04.05.2016Teilen

Yoga-Stile im Überblick: Yin Yoga

Weiter geht unsere Reise durch die Welt der Yoga-Stile. Heute stellen wir Ihnen Yin Yoga vor, welches ein sehr sanfter Yoga-Stil ist und erst in den letzten Jahren mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Wirklich bekannt wurde dieser Stil durch Paul Grilley, der 1979 seinen Yoga-Weg mit den Yang-orientierten Stilen, wie zum Beispiel dem Ashtanga Yoga begann. Inspiriert bei Paulie Zink, der Yin Yoga hauptsächlich für seine Fähigkeiten im Kampfsport zu verbessern ausübte und Dr. Hiroshi Motoyama, der ihm die Lehren der Meridiane näherbrachte, entwickelte Paul, die heutige Form des Yin-Yogas. Auch die Lehren des Dao Yogas finden sich in dem heutigen Yin-Yoga wieder.

So zum Beispiel die Begriffe des Yin und Yangs, welche einander entgegengesetzte und sich ergänzende Prinzipien beschreiben. In dem daoistischen Symbol steht das schwarz dargestellte Yin für das passive, weibliche Prinzip. Häufig wird es mit dunkel, langsam oder kalt umschrieben. Das weiß dargestellte Yang hingegen, steht für aktiv, männlich, schnell, heiß und hell. Auf unseren Körper bezogen, werden die unelastischen Körperteile dem Yin zugeordnet. Dies sind zum Beispiel unsere Gelenke und Knochen. Unsere Muskeln, die elastischen Körperteile werden dem Yang zugeordnet. Es heißt, dass nur im Wechselspiel der Beiden, sich das Leben in alle seinen Phänomenen völlig entfaltet. Dies bedeutet, man sollte ebenso wie mit den Muskeln, als auch mit den Knochen und Gelenken arbeiten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Yoga-Stilen, werden die Asanas im Yin Yoga, passiv und ohne Kraft ausgeübt. Dadurch sollen die tieferen Schichten im Körper angesprochen und beansprucht werden. Auch die Übungen werden über einen längeren Zeitraum, der zwischen 3 und 5 Minuten andauert, gehalten. So werden die Meridiane gereinigt, Blockaden gelöst und das Bindegewebe um das Gelenk herum gedehnt. Darüber hinaus wird der Chi-Fluss im Körper harmonisiert, welches besonders für die Gesunderhaltung von Seele, Körper und Geist wichtig ist.

Durch das Ausüben von Yin Yoga werden Gelenke, die im Alltag eher seltener beansprucht werden, wieder geschmeidig. Auch die natürlichen Kurven der Wirbelsäule können sich durch das Üben von Yin-Yoga wieder regenerieren, welches besonders Leute, die einen Bürojob tätigen und somit oft unter starken Rückenschmerzen leiden, helfen kann.

Eine klassische Yin-Yoga-Stunde beinhaltet den Hüftöffner, Rückbeugen, Vorbeugen und Twists. Diese Haltungen sind größtenteils von den traditioniellen Yoga-Übungen abgeleitet, jedoch wurden sie zu Unterscheidungszwecken umbenannt. So heißt zum Beispiel die Taube im Yin-Yoga der schlafende Schwan.