23.09.2019Teilen

Wohlfühlen: Hatha-Yoga - Achtsamkeit - Ammergauer Alpen

„Die schönen Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst.“ Haemin Sunim

Als ich bei der Anreise zum ersten Mal die Berge sah, trat Entschleunigung ein. Die Erholung begann. Angekommen im SeinZ Bio-Seminarhaus in Bad Kohlgrub sehnte ich mich nach der langen Fahrt nach Bewegung. Ich folgte dem Tipp des Hotelbesitzers, Herrn Kramer und machte mich auf zum Vorderen und Hinteren Hörnle – langsam Schritt für Schritt, die Natur genießend. Von oben bot sich ein herrlicher Blick auf den Starnberger See, den Ammersee, den Staffelsee und ein fantastisches Bergpanorama. Die Natur hat so eine beruhigende und gleichzeitig stärkende Kraft, dass ich ganz bei mir ankommen konnte. Entspannt und gleichzeitig neugierig freute ich mich auf die erste Begegnung mit den 20 Teilnehmenden. Nachdem wir ein wenig über die ganzheitliche Ausrichtung des Hauses gehört hatten, ging es mit der „Pizza Connection“ los. Alle Gäste konnten sich ihre eigene Pizza zubereiten - ganz nach individuellem Geschmack. So konnten alle ganz schnell in Kontakt kommen.

Jeder Tag der Woche stand unter eine Überschrift. Zur Unterstützung für das Tagesthema und die individuelle Praxis wurden die Yogis eingeladen, sich eine Intention zu setzen und eine Krafttierkarte zu ziehen. Letzteres war für viele neu und sehr inspirierend. Täglich wechselte der Fokus bzgl. Atmung und Körperausrichtung. Mal stand die Atemwahrnehmung mit der Aufrichtung und der Füße als Fundament im Blickpunkt, mal die Verlängerung der Ausatmung mit dem Loslassen und den Drehübungen und Hüftöffnern im Zentrum.

Seinz Bio-Seminarhaus Alpen Yoga Urlaub

Morgens um 7:30 trafen wir uns für das gemeinsame Hatha-Yoga. Für einige echt früh… doch wie sich später herausstellte, eine wunderbare Erfahrung. Die morgentliche Yogapraxis gestaltete sich eher kraftvoll. Nach dem Ankommen starteten wir immer mit der Wirbelsäulenaktivierung. Während der weiteren Praxis wurden immer wieder Variationsmöglichkeiten angeboten, so dass alle Teilnehmende mit den individuellen Möglichkeiten üben konnten. Jeder Praktizierende hat achtsam auf sich, seine körperlichen Einschränkungen und seine persönliche Kraft geachtet. Es ging immer wieder darum, mit achtsam zu üben und auf sein eigenes Wohlbefinden zu achten. Immer wieder schenkten wir uns ein Lächeln, um den Kiefer bei eventueller Anstrengung zu lockern.

Die Freude über das reichhaltige und wirklich sagenhafte Frühstück war jeden Morgen groß. Jeder konnte sich nach seinem Wohlbefinden für den Tag und die persönlichen Aktivitäten stärken.

Ich kann allen Interessierten die Ammergauer Alpen wirklich empfehlen. Es gibt so viele Möglichkeiten – Berge, Seen, Kultur… und alles in unmittelbarer Nähe. Egal wie das Wetter ist, es gibt immer viel zu unternehmen. Jeder Reisende hat das genossen, mal auf dem Hörnle, auf dem Laber, im Staffelsee, im Moor, in Murnau, in Oberammergau, im Museum, im Schloß Linderhof…. Und natürlich macht es auch einfach Spaß, ein Buch zu lesen oder nichts zu tun und einfach nur zu sein – mit dem Blick in die Berge, auf das Wasser oder in die Wolken. Oder den Sonnenuntergang zu betrachten. Das ist Achtsamkeit – immer wieder wahrzunehmen, was ist – genau in diesem Moment, was tut mir jetzt gut, und dem zu folgen.

Nachtmittags trafen wir uns dann alle gemeinsam wieder zu einer sanfteren Yogapraxis. Dabei richteten wir die Aufmerksamkeit auf Achtsamkeitsübungen, die 8 Himmelsrichtungen oder Dehnungsübungen. Und natürlich Meditation: Einführung in die Meditation, Atemmeditation, Gehmeditation, MBSR, geführte Meditation, Metta-Meditation uvm.

Beim leckeren Abendessen, das vegan oder wahlweise vegetarisch war, haben wir uns dann über das Erlebte ausgetauscht. Es gab viel zu erzählen und es wurde viel gelacht. Ab und an wurde auch im Schweigen gegessen, jeder so, wie es gerade gewünscht war. Wundervoll. Gelebte Achtsamkeit.

Am Ende der Woche waren wir alle entschleunigter und entspannter als zu Beginn der Woche.

 

Kennen Sie den Nutzen von Hatha Yoga, Achtsamkeit/Mindfulness?

Ein Dank an diese harmonische Gruppe: Jeder konnte sein, mal in der Gruppe mal alleine. Jeder, wie er sich gerade wohl fühlte. Achtsamkeit pur.

Ich bin meiner Gruppe für Ihre Experimentierfreudigkeit, z.B. für die orthopädischen Sonnengrußvariationen, diverse Achtsamkeitsübungen oder bei den Körperbewegungen (Asanas) zu tönen, sehr dankbar. So konnte jeder Teilnehmende am Ende die für sich optimale Übung mit nach Hause nehmen, um einerseits die Achtsamkeit im Alltag zu üben und andererseits für sein Wohlbefinden über den Urlaub hinaus zu sorgen. Das begeistert mich, erfreut mein Herz und ich weiß wieder einmal, warum ich diese Reisen und Achtsamkeitspraxis so gerne durchführe. Ich danke allen mit mir reisenden Yogis und NEUE WEGE für diese Möglichkeit.

Namasté Kerstin

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Yogalehrerin Kerstin Boose