Reisebericht Spanien: Yoga für das Sonnengeflecht - in der Mitte liegt die Kraft

Casa el Morisco – Paradies und Kraftort in Andalusien

Sie ist ein grünes Paradies, die Casa el Morisco, ein Ort der Fülle und der Kraft – oder sollte ich gleich Kraftort sagen? Schon sechs Jahre zieht es mich immer wieder dorthin. Warum? Es gibt keinen anderen Platz, an dem ich in so kurzer Zeit so schnell auftanken kann. Auch meine Schülerinnen und Schüler spüren diese Fülle und Harmonie. Ganz selbstverständlich verbindet sich hier der Gedanke von Gastfreundschaft, Großzügigkeit und Genuss mit der yogischen Lebensweise.

Täglich vier Stunden Yoga zu praktizieren, war allen ein Bedürfnis und eine Freude zugleich. Denn außer Entspannung in der Hängematte oder am Meer galt es in diesem Kurs, die eigene Mitte zu finden. Wenn wir genauer hinschauen, geht es dabei auch um die körperliche Mitte. Unser Thema war die Stärkung des Nabelchakras, auch Sonnengeflecht genannt, „Zentrum für Tatkraft und Willensstärke“. Sicher kann sich jeder vorstellen, wie die Bauchmuskeln quietschten und der Schweiß rann, wenn wir beispielsweise gemeinsam in NAVASANA (der Bootshaltung) ausharrten, die sowohl Kraft als auch Gleichgewichtssinn erfordert. Im täglichen Übungsprogramm wurde Vertrautes wiederholt und Überraschendes gelernt. Einen Ausgleich zu den kraftvollen Übungen gab es auch – denn das Pendant zur Anspannung heißt Entspannung. HA (die Sonne) im Körper mit THA (dem Mond) im Körper zu vereinigen, war unser gemeinsames Ziel, um in der eigenen Mitte anzukommen. So waren alle froh, HATHA-Yoga auf diese besondere Weise kennengelernt zu haben. Und als Yogalehrerin war ich dankbar, diesen Kraftaufbau begleiten zu dürfen.

Ein besonderer Höhepunkt war ganz sicher unsere Meditation zum Sonnenaufgang am Meer, die uns zeigte, welche Kraft die Sonne mit ihrem Erscheinen in sich trägt, um sie jederzeit überall im Universum zu verteilen. Mit dem Mantra SOHAM („Ich bin“) auf den Lippen verließen wir nach einer Woche unser kleines Paradies Casa el Morisco – mit dem Vorsatz, auch zuhause weiter zu wachsen, um irgendwann Ananda in uns zu entdecken, jene Glückseligkeit, von der jeder Yogi und jede Yogini träumt.

Ein fröhliches Namasté,

Ihre Rosemarie Elisabeth Worseck

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