29.07.2016Teilen

Interview mit Detlev Beims

Yogalehrer Detlev Beims verrät uns in einem Interview, wie er zu Yoga gekommen ist, was seinen Stil ausmacht und er gibt sogar ein paar einfache Tipps für den Alltag!

 

Du praktizierst schon seit etlichen Jahren Yoga. Wie bist du damals zum Yoga gekommen und was hat dich dazu bewegt Yogalehrer zu werden?

Ja, ich habe nach Beendigung meines Referendariats zum Gymnasiallehrer für Mathematik und Sport keine Anstellung in Schuldienst bekommen. In dieser Zeit habe ich mich finanziell mit Honorararbeit in sportlichen Bereichen (Betreuung von Herzinfarktgruppen und Mitarbeit in der Psychomotorik für Kinder) über Wasser gehalten. Eine Perspektive in den Schuldienst zu kommen gab es kaum. Ein Freund gab mir den Tipp, mal Yoga auszuprobieren. Genau das war es, wonach ich schon immer gesucht hatte – das Gefühl körperlicher und innerer Ruhe! Ich begann meine Berufsausbildung zum Yogalehrer beim BDY (Berufsverband der Yogalehrernden in Deutschland).

 

Du sagst, dass deine Yogapraxis aus verschiedenen Elementen besteht. Welche sind das und was macht deinen Stil aus?

In der damaligen Zeit konnte ich mir die Ausbildungsseminare, entsprechend der vorgegebenen Ausbildungsbereiche, selbst zusammenstellen. So war ich keiner Tradition verpflichtet und habe ganz unterschiedliche Yoga-Richtungen kennengelernt und praktiziert. Wesentlich geprägt haben mich während der Ausbildung „Yoga der Energie“ bei Boris Tatzky und Anna Trökes sowie anderen französischen Lehrern. Dazu kam Iyengar-Yoga bei Dharmapriya. Neben der Ausbildung habe ich Seminare in anderen unterschiedlichen körperorientierten Therapie-Formen gemacht. Später als ich Moderator in der Yogalehrer-Ausbildung des BDY wurde, kam ich in Kontakt mit Yoga nach Desikachar.

Yoga-Übung

Was macht meinen Stil aus? Ich glaube, es ist die jahrelange Erfahrung als Yogalehrer. Zugrunde liegt die Erkenntnis, dass jeder Mensch letztlich das gleiche Bedürfnis nach Ruhe und Zufriedenheit hat. Die Individualität und die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen der einzelnen Teilnehmer bedarf einer differenzierten und angemessenen Lehrweise. Zum Beispiel braucht manch einer mehr Körperspannung und Aktivität, während ein anderer sich mehr im Geschehen-Lassen und Spannungsabbau üben sollte. So ergibt es sich oft, dass ich im Yogaunterricht TeilnehmerInnen nahelege, unterschiedliche Haltungen oder Bewegungsfolgen zu üben– je nach den persönlichen Voraussetzungen. Vergessen wir nicht, dass auch Fortgeschrittene manchmal körperliche Probleme haben, die berücksichtigt werden sollten. Dabei schöpfe ich aus der Erfahrung unterschiedlicher Yoga-Richtungen und meiner beständigen Weiterbildung. Wichtig ist mir auch das Vermitteln des tiefen Wissens des Yoga. Yoga ist eine Philosophie, die sich mit den Grundlagen des Lebens und dem Umgang mit dem Geist beschäftigt. „Yoga ist das zur Ruhekommen des Geistes“ sowie ein Weg zur Zufriedenheit und Freude.

 

Gibt es einen Yogalehrerenden, der dich besonders inspiriert hat?

Ja! Im Jahr 2009 habe ich mit einer 3-jährigen Weiterbildung „Pranayama und Meditation“ bei Dr. Shrikrishna begonnen. Er lehrt als Inder mit seinem fundamentalen Wissen und Erfahrungen, wie es entsprechend der Yoga-Schriften gelingt, in den Zustand der inneren Ruhe und Zufriedenheit zu gelangen. Das Erleben von Leichtigkeit, innerer Stille und Freude wird mir jedes Mal in seinem Retreat zuteil. Zweimal im Jahr bin ich auf seinem Retreat in der Intensiv-Gruppe. Achtsamkeit und ein sanfter, liebevoller Umgang mit sich selbst – jeden Tag, das ist wesentlich im Alltag.

 

Wie kombinierst du Yoga in deinen Alltag?

Wie gerade gesagt: Yoga ist untrennbar vom Alltag! Ich versuche, stets bewusst und mit Achtsamkeit zu handeln. Gelassenheit, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat, hilft mir weniger zu reagieren und stattdessen bewusster zu agieren. Wichtig ist die eigene wohlwollende Betrachtungsweise des Lebens. Natürlich gehört die regelmäßige Yogapraxis dazu, die immer wieder in den Zustand des Yoga führt. Besonders wertvoll finde ich die Atemtechniken des Pranayama und das Erfahren der Stille.

 

Hast du eine Übung, die man gut in den Alltag integrieren kann oder eine Yoga-Weisheit, die Du unseren Blog-Lesern gerne mitgeben möchtest?

Yoga beginnt bei mir morgens bereits im Bett. Zwei kleine Übungen zum Schutz des Rückens. Umfassen Sie für 2-3 Minuten die Oberschenkel mit gebeugten Beinen. Auch die Drehlage zu beiden Seiten bereitet den Rücken gut auf den Tag vor. Schön ist es, wenn noch 4-5 Minuten Zeit für eine bewusste Atemlenkung bleibt.

Nach der Arbeit empfehle ich, sich 10-15 Minuten Zeit zu nehmen. Sich auf den Rücken zu legen, dabei die Beine hoch an die Wand gelehnt. Ein Kissen unter dem Becken unterstützt diese leichte, passive Umkehrhaltung. Atmen Sie langsam, gleichmäßig ohne Anstrengung vollkommen ein und langsam und bewusst aus. Wählen sie dazu die Bauchatmung - mit auf den Bauch gelegten Händen oder die Vollatmung.

Die Weisheit des Yoga ist weit. Für mich gilt: Du kannst dein Leben selbst gestalten. Sei offen für Veränderungen. Bewahre bzw. entwickele ein tiefes Vertrauen in das Leben und wähle den Weg des Wohlgefühls und des Freude.

 

Und zum Schluss, wieso sollte man mit dir und NEUE WEGE verreisen?

NEUE WEGE ist ein äußerst kompetenter Anbieter von Reisen zur Selbstfindung und zur Erholung. Die Organisation ist super, genauso wie die Auswahl der Seminarhäuser und der Kursleiter.

Warum sollte man mit mir verreisen? Weil ich es liebe, mit Gruppen zu reisen und langjährige Erfahrung im Begleiten von Gruppen habe. Ich bin ein freudiger, flexibler und kreativer Mensch, dem es Freude macht, zu organisieren und anderen Menschen seine Erfahrungen und die des Yoga weiter zu geben.

 

Vielen Dank für dieses spannende Interview.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Detlev Beims