25.11.2015Teilen

Reisetagebuch Sri Lanka: Von NEUE WEGE Kollege Wolfgang Keller

Unser Teamleiter des Bereichs Asien Wolfgang Keller machte sich in diesem Jahr auf eine ganz besondere Reise...

„Sri Lanka soll es sein“, meinten meine Kinder (11 und 15 Jahre), als ich sie fragte, ob sie mich dieses Jahr nach Asien begleiten wollten. Und so machten wir uns auf den Weg, auf eine für mich ganz besondere Reise. Schließlich war ich das erste Mal mit meinen Kindern in Asien unterwegs und nicht wenig aufgeregt. Alle Sorgen waren unnötig und Sri Lanka empfing uns wie enge Freunde.

Reisen mit 2 Teenagern hat seine ganz eigenen Ansprüche. So ist es nicht so einfach, sie von der Schönheit der Felszeichnungen von Sigirya zu überzeugen. Meine Herausforderung war, einen Mix aus Kultur, Abenteuer, Begegnungen und Erholung zu finden, der uns allen gerecht wurde. So werden Sie hier auf einige Namen und Reisevorschläge stoßen, die Sie vielleicht noch nicht kennen. 

Grob skizziert ging unsere Reise über das kulturelle Dreieck an die Ostküste und von dort über die Berge nach Süden. Heute nehme ich Sie mit auf diese Reise und wünsche Ihnen viel Spaß mit meinen bunten Eindrücken aus Sri Lanka!

Unser erster größerer Stopp war Habarana, genauer gesagt, das Aliya Resort. Das Hotel ist wirklich beeindruckend - modern, weitläufig, luftig, mit exzellentem Service, und vor allem einem herrlichen Pool mit Panoramablick auf den Felsen von Sigiriya. Insgesamt ein idealer Ausgangspunkt für den Besuch von Dambulla, Pollonaruwa, Sigiriya, etc. Aber wie gesagt, mit Teenagern... Wir gingen stattdessen auf Elefantensafari - und waren völlig begeistert. Der Minneriya Nationalpark ist eine weite Graslandschaft, mit vereinzelten Waldgebieten und einem großen See, an dem wir verschiedene Elefantenherden mit hunderten von Tieren sahen. Für mich am beeindruckendsten war, als unser Fahrer den Motor abgestellt hatte und die Elefanten direkt auf uns zukamen. Wir standen ganz nah an der Herde, die Stille in der Landschaft nur unterbrochen vom Geräusch der grasenden Elefanten. Ein erhabener Augenblick.

Mindestens genauso erhaben ist der Anblick des berühmten Sigiriya Felsens vom benachbarten Pidurangala Felsen aus. Dieser faszinierende Granitblock ist nur wenige Kilometer von Sigiriya entfernt, und doch wie in einer anderen Welt. Vom Fuß des Felsens führt ein steiler Weg an einem Hindukloster vorbei durch eine Art Urwald zu einer großen, liegenden Buddha-Figur. Die anschließende Kletterei auf das obere Felsplateau war recht anspruchsvoll und verlangte sehr gute Trittsicherheit, doch der 360° Rundumblick entschädigte für alles. Im Westen liegt der Sigiriya Felsen (man erkennt die vielen Menschen auf dem Weg zum Felsplateau), im Norden ragt der weiße Aukana Buddha aus dem Regenwald und im Süden reicht der Blick bis zu den Bergen von Kandy. Und all diese Schönheit für uns alleine, ohne andere Besucher. Dieser Ort ist so schön, dass Sie ihn auf alle Fälle mit besuchen sollten. Auch wenn Sie „nur“ bis zur Buddha-Statue wandern (ca. 20 Minuten), sind die Ausblicke auf Sigiriya schon spektakulär.

Nach den Tagen im Landesinneren verlangten meine Kinder nach Stranderholung. Wussten Sie, dass der Osten Sri Lankas wunderbare Strände aufweist und das Maalu Maalu Resort an einem der schönsten Strandbuchten der Insel liegt?

Über das Maalu Maalu Resort wurde von uns ja schon einiges geschrieben, mehr gibt es fast nicht mehr hinzuzufügen. Während im August das Meer an der Süd- und Westküste sehr rau ist, war es hier an der Ostküste spiegelglatt und ruhig. Ideal zum Schwimmen. Die schönsten Momente für mich waren der Sonnenaufgang morgens um 6 Uhr und ein Ausflug mit meinem Sohn zum Markt in der nahegelegenen Stadt. Hier leben v.a. Hindus und Muslime; es fühlte sich anders an als im buddhistisch geprägten Landesinneren der Insel.

Die Stadt Tissamaharama, kurz Tissa, wird Ihnen wahrscheinlich nicht sehr geläufig sein. Sie liegt an einem wunderschönen See im Süden des Landes, unweit des Yala Nationalparks und des Pilgerortes Kataragama, unserem nächsten, großen Ziel. Kataragama ist für Hindus, Buddhisten und Muslime gleichermaßen einer der heiligsten Orte der Insel. Und da wir zur Zeit des großen Kataragama Festivals anreisten, waren wir nicht alleine unterwegs. Schon in Tissa trafen wir viele Pilger, die zu Fuß, mit Ochsenkarren oder in Sammeltaxis auf dem Weg zum Tempel von Kataragama waren. Dort herrschte Volksfeststimmung. Tausende von Menschen, die singend, spielend, staunend auf die große Parade am Abend warteten und die Tänzer, Musikanten und die gut 40 bunt geschmückten Elefanten herbeisehnten. Die Parade selbst dauerte gute 3 Stunden, und es war laut, sehr laut. Doch unser Guide hatte uns einen sehr schönen Platz gesichert, direkt gegenüber den ganz in Orange gekleideten Mönchen und dem Ministerpräsidenten, der sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen lassen wollte.

Einmal im Monat ist Poya Day, Vollmond und religiöser Feiertag. Am Poya Tag haben die Leute arbeitsfrei und besuchen mit ihren Familien die Tempel. An solchen Tagen ist der religiöse Geist der Insel ganz besonders zu spüren.

Ich mietete mir eine Tuktuk, wusste meine Kinder bei Freunden an der Südküste in sicheren Händen, und fuhr am Poya Tag im Juli zu den Felsentempeln von Mulkirigala. Für mich steht der Ort auf einer Ebene mit Sigiriya oder dem Felsentempel von Dambulla, nur mit so gut wie keinen Touristen. Die Treppen hoch zur Pagoda auf dem Felsplateau sind eng und steil, aber in gut 15 Minuten leicht zu bewältigen. Unterwegs erreicht man jedoch verschiedene Plattformen mit herrlichen Höhlentempeln und vielen Affen, die herumtoben und sich an den Opfergaben der Gläubigen laben. So brauchte ich letztendlich knappe 3 Stunden bis zum „Gipfel“ und wäre vielleicht noch immer dort, hätte mein Tuktuk-Fahrer nicht sehr besorgt nach mir Ausschau gehalten. 

Übrigens: Das Armbändchen, das der Tempelwärter segnete und mir unter lautem Gesang umband, trage ich immer noch.

Die letzten Tage verbrachten wir in der Singharaja Garden Eco Lodge. Meine Kinder verliebten sich sofort in den Ort und beschlossen schon am ersten Tag dort, die letzten Tage am Strand sausen zu lassen, um noch mehr Zeit hier in den Bergen zu verbringen. Unsere Gastgeber, Alfons und Eddna, haben hier ein kleines Wunder geschaffen, ein wunderschönes Haus, ganz im Stil des nachhaltigen Tourismus, mitten im Garten Eden. Eddna bietet hier Yoga-Unterricht und Massagen an, während Alfons für die Ausflüge und die äußerst empfehlenswerten Gartenführungen zuständig ist. Es ist kaum zu glauben, dass an einem Ort so viele unterschiedliche Pflanzen wachsen. Hier gibt es Kaffee, Tee, Pfeffer, Vanille, Mangos, Papaya, Avocado, Ananas, verschiedenste Bananensorten, Paradiesfrüchte und tausend Dinge mehr. 

Eine Fülle und Üppigkeit wie im Schlaraffenland und das Essen hier ist im wahrsten Sinne des Wortes „frisch aus dem Garten“. Hier wurde uns auch nochmals bewusst, woher die Bedeutung „Regenwald“ kommt. Sintflutartige Regenfälle mehrmals am Tag, die sich aber immer wieder mit Sonnenschein abwechselten. Durch den Regen waren die Wasserfälle in der Umgebung und auch die Kanufahrt auf dem Bentota River besonders eindrucksvoll. Unterwegs im Boot, sahen wir Warane, Wasserbüffel und Eisvögel aus nächster Nähe. Nur die Krokodile, von denen Alfons uns erzählt hatte, hielten sich versteckt. Aber der Urlaub war auch so voller Höhepunkte, dass ich es Alfons ausnahmsweise verzeihe.

In diesem Sinne - Ayubowan Sri Lanka.

 

 ...ich freue mich, wenn ich Ihnen einige besondere Reisetipps geben konnte. Natürlich können Sie mich auch gerne anrufen und wir erstellen gemeinsam Ihre Sri Lanka Reise.

Mit herzlichem Gruß

Wolfgang Keller

Durchwahl: +49 (0)2226-1588-201

E-Mail: w.keller@neuewege.com