10.05.2017Teilen

Reisebericht: zu Besuch in der Yoga Finca Son Mola Vell auf Mallorca

Über die Ostertage mal kurz dem Aachener Regen entfliehen. Die Frage ist nur: wohin reisen? Mein Mann und ich sind unschlüssig. Portugal? Die Kanaren? Oder Mallorca? Die kürzeste Anfahrtszeit gewinnt. Ein Glück! Frühlingshaft empfängt uns die Baleareninsel, zeigt sich von ihrer milden und fruchtbaren Seite. Die Obstplantagen an den Berghängen sind ein gelb-rotes Meer aus Zitronen und Orangen, die noch kleinen Schäfchen erfreuen sich am Grün zwischen den Olivenbäumen, die Luft ist morgens prickelnd kühl und abends noch schön warm. Kein Wunder, dass sich zu dieser Jahreszeit zahlreiche Radfahrer und Wanderer auf der Insel tummeln. Und auch wir sind weniger zum Baden hergekommen, sondern zum Erkunden und Entdecken. So lassen wir uns gern ein auf die Rundwanderung um das Kloster Lluc, ein kraftvoller Ort mitten in den jahrhundertealten Steineichenwäldern im Norden des Tramuntana-Gebirges. Hier ist es so friedlich und magisch, dass ich mir die nur wenige Kilometer entfernte Partyhochburg El Arenal gar nicht vorstellen kann.

Spanien Mallorca Sonnenuntergang Finca Son Mola Vell Landschaft Meer

Tags darauf, wir genießen ein selbstgemachtes mallorquinisches Frühstück in der Morgensonne, erhalten wir eine Einladung: Lust auf Yoga und ein ganz besonderes Haus? Natürlich, wir sind schließlich zum Entdecken hier! Die NEUE WEGE Yoga Finca liegt in Son Maciá, eine kleine Gemeinde der Stadt Manacor im Osten der Insel. Manacor bedeutet „Hand am Herzen“. Das Haus liegt recht versteckt im Hinterland. Wir fahren eine abseits gelegene Straße entlang und passieren lediglich einige Bauernhäuser; auf den angrenzenden Olivenhainen tummeln sich Schafe und ein paar Ziegen, der Duft gelber Chrysanthemen weht uns um die Nase. Dann entdecken wir an einer kleinen Weggabelung das NEUE WEGE Schild und kurz danach sehen wir schon die alten Gemäuer der Finca aus dem Jahr 1712. In absolut ursprünglicher Umgebung liegt dieses durchaus imposante Yogajuwel, das uns sofort warm und einladend entgegenleuchtet. Britt empfängt uns mit einem sympathischen Lächeln und führt uns durch die Lounge im mallorquinischen Stil auf die geschmackvoll eingerichtete Terrasse, von dessen Mitte uns Elefantengott Ganesha zuwinkt. Der Garten ist malerisch. Und zwischen den Oleanderbüschen und Palmen gibt es überall kleine Rückzugsmöglichkeiten. Eine komfortable Sitzecke mit farbenfrohen Sari-Kissen lädt uns ein, dort einen Yogi-Tee zu trinken. Und schau mal, die Eselchen! Ein paar der Langohren haben es sich im Schatten ihres Areals gemütlich gemacht.

Trotz der mir neuen Umgebung und der bestehenden Gruppe von Yogaurlaubern, die sich alle schon einige Tage lang kennen, fühle ich mich wohl und eingeladen. „Schön, dass ihr unsere Gäste seid!“ Yogalehrerin Kerstin nimmt uns mit zur Yogastunde auf die besonnte Plattform. Das ist natürlich ein toller Platz für unsere Yogaübungen! Ein schönes Extra ist der Blick auf den Pool und in die weite, natürlich bewachsene Umgebung, die soeben von ein paar Spatzen überflogen wird. Und obwohl zu spüren ist, dass dieser Ort noch neu ist und frisch, ist für mich doch eine gewisse Grundruhe wahrnehmbar, entrolle ich entspannt meine Matte und lasse mich ein auf die Jivamukti-Yogastunde mit Kerstin. Normalerweise praktiziere ich Hatha-Yoga, Jivamukti ist mir neu und ich bin gespannt, wie diese Stunde ablaufen wird. Besonders gut gefallen mir die Affirmationen, zu denen uns Kerstin immer wieder einlädt. „Welcher Qualität widmest du diese Übung?“ Und nach einer kraftvolleren Sequenz fragt sie uns, ob wir unseren Herzschlag spüren. Ich lege meine Hand auf die Mitte meiner Brust, öffne die Augen und schaue auf die große Buddha Statue, die linkerhand und umringt von tibetischen Gebetsfahnen im Patio sitzt. „Ja, den spüre ich.“ Namasté.

Ihre Peggy

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Peggy