23.07.2021Teilen

Reisebericht: Luna Yoga auf Baltrum

Mitte Juli trafen sich zehn Frauen mit Lust auf Luna Yoga im Naturhotel Baltrum, nach bis zu 14-stündigen Anreisen. Per PKW oder Öffis und zuletzt per Fähre. Die letzten 20 Minuten werden zu Fuß zurückgelegt, das Gepäck im Bollerwagen ziehend. Die Sonne ist über dem Meer untergegangen, an einem der längsten und mildesten Tage des Jahres. Die Möwen und Austernfischer verkünden den Übergang in die Nacht. „Die Insel-Gans“ begleitet uns ein Stück. Entschleunigung stellt sich ein. Zwei Tage Zeit, um mich auf das „Reizklima“ einzustimmen.  

Die Kurswoche beginnt mit einem gemeinsamen Abendessen. Wann haben Sie zuletzt Nordseefisch aus frischem Fang und Klei-Kartoffeln gekostet? Sunset-Watching am Strand und, für FrühaufsteherInnen, Sunrise-Watching von der Aussichtsdüne. Leben mit den Gezeiten: Schifffahrt, Baden, Wattwandern, teilweise die Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants, richten sich nach dem Zyklus des Mondes.   

Besonders vergnüglich erlebe ich die Yogaeinheiten morgens am weitgehend leeren Strand.  Übungen mit Namen aus der Tier- und Pflanzenwelt wecken alle Zellen, vertiefen den Atem, fördern Geschmeidigkeit und Kraft. Damit lässt sich der Frühstücksflair noch mehr genießen. Leise Musik lädt ein das Buffet zu erkunden. Die Augen bleiben immer wieder an den mit Blüten verzierten Platten hängen, Kaffee- und Croissant-Duft liegt in der Luft. Frühstücksbrei aus sechs verschiedenen Kornarten vermittelt ein warmes Bauchgefühl. Dieses begleitet durch den Tag mit Strand- und Dünenwandern, Ruhen, Baden, Cafébesuch bei Ostfriesentee mit Sanddorntorte, Geschichten von echten Insulanern hören, u.v.m. Im Ost- und Westdorf der Insel erlebe ich mich eingehüllt in Rosenduft. Die Abwesenheit von Motorengeräuschen irritiert mich zunächst und weckt dann meine tiefe Sehnsucht …. nach Stille.  

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Die Nachmittagseinheit lockt - nach einer Tiefenentspannung und Wunschrunde - in Dehn- und Genussübungen. Sogar Wattwurm, Bäumchenröhrenwurm und Kotpillenwurm sind dabei. Das Nervensystem wird erfrischt, es darf auch geschmunzelt und gelacht werden.  

In der Abschlussrunde, dem gemeinsamen Abendessen und dem letzten Sunset-Watching waren sich alle einig: 

Ich bin fest verwurzelt in der Erde – aufgerichtet zum Himmel – erlebe mich eins mit dem Meer und spüre mein Feuer. Dankbar grüße ich die Erde und setze den Vollmond an den Himmel; forme die Mondsichel und betrachte Sonne, Mond, Sterne und Planeten. Die Übung des Mond- und Planetengrußes begleitet durch die Woche und darüber hinaus, lässt jede die Elemente in sich und um einen herum, Verbundenheit, erfahren.

Voller Tatendrang und mit innerer Ruhe nehme ich ein wenig wehmütig Abschied. Hans Albers tönt aus dem Lautsprecher der Fähre: „Auf Wiedersehn´, auf Wiedersehn´, …..“

Ich bin das Meer - zum Himmel - blicke ich auf - jeden Tag – wachse und falle - springe und stürme - bis ganz leis ich warte - still - … - sinkt die Sonne in mein Herz - … - die Sterne in meine Augen - ich fange sie auf und halte sie still - bis der Mond nach mir ruft - recke mich ihm entgegen - schenke ihm meine Wärme bis die Sonne kommt, der Tag anbricht, der Himmel strahlt - und mit ihm - ich. Inspiriert von einem Gedicht von Michelle Michaux

 

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Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Petra Porath
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