05.10.2016Teilen

Interview mit Yogalehrerin Barbara Sylvia Kemkes

Barbara Sylvia Kemkes begleitete bereits einige Yoga-Reisen von NEUE WEGE. Wir wollten im Interview wissen, wie sie zu Yoga gekommen ist, was ihre nächste Reise ausmacht und an welche Orte sie gerne verreist.

Liebe Barbara,
seit wann übst du Yoga und wie bist du zum Yoga gekommen?

Ich übe seit 24 Jahren Yoga. Das kann ich so genau sagen, weil mein Sohn damals 2 Jahre alt war. Ich hatte den Wunsch etwas für mich zu tun, nachdem ich 6 Jahre lang mehr oder weniger hauptsächlich für meine Kinder da gewesen war. In meiner Jugend war ich schon begeistert vom Bodenturnen und habe damals im Grunde schon die Yoga-Asanas geübt. Mein Vater hatte mir als Kind auch bereits Kopfstand und Luft anhalten beigebracht.

 

Und wie kam es, dass du dich entschieden hast, Yogalehrerin zu werden?

Mit meinem Beruf als Juristin war ich nicht zufrieden. Ich suchte etwas, bei dem ich mehr auf persönlicher Ebene mit Menschen zu tun habe. Irgendwie kam dann die Möglichkeit zu der Ausbildung zu mir…...

 

Gibt es einen Yogalehrenden, der dich besonders inspiriert hat?

Ich habe viele Yogalehrer und -lehrerinnen gehabt. Von allen habe ich unterschiedliche Aspekte lernen dürfen. Nachdem ich mit der Ausbildung fertig war, hatte ich den Wunsch jemanden aus Indien zu erleben, dem Ursprungsland des Yoga. So kam ich zu R. Sriram und seiner Unterrichtsweise. Er hat mich sehr beeinflusst, indem ich Yoga weniger als körperliche Übungspraxis begriffen habe und mehr als meditativen Weg mit sich selbst und dem eigenen Bewusstsein in Einklang zu kommen.

 

Du hast auch Erfahrung im Ayurveda. Kombinierst du dein Wissen über Ayurveda mit deinem Yogaunterricht?

Sicher fließt mein diesbezügliches Wissen auch in den Unterricht ein. Zum Beispiel kenne ich eine sehr schöne Asanareihe, die die Doshas in Ausgleich bringt. Auf den Reisen setze ich dieses Wissen dazu ein, um nach der Reise erst mal wieder festen Boden unter der Erde zu bekommen und den Vataeinfluss auszugleichen.

 

Seit 2014 begleitest du Yoga-Reisen mit NEUE WEGE. Gibt es spontan einen Ort an den du am liebsten warst und wenn ja warum?

Ich liebe die Abwechslung und die Natur, vor allem aber das Meer! So waren bisher alle meine Zielorte am Meer. Baltrum hat mir sehr gut gefallen und Madeira, aber auch die Lykische Küste und Tönning. Der Norden hat seine Reize und auch der Süden. Ich bin offen für alle Orte, die Meer, Natur und eine liebevolle Umgebung bieten.

 

Deine nächste Reise mit NEUE WEGE geht an die Algarve. Wem empfiehlst du diese Reise besonders?

Ich beobachte, dass die Arbeit heute viele Menschen über die Maßen beansprucht. Es wird immer mehr verlangt, in immer kürzerer Zeit zu viel zu leisten. Dabei bedarf es einer erhöhten Aufmerksamkeit für sich selbst, um sich nicht zu überfordern. Unser Körper ist unser bester Freund: wenn wir lernen wirklich auf ihn zu hören, können wir uns manches Leid ersparen. Dabei hilft Yoga – denn wir üben achtsam und haben die Möglichkeit zu erkennen, was in mir wirkt.

Außerdem ist für viele Menschen der Winter mit seiner lichtarmen Zeit eine Herausforderung. Hier noch einmal Kräfte zu sammeln, Energie zu tanken und Möglichkeiten kennen zu lernen, sich selbst etwas Gutes zu tun – das ermöglicht diese Woche am Meer in einer für NEUE WEGE selbstverständlich wunderbaren Umgebung.

 

Hast du eine Übung, die du unseren Blog Lesern mitgeben willst und die sie gut in den Alltag integrieren können?

Mach mal Pause :-). Bewusst!

Sitze einfach nur da, spüre in Deinen Körper und beachte wo er auf sich aufmerksam macht. Dann bewege Dich sanft hin und her, so dass Du diesem Bereich Entlastung schenkst.

Ist es die Wirbelsäule, dann lasse sie vom Steißbein aufwärts mit dem Aus-Atem langsam nach unten sinken und bringe zum Schluss das Kinn zum Brustbein. Einatmend richte Dich vom Becken her langsam wieder auf und hebe als letztes den Kopf, wiederhole.

Ist es der Nacken, dann stelle Dich hin, hebe die Schultern einatmend zu den Ohren und lasse ausatmend die Schultern tief nach unten sinken, die Schulterblätter streben dabei zu den Hosentaschen und die Arme ziehen zum Boden. Wiederhole ein paarmal, dann lasse die Schultern unten, schiebe die Füße in den Boden und den höchsten Punkt des Kopfes zur Decke, so dass Dein Nacken lang wird. Dann lasse Dein Kinn ausatmend Richtung erhobenes Brustbein sinken und spüre die Dehnung im Nackenbereich - einatmend richte Dich wieder auf - ausatmend lasse den Kopf soweit in den Nacken sinken, wie es sich gut für Dich anfühlt und einatmend richte Dich wieder auf. Wiederhole 3-mal. Dann drehe den aufgerichteten Kopf ausatmend nach rechts, einatmend zur Mitte, ausatmend nach links, einatmend zur Mitte etc. Nach 3-mal lasse dann noch das rechte Ohr ausatmend zur rechten Schulter sinken (dabei sinkt die gegenüberliegende Schulter sanft nach unten), einatmend richte den Kopf wieder auf, ausatmend zur linken Schulter, einatmend zur Mitte etc. Spüre in Deiner Halswirbelsäule nach.

Stehe oder sitze nochmal bewusst da, spüre Deinen Atem und beobachte wie er aus Dir heraus- und wieder hineinfließt, entspanne ausatmend und erlebe die belebende Kraft des Einatmens. So hast Du Deinem Körper und damit Dir eine erholsame Pause gegönnt:-).

Vor jedem Essen kannst Du einfach 4 bewusste Atemzüge nehmen – das bringt Dir die Ruhe, die Du für die Nahrungsaufnahme haben solltest und führt Dich zu einem achtsamen Genießen Deiner Mahlzeit :-).

Vielen Dank, Barbara, für das schöne Interview!

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Barbara Sylvia Kemkes