23.02.2024Teilen

Interview mit Yogalehrerin Tatjana Stauder-Jung

Liebe Tatjana,

NEUE WEGE: Was hat Dich dazu motiviert mit Yoga anzufangen und es zu lehren?

Tatjana Stauder-Jung: Yoga praktiziere ich schon seit über 20 Jahren – es hat mich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Yoga gehört zu mir und meinem Leben und die Liebe zum Yoga gebe ich mit großer Begeisterung weiter.

Ich erlebe, wie Yoga mich in die Balance bringt und ich die Yogastunden als kleine Auszeiten wahrnehme, in denen ich zu mir selbst finde, meinen Geist zur Ruhe bringe und mich körperlich wohl fühle.

Als Yogalehrende möchte ich nun genau diese Erfahrung weitergeben: Yoga als Ausgleich zu dem trubeligen Leben um uns herum, das von vielen Menschen häufig als stressig, laut und hektisch empfunden wird.

 

NEUE WEGE: Wie würdest Du Deinen Yoga-Stil beschreiben?

Tatjana Stauder-Jung: Von kraftvoll und dynamisch bis achtsam und ruhig – ich liebe wirklich Beides: fordernde Vinyasa Flows und ganz stille, langsame Yin Yoga Einheiten. Ich unterrichte gerne auch AnfängerInnen, um sie auf den Weg in die Asanas und ins Spüren zu begleiten und gebe erfahrenen Yogaübenden gerne Inspirationen und Tipps, wie sie tiefer in Haltungen eintauchen können – mit Körper und Geist. Meinen Stil würde ich als spielerisch, inspirierend beschreiben. Ich nenne ihn Mindful Yoga und motiviere meine SchülerInnen ganz bei sich zu sein, auf ihrer Matte, in ihrem Körper und in ihrem Geist.

 

NEUE WEGE: Warum hast Du Dich entschieden mehrere Yogastile zu unterrichten?

Tatjana Stauder-Jung: Yoga ist zu vielfältig, um nur bei einem Stil zu bleiben. Meist vermischen sich im modernen Yoga auch die Stile. Je nach Tageszeit und Tagesform ist es meines Erachtens ganz natürlich, sowohl kräftigende als auch besonders entspannende Einheiten zu praktizieren und zu unterrichten. Beim Yoga ist für jede und jeden was dabei – das ist auch ein Grund, warum ich Yoga so mag. Als Yogaschülerin habe ich sehr viele unterschiedliche Stile ausprobiert – Hatha Yoga, Kundalini Yoga, Vinyasa Yoga, Bikram Yoga, Yin Yoga… Und ich habe inzwischen meinen eigenen ganz persönlichen Stil entwickelt und kombiniere auch gerne.

 

NEUE WEGE: Wie integrierst Du Meditationen, Entspannungstechniken und kleine Thai Yoga Massageeinheiten in Deinen Unterricht?

Tatjana Stauder-Jung: Meine Stunden haben eigentlich immer eine klare Struktur: wir beginnen mit einer kleinen Meditation und Körperwahrnehmung, um bei uns auf der Matte anzukommen und den Geist schon zu Beginn der Stunde zur Ruhe zu bringen. Das Mantra Om gehört für mich zu jeder Yogaeinheit und alle dürfen kräftig mitchanten, müssen aber nicht. Ich mag sehr gerne Mantraklänge und spiele daher auch häufig in den Yogastunden Mantramusik im Hintergrund. Spezielle Entspannungstechniken baue ich gerne vor allem zum Ende der Stunde ein und natürlich bestehe ich auf ein ausführliches Shavasana, häufig mit einer angeleiteten Körperwanderung und Atembeobachtung. Wenn immer es während der Stunde passt, wende ich Massagegriffe aus der Thai Yoga Massage an, wie kleine Fuß- oder Nackenmassagen während der Endentspannung. Auch hier nur bei denjenigen, die diese Art Berührung mögen.

 

NEUE WEGE: Wie ist das Zusammenspiel zwischen MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) und Yoga?

Tatjana Stauder-Jung: In einem MBSR-Kurs habe ich die Bedeutung von mindfulness, also Achtsamkeit, für mich und für das Miteinander mit anderen kennengelernt. Die Erkenntnisse waren ein „gamechanger“: im Moment sein, ohne zu werten, raus aus dem Schubladendenken, das Hier und Jetzt wahrnehmen und genau beobachten, bekannte Dinge und Situationen völlig neu betrachten… Yoga und Meditation sind Achtsamkeitsübungen – man sollte seinem Körper und Geist vollkommene Aufmerksamkeit schenken. Yoga geht nicht ohne Achtsamkeit.

Ein besonders schöner Aspekt des Yoga ist auch das Nicht-Werten, weder sich selbst noch die Yogis und Yoginis auf der Matte rechts und links von Dir solltest Du werten. Und als Yogalehrende solltest Du immer SchülerIn bleiben und diesen Anfängergeist behalten.

 

NEUE WEGE: Wer aus der Yogaszene bzw. welcher Yoga-Lehrende hat Dich besonders inspiriert?

Tatjana Stauder-Jung: Ich mag die charismatische Yogalehrerin Wanda Badwal wirklich sehr – ihre Bücher, ihr Podcast, ihre Yogasessions sind unheimlich inspirierend. Auch mag ich Mady Morrison, die so charmant, spielerisch und leicht vor allem Vinyasa Yoga in ihren YouTube Videos einer breiten Zuschauerschaft nahebringt. Ähnlich geht es mir mit Lena Pilar, eine Hatha Yogalehrerin mit tollen Videos auf ihrem YouTube Kanal.

Aber auch meine eigenen Yogalehrenden, die ich im Laufe meiner eigenen Yogareise kennenlernen durfte – sowohl als Studentin in Freiburg und Australien, an meinen jeweiligen Wohnorten nach dem Studium, während der Auslandsaufenthalte und vor allem nun in Hamburg, wo ich schließlich meine eigene Ausbildung zur Yogalehrenden in der Hatha Sivananda Tradition absolviert habe. Ich bin all meinen LehrerInnen sehr dankbar und lasse mich weiterhin von vielen Menschen inspirieren.

 

NEUE WEGE: Was dürfen die Reisegäste während der gemeinsamen Kurswoche mit Dir als Kursleitung erwarten?

Tatjana Stauder-Jung: Eine liebevolle Begleitung, ganz viel Freude in und außerhalb der Yogaeinheiten, die mal kraftvoll und ein wenig herausfordernd, mal ruhig und besonders entspannend sein werden, Inspiration für die eigene Yoga- und Meditationspraxis zuhause und immer ein offenes Ohr und offenes Herz in einem geschützten Raum.

 

NEUE WEGE: Wem würdest Du Deine Reise mit NEUE WEGE besonders empfehlen?

Tatjana Stauder-Jung: Allen, die Lust haben, tiefer in ihre Yogapraxis einzusteigen und die eine wunderbare Yogawoche in herrlicher Umgebung und voller Genuss, Spaß, (sanfter) Bewegung und Achtsamkeit miteinander verbringen möchten. Alles kann, nichts muss! Ich freue mich schon sehr auf die Teilnehmenden der Yogawoche auf Zypern.

 

NEUE WEGE: Hast Du eine Übung oder eine Yoga-Weisheit, die Du unseren Blog-LeserInnen mitgeben möchtest?

Tatjana Stauder-Jung: Ich mag dieses Zitat von Thich Nhat Hanh sehr: „Ich atme ein und komme zur Ruhe, ich atme aus und lächle…“

Diese wunderschönen Worte sind ein kleine Achtsamkeitsübung, die man gleich mal ausprobieren kann!

 

zum Profil und Reisen von Tatjana Stauder-Jung

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

NEUE WEGE Team & Tatjana Stauder-Jung