30.01.2017Teilen

Reisebericht: Eine Rundreise mit Yoga und Ayurveda in Kerala

Zurück aus Indien! Ein beeindruckendes Land und ein wunderschöner Ort für das gelungene Yoga-Retreat samt Ayurveda Kur.

Einen Tag vor Heiligabend machen wir uns zwölf Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Weg nach Kerala, Südindien, um Weihnachten und den Übergang in das Neue Jahr einmal ganz anders zu erleben.

Tropisches, aber sehr angenehmes Klima und eine Schar von bunt gekleideten Inder/Innen sind der erste Eindruck beim Verlassenen des Flughafengebäudes in Cochin. Dieser aller erste Eindruck bleibt auch als Fazit für den Rest der eindrucksreichen Reise bestehen. Indien ist in all seinen Facetten ein farbenprächtiges Land!

Unser einheimischer Reiseleiter, welcher uns die nächsten fünf Tage der Rundreise begleiten wird, empfängt uns direkt am Flughafen und behängt uns mit wunderbar duftenden Jasminkränzen zur Einstimmung auf sein Land.

Gleich am ersten Tag erwartet uns ein buntes Kulturprogramm in der malerischen Hafenstadt Cochin, mit Besichtigung des jüdischen Viertels; wir bewundern die chinesischen Fischernetze am Hafengelände, die sich wie riesenhafte Spinnennetze über das Getummel von Menschen spannen; besuchen den „Holländischen Palast“, der heute ein Museum beherbergt und wo uns besonders die schönen Wandmalereien ins Auge springen. Dort erfahren wir auch einiges über die hinduistische Götterwelt und die ehemaligen Herrscherfamilien. Abgerundet wird der erlebnisreiche Tag durch eine Abendvorführung der traditionellen „Kathakali“ Tanzkunst und einem anschließenden Weihnachtsessen direkt am Ufer.

Jorinde Messlinger

Am nächsten Tag geht es auf nach Periyar ins Landesinnere. Die Busfahrten hier sind ein Abenteuer für sich. Gelassen und sicher fährt uns der junge Fahrer durch den chaotischen Straßendschungel Indiens. Hier im Thekkady Tal erwartet uns für die folgenden zwei Nächte ein malerisch gelegenes Resort in einer tropischen Gartenanlage. Beim Besuch einer Gewürzplantage erfahren wir Erstaunliches über die weltberühmten Geschmäcker Indiens. Wir sehen wie Kardamom wächst, hören gespannt, warum es verschiedene Farben des Pfeffers gibt, dass die Cashewnuss als einzige Nuss nicht von einer Schale umgeben ist und vieles mehr. Im anliegenden kleinen Gewürzladen decken wir uns mit Gewürzen, Seifen und guten Ölen - alle aus Plantagenherstellung – ein. Auch dieser Tag wird mit einer beeindruckenden Abendvorstellung, der Martial Arts-Kunst „Kalaripayattu“, abgeschlossen. Junge Männer präsentieren höchst akrobatische Kunststücke, mit Schwertern, Stöcken und Fackeln.

Früh morgens geht es am darauffolgenden Tag zum „Periyar Tiger Resort“. Dort werden wir von einheimischen Dschungel-Führern erwartet, die uns die nächsten drei bis vier Stunden durch die herrliche Waldlandschaft des National Parks begleiten. Tiger haben wir zwar nicht gesehen, dafür aber von Ferne die dicken Beine einer Elefantenherde.

Danach können wir im Hotel entspannen und fuß läufig Einkäufe machen. Abends erleben wir eine „Koch-Show“ eines sehr zu Scherzen aufgelegten Inders und seiner Mutter. Eine lebhafte Einführung in die südindische Kochkunst. Natürlich müssen wir tatkräftig mithelfen und dürfen hinterher das Zubereitete verspeisen.

Am nächsten Morgen fahren wir gen Süden Richtung Alleppey, zu den berühmten Backwaters. Das Landschaftsbild der fruchtbaren Gegend wird von ausgedehnten Gummiplantagen, Reisfeldern, Flüssen und eben den Backwaters geprägt.

Mittags kommen wir an und verteilen uns auf drei der Hausboote, die recht luxuriös ausgestattet sind. Nach den vollen Straßen Indiens, erleben wir hier eine willkommene und friedliche Ruhe, lassen uns durch das Kanalnetz schiffen, bestaunen die Menschen, die überall zwischen Wasser und Erde leben und kaufen frischen Fisch für das Abendessen, welcher uns von der Bootscrew auf das leckerste zubereitet wird.

Nach einer herrlich ruhigen Nacht in den großzügigen Bootskabinen, können wir am nächsten Tag noch ein paar entspannte Stunden auf dem Sonnendeck genießen und dabei das bunte Treiben auf den Gewässern beobachten.

Dann erwartet uns unser Reiseleiter, um uns zum Endziel der Rundreise, dem Bethsaida Hermitage Ayurveda Resort zu begleiten. Doch bevor es auf zur letzten Busfahrt Richtung Süden geht, machen wir Halt am „Mannarassala-Schlangentempel“ in Alappuzha (Alleppy). Inmitten eines Dschungels von wildwuchernden Bäumen und Lianen umgeben, liegt der über und über mit steinernen Schlangen bestückte Tempel. Wir bewundern nicht nur den Tempel, sondern auch die bunte Vielfalt der Scharen von gläubigen Tempelbesuchern.

Nachmittags erreichen wir dann das Bethsiada Hermitage und werden direkt am Resort-Eingang vom freundlichen Team empfangen.

Nun beginnt die Ayurvedakur mit all seinen wohltuenden Behandlungsmethoden und dem schmackhaften Essen, auf unsere individuellen Doshas, die Energietypen, abgestimmt.

Dazu haben wir am nächsten Tag unsere persönlichen Arztkonsultationen. Dort wird ein individueller Kurplan zusammengestellt, damit wir uns während des neuntägigen Aufenthalts bestmöglich regenerieren können. Viele unserer Teilnehmer hatten schon im Vorfeld die Kur verlängert, um tiefer in den Genuss der Körper und Geist harmonisierenden Behandlungen einzutauchen.

Begleitend zur Kur durfte ich den täglichen, zweistündigen Yogakurs am Morgen unterrichten. Hier zeigte sich schnell, dass die Bedürfnisse der Teilnehmer sehr unterschiedlich waren, so dass wir gemeinsam beschlossen, den Unterricht zu teilen. Mit einer Reihe fortgeschrittener Yogaschülerinnen starteten wir den Tag mit anspruchsvolleren und kräftigenden Übungen, um anschließend mit den restlichen Teilnehmern Atemübungen und das ruhige Yin Yoga zu praktizieren. Einige Male am Abend gab es dann zusätzlich Yoga Nidra –Tiefenentspannung.

Während unseres Aufenthaltes im Resort, welches an einer malerischen von Palmen gesäumten Bucht liegt, gab es viel Zeit für Ruhe und Entspannung, Strandspaziergänge und kleinere Ausflüge in die unmittelbare Umgebung. Und natürlich einen bunten Silvesterabend mit allem was dazu gehört: Tanzvorführungen von klassisch bis Bollywood, Musikeinlagen, Akrobatik und einem riesigen Feuerwerk über der Bucht.

Indien, ein Land das in seiner Vielschichtigkeit und auch seinen Widersprüchen bezaubert, ja fasziniert und mich persönlich sehr anspricht. Es wird nicht meine letzte Reise dorthin gewesen sein!

Jorinde Messlinger

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Jorinde Messlinger


Kommentare


Eva-Maria Flucher schrieb am 31.01.17 um 13:45 Uhr:

Wow da ruft das Fernweh ja aus allen Richtungen. Ja Kerala und der Süden von Indien sind einfach traumhaft schön. Ich freu mich schon riesig mit einer wundervollen Yogatruppe 2 Wochen im Oktober 2017 in Indien zu verbringen. Einfach traumhaft.