02.09.2022Teilen

Kundenreisebericht Indien: Ayurvedische Auszeit im Sitaram Beach Retreat

Nicht mehr lang, bis es endlich losgeht. Ich fiebere dem Tag entgegen, in dem ich endlich im Flieger sitze und mich auf dem Weg mache. Endlich, nachdem ich bereits im Jahr zuvor so gern nach Indien wollte, dem Ursprung des Ayurveda.

Für mich durfte es das Sitaram Beach Retreat sein – einem mittelgroßen Medical Resort ca. 2h nördlich von Kochi direkt am Meer gelegen. Dr. Vignesh Devraj, mein neuer Ayurveda Guru, der mir bereits durch seinen Podcast „Ayurvedic Healing and Beyond“, aber auch durch zahlreiche andere Yogi und Ayurvedi ein Name war, sollte meine Adresse für Heilung und tiefe Transformation sein. Nachdem ich bereits im Jahr zuvor mit Neue Wege nach Sri Lanka gereist bin, stellte sich für mich niemals die Frage über einen anderen Anbieter zu buchen – habe ich mich schließlich von Anfang bis Ende wunderbar betreut und gut aufgehoben gefühlt. So auch diesmal!

Meine Ankunft im Sitaram lief problemlos ab. Bereits am Flughafen wurde ich von meinem Fahrer mit einem großen Lächeln und meinem Namensschild in Empfang genommen. Indien ist mir keinesfalls fremd, da ich schon zahlreiche Male privat und beruflich in diesem wundervollen, bunten Land unterwegs war. Auf der Fahrt ins Resort spürte ich bereits, ich bin angekommen und absolut richtig.

Das Resort liegt etwas abgelegen an einer langen, verlassenen Straße, an derer man niemals erwarten würde, dass sich hinter dem Gate solch ein Juwel verbirgt. Die Grünflächen der gesamten Anlage sind liebevoll angelegt und werden jeden Tag von all den zahlreichen, stets lächelnden Gärtnern- und Gärtnerinnen gehegt und gepflegt. Alles befindet sich in einem klasse Zustand. Die Unterkünfte, Stein- oder Holzdoppelbungalows oder alleinstehende Premium-Villen, sind allesamt in einem hervorragenden Stand und verfügen alle neben einem Badezimmer innen, zusätzlich über eine Outdoordusche. WOW. Ich fühle mich wie in einem 5*Superior Luxustempel. Hier lässt es sich allemal 3 Wochen aushalten, wenn nicht sogar länger.

Die Restaurantküche lässt auch Nicht-Vegetarier dahinschmelzen. Jeden Tag serviert der Chef eine neue Kreation indischer Vielfalt und spielt hierbei mit all seinen Gewürzen. Dem Ayurveda nach sollten sich in jeder Mahlzeit alle 6 Geschmäcker – süß, sauer, salzig, bitter, scharf und zusammenziehend (astringend) wiederfinden, um nach dem Essen vollständig genährt zu sein. Und glaubt mir, hier fällt kein Geschmack hinten runter – von landestypischen Masala Dosas mit Sambar und Kokosnuss-Chutney, über Puttus, Currys, Kitchadi Dals. Es findet sich auch nach 3 Wochen immer wieder eine Speise, die es bisher nicht auf den Teller geschafft hat. Das Highlight zudem bilden die wöchentlichen Kochkurse, wo man nicht nur dem Koch über die Schulter blicken darf, sondern am Ende auch noch seine Geheimrezepte mit nach Hause bekommt. YES, Masala Dosa für alle.

Das Herzstück des Sitaram Beach Retreat bilden die Ärzte, angeführt von Dr. Vignesh selbst, das gesamte Therapeutenteam und die Yogalehrer, die individuell auf einen abgestimmt, wirklich alles aus einem rausholen. Nach einer ersten Eingangskonsultation wird der Therapieplan für die kommenden Wochen erstellt, welcher durch tägliche Konsultationen mit dem Arzt oder der Ärztin auf Stand gehalten und immer wieder angepasst wird. Die Therapieanwendungen findet am Stück für 90 min statt, was ich persönlich als sehr erholsam empfand und Raum für ausreichend Me-Time oder den ein anderen Strandspaziergang bietet.

Im Sitaram besteht die Möglichkeit für eine klassische Panchakarma Kur – ein weiteres ausschlaggebendes Kriterium für mich bei der Auswahl nach einem geeigneten Hotel. Panchakarma heißt übersetzt 5 Handlungen (Sanskrit: Pancha = fünf, Karma = Handlung/Aktion): Therapeutisches Erbrechen, Abführen, Einläufe, Nasenreinigung und Aderlass, wobei nicht jeder dieser Anwendungen für jeden Gast gleichermaßen angewendet wird. Auch hier zeigt sich wieder die Individualität dieses Gesundheitssystems. Im Ayurveda wird keiner in Schubladen gesteckt – wir alle sind einzigartig und kommen mit unserer eigenen, persönlichen Geschichte hierher. Es gibt keinen Therapieplan X für alle, jeder von uns wird separat mit seinen Baustellen betrachtet und darf Heilung erfahren. Das Ganze wird abgerundet durch persönliche Yogastunden, sodass auch hier wieder genau geschaut wird, was das aktuell in Dysbalance befindliche Dosha aktuell braucht: Ist es eher Power, um den Stoffwechsel auf Touren zu bringen, oder dürfen wir vielleicht besser ein wenig Fahrt rausnehmen, für Entschleunigung sorgen und bei einer Stunde Yoga Nidra in einen Wachschlaf eintauchen und dem Wellenrauschen lauschen?

Meine körperlichen Beschwerden sind nach diesen 3 Wochen längst nicht geheilt, aber ich durfte wachsen und mein Lächeln wiederfinden. Durfte lernen, dass wir nicht nur Körper, sondern gleichermaßen auch unsere Gedanken und unsere tief in uns sitzende Seele sind. Durch mehrfach stattfindende Vorträge zum Thema Ayurveda wurden wir mitgenommen in die tiefere Philosophie dieser Krankheitslehre. Unser Körper kommuniziert tagtäglich mit uns. Nur hören wir in unserer westlichen, schnelllebigen Welt oftmals nicht hin. Sehen ein Zwicken hier und ein Pochen dort als eine Lappalie und machen immer weiter, ehe unser Körper sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als sich mit starken unaufhaltsamen Schmerzen Gehör zu verschaffen. Gerade die mental-emotionalen Rucksäcke, die jeder von uns trägt, und sind es auch nur wenige Glaubenssätze aus Kindheitstagen, sind so viel schwerer zu therapieren als körperliche Symptome.

Dr. Vignesh hat durch seine jahrelange Erfahrung im Ayurveda ein sehr gutes Gespür dafür hinter die Fassade und Antworten aus Konsultationsgesprächen zu blicken. Ich durfte eine private Meditation mit ihm erleben, die so einiges in mir wachgerüttelt hat und ich nun weiß, wo ich hinblicken und welche Gedanken ich über mich selbst oder andere transformieren darf. Und eine Heilung auf körperlicher Ebene passiert damit gleichermaßen.

Eine Ayurveda Kur für 2, 3 oder x Wochen wird einige Krankheiten und Beschwerden sicher in der Kürze der Zeit nicht vollständig heilen können. Aber sie schafft das Fundament, gibt uns Werkzeuge und Routinen mit an die Hand, um daheim für uns selbst zu entscheiden, ob wir auf dem geschaffenen, umgewälzten und genährten Boden neue Samen säen und unseren Garten anlegen möchten, oder ob wir zurück in unser altes System wollen. Welcher Weg es auch sein mag, wir alle haben es selbst in der Hand.

Und wie Charlie Brown schon einst sagte: „We only die once. We live every day!“ Mache dieses Leben zu deinem Besten und gönne dir eine ayurvedische Auszeit.

Danke Neue Wege. Danke Sitaram Beach Retreat!!! Ich hätte mir keinen schöneren Geburtstag wünschen können.

zum Sitaram Beach Retreat

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Kundin Maria M.