziehend. Im Internet finden Sie informative Übersichten, welche Lebensmittel und Gewürze welche Geschmacksrichtung in sich tragen.

7. Entspannen und nicht dogmatisch sein
Zum Schluss behalten Sie immer im Hinterkopf: Ayurveda Ernährung ist ohne Zwang, aber mit Genuss! Probieren Sie aus, was sich für Sie stimmig anfühlt. Unsere innere Einstellung zu Essen, sich Zeit für eine Mahlzeit zu nehmen und sie nicht zwischen Tür und Angel schnell zu essen, macht einen großen Teil einer gesünderen Ernährung aus.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserer Ayurveda-Broschüre. Darin haben wir Wissenswertes rund um Ayurveda und dessen heilwirkung zusammen gefasst.

zur Ayurveda Broschüre



Kommentare


Sevim schrieb am 12.01.21 um 09:50 Uhr:

Sechs Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, scharf, bitter. Wo ist der sechste Geschmack?

NEUE WEGE Team schrieb am 12.01.21 um 09:52 Uhr:

Lieber Sevim,
bei der sechsten Geschmackrichtung spricht man im Ayurveda von "zusammenziehend". Zum Beispiel hat Koriander eine trockene, kühle und entzündungshemmende Wirkung.